Starks Traumtor krönt Funkels Heimdebüt
Nach drei Partien ohne Sieg und eigenen Treffer gelang dem TSV 1860 München gegen Aue, das zum fünften Mal in den letzten sechs Partien verlor, ein verdienter 3:1-Erfolg. Insbesondere in der ersten Hälfte, in der die Löwen mit zwei Toren den Grundstein zum Dreier legten, präsentierten sich die Münchner zielstrebiger als die Erzgebirger. Friedhelm Funkel, der sein Heimdebüt als Löwen-Trainer gab, stellte seine Anfangself im Vergleich zum 0:0 in Aalen auf zwei Positionen um: Bierofka (Operation am Sprunggelenk) und Hain wurden von Wannenwetsch und Friend ersetzt.
Aues Trainer Falko Götz stellte dagegen nach der 0:2-Niederlage gegen Bielefeld gleich fünfmal um. In der Abwehr begann Neuzugang Ivan Gonzalez für Nickenig. Zudem starteten Benatelli (Startelf-Debüt), Fink, Ishihara und König für Janjic, Diring, Okoronkwo und Sylvestr.
Die Löwen erwischten beinahe einen Start nach Maß. In der 2. Minute fasst sich Lauth halbrechts vor dem Strafraum ein Herz, überlief einen Gegenspieler und schloss wuchtig ab. Doch Kirschstein parierte, wenn auch mit einiger Mühe. Doch in der Folge präsentierten sich auch die Erzgebirger um Offensivspiel bemüht. Allerdings fehlte es zunächst auf beiden Seiten in Strafraumnähe an Präzision in den Aktionen. So dauerte es fast bis Mitte der ersten Hälfte, bis erneut Lauth mit einem strammen Schuss aus zentraler Position die nächste Gelegenheit der Partie hatte (19.). Einmal in Fahrt, drehte der Ex-Kapitän der 60er nun richtig auf: Erst zielte Lauth aus dem Gewühl gegen drei Gegenspieler im Strafraum knapp über das Tor (21.). Kurz darauf wurde der 32-Jährige dann halblinks im Sechzehner von Ivan Gonzalez zu Fall gebracht (22.). Stoppelkamp verwandelte den Strafstoß sicher und beendete damit die Torflaute der Münchner nach mehr als drei Spielen ohne Treffer.
Damit nicht genug: Nur wenige Minuten nach der Führung legte Stark mit einem Traumtor aus etwa 24 Metern nach, das Friend mit einer gelungenen Kopfballablage eingeleitet hatte (27.). Danach wirkten die Löwen deutlich selbstbewusster und kontrollierten die Partie bis zur Pause fast nach Belieben; auch, weil Aue im Spielaufbau Probleme hatte und zu unpräzise operierte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff vereitelte Kirschstein noch gegen einen Kopfball von Friend das mögliche 0:3 aus Sicht der Gäste (45.+2). Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Aue plötzlich zielstrebiger. Gegen die in dieser Phase nicht konsequent verteidigenden Löwen scheiterte Benatelli erst an Kiraly (47.) und spitzelte den Ball dann kurz darauf am Tor vorbei (48.). Die Münchner brauchten ein paar Minuten, um sich wieder zurechtzufinden. Während die Defensive der 60er in der Folge nicht immer sattelfest wirkte, gelang es der Funkel-Elf zumindest, die sich bietenden Räume für Konter zu nutzen. Stoppelkamp zielte mit einem Schlenzer in der 53. Minute aber am Tor vorbei.
Gut zehn Minuten später bot sich Klingbeil die bis dahin beste Chance der Partie für Aue: Doch der Innenverteidiger zielte aus zentraler Position nach einem Eckball zu mittig und so genau in Kiralys Arme (64.). Der Treffer fiel stattdessen auf der Gegenseite. Nach einer Freistoßflanke sprang Friend höher als Gegenspieler Benatelli, sodass der Kopfball schließlich im linken Toreck landete (65.).
Doch Aue gab sich auch nach dem 0:3 nicht auf. Kocer hatte in der 70. Minute die große Chance zum ersten Aue-Treffer, scheiterte jedoch mit einem nicht platziert genug geratenen Schuss frei vor Kiraly am Keeper. Aber die Götz-Elf sollte noch zum Ehrentreffer kommen. Gegen nun bisweilen unkonzentriert wirkende Löwen konnte Kocer unbedrängt Flanken und Joker Sylvestr aus kurzer Distanz einnicken (79.). Doch weiter ging die Aufholjagd nicht mehr. Die letzte Schusschance des Spiels vergab Stoppelkamp fast mit dem Schlusspfiff (90.+3).
Der TSV 1860 empfängt am Dienstag (19 Uhr) Borussia Dortmund zur zweiten DFB-Pokal-Runde und reist am 9. Spieltag der 2. Liga am Sonntag in einer Woche nach Kaiserslautern (13.30 Uhr). Aue trifft im nächsten Pflichtspiel am Freitag (18.30 Uhr) auf den Karlsruher SC. (Quelle: kicker.de)