Lindner lässt Wehen hoffen
Kellerkind Wiesbaden gewinnt gegen Aufstiegsaspirant Aue! Nach dem 1:0 dürften die Hessen wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt schöpfen und beendeten damit die Durststrecke von zehn sieglosen Begegnungen. Aue lässt nach zuletzt neun Punkten aus drei Spielen wichtige Zähler im Aufstiegsrennen liegen. In einem flotten Spiel konnte sich der FC Erzgebirge nicht mehr von dem Kaltstart erholen. Wehens Trainer Torsten Fröhling tauschte gegenüber dem 0:0 gegen Magdeburg dreimal Personal: Kapitän Funk kehrte nach seiner Gelb-Sperre zurück, zudem standen Ruprecht und Lorenz von Beginn an auf dem Platz. Mrowca und Golley saßen dafür zunächst nur auf der Bank, der angeschlagenen Franke stand indes nicht im Kader. Aues Coach Pavel Dotchev verzichtete hingegen auf Veränderungen und schickte die Elf aus dem 1:0-Sieg gegen Werder II aufs Feld.
Mit 16 Unentschieden waren die Hausherren vor der Begegnung die Remiskönige der Liga, doch selbst gegen den Tabellenzweiten wäre ein Punkt für den Abstiegskandidaten aus der hessischen Landeshauptstadt zu wenig gewesen – und Wiesbaden legte dafür früh in der Partie eine gute Basis: Lindner brachte Wehen mit einem abgefälschten Schuss in Front (2.). Doch der Rückstand machte dem Aufstiegsaspiranten aus Sachsen nichts aus: Der Favorit riss das Spiel fortan an sich, suchte im Angriff immer wieder Adler und dominierte das Geschehen. Dies hinderte Wiesbaden aber nicht daran, vereinzelt Nadelstiche in der Offensive zu setzen: Lindner verzog nach mit einem Versuch aus der Distanz (15.). Die Veilchen erhöhten nun den Druck und spielten zielstrebiger nach vorne – dort vergaben Kvesic (18.) und Köpke (23.) jedoch beste Möglichkeiten.
Aue Der SVWW verteidigte weiterhin wacker die Führung im zweiten Heimspiel in Folge und drang immer wieder in den gegnerischen Strafraum ein: Lindner vergab jedoch aus kurzer Distanz (27.). Auf der anderen Seite schlossen die Gäste in Person von Kvesic wieder einmal einen Angriff zu überhastet ab (28.). Die Dotchev-Elf spielte zwar passabel bis in den Strafraum, agierte dort aber zu unentschlossen – und schluderte in der Defensive. Sobald die Gastgeber im Vorwärtsgang waren, brannte es im Strafraum von Keeper Männel: Lindners gefühlvoller Abschluss landete nur knapp über dem Kasten der Veilchen (37.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff tauchte dann Köpke plötzlich frei vor Kolke auf, doch Wiesbadens Schlussmann rettete die knappe Führung in die Pause.
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich wenig am Geschehen: Die Gäste kurbelten das Spiel nach vorne an und liefen Wiesbaden in deren eigenen Hälfte an. In der Defensive klafften bei Erzgebirge aber auch weiterhin große Lücken: Lindner verpasste eine flache Hereingabe von Vitzthum denkbar knapp (51.). Nach einer knappen Stunde erspielte sich die Fröhling-Elf dann immer mehr Chancen und waren dem Ausbau der Führung näher, als die Gäste dem Ausgleich. Aue gab zu diesem Zeitpunkt komplett das Spiel aus der Hand, Veilchen-Torwart Männel stand zunehmend im Fokus. In einer mitreißenden Partie hagelte es Torchancen auf beiden Seiten, SVWW-Keeper Kolke rettete gegen den heranstürmenden Adler in höchster Not (63.).
Das Spiel verlor anschließend etwas an Fahrt, Aues Auftreten war nicht zwingend genug, Wehen schraubte seine Offensivbemühungen etwas zurück. Bitterer Rückschlag für Mrowca, der nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung verletzt runter musste (84.). Obwohl sich Erzgebirge bis zuletzt gegen die Niederlage wehrte, und Susac in der 87. Minute an der Latte scheiterte, blieb es beim Sieg für den Abstiegskandidaten.
Wehen Wiesbaden spielt am Samstag (14 Uhr) bei Dynamo Dresden. Aue empfängt am Sonntag (14 Uhr) den Chemnitzer FC. (Quelle: kicker.de)