Ulm schießt den SVS ins Winterglück

Der 100. Dreier in der 2. Bundesliga muss für den FC Erzgebirge Aue weiterhin warten – mindestens bis ins Jahr 2014. Im Gastspiel zum Jahresausklang in Sandhausen verpassten die Veilchen durch das 0:1 jedoch nicht nur diese Marke, sondern auch eine leichte Befreiung aus dem absoluten Abstiegskampf. Von diesem konnte sich der SVS dagegen weiter distanzieren und feiert demnach in der Weihnachtspause einen absolut gelungenen Punkteschnitt.

Sandhausens Trainer Alois Schwartz zeigte sich nach dem 0:0 in Aalen für drei personelle Veränderungen verantwortlich: Zimmermann, Stiefler (beide Muskelfaserriss) und Löning wurden durch Achenbach, Ulm und Blum ersetzt. Ebenso viele Wechseln nahm auf der anderen Seite Falko Götz nach dem 0:0 gegen Ingolstadt vor: Benatelli, Sylvestr und Gonzalez (mit Rückenproblemen auf der Bank) mussten für Nickenig (zurück nach langer Verletzungspause), Diring und Okoronkwo weichen. Außerdem fehlte noch Kocer gänzlich (5. Gelbe Karte).

 

Der Trainer der Auer zeigte sich vorab nochmals enttäuscht aufgrund des jüngsten Ergebnisses gegen den FCI, als sein Team rund 50 Minuten in Überzahl kein Tor zustande brachte: “Wir haben teilweise hohe Bälle gebracht, der Mijatovic lacht sich wahrscheinlich heute noch kaputt.” Den Fans sollte demnach zum Jahresabschluss noch ein kleines Geschenk bereitet werden – der 100. Zweitligasieg, mit dem die Veilchen außerdem mit dem SVS von den Punkten her gleichziehen würden. Gutes Omen: In drei Aufeinandertreffen in Liga zwei und in vier in Liga drei gab es noch keinen Erfolg für den SVS (drei Unentschieden, vier Siege für den FCE).

Die ersten Minuten gehörten beinahe komplett den Hausherren – von den Spielanteilen her. Mit dem aufgezogenen Flachpassspiel fand der SVS nämlich kaum Lücken im extrem tiefstehenden Mauerwerk der Veilchen. Okoronkwo positionierte sich dabei als vorderster Angreifer an der Mittellinie, der komplette Rest verschob sich rund 40 Metern vor dem eigenen Tor. Das öffnete natürlich kaum Lücken beziehungsweise Raum im und um den Strafraum des FC Erzebirge. Achenbach fand nach einer Ecke immerhin mal Olajengbesi, der Torhüter Männel leicht prüfte (2.). Die besseren Chancen verzeichneten dann die Gäste mit zwei starken Kontern: Novikovas scheiterte erst an Torhüter Riemann, sein nächster Abschluss wurde noch abgefälscht (6. und 8.). Dennoch blieben die Schwarz-Weißen am Ball, zogen ihre Angriffe stets über die Außenbahnen auf. Ein solcher über links sollte dann auch endlich fruchten: Adler hätte die starke Flanke von dort sicher abschließen können, wenn ihn nicht Novikovas etwas stümperhaft in den Rücken gelaufen wäre (30.). Den zu Recht gepfiffenen Elfmeter verwandelte Ulm sicher ins linke Eck (31.). Der FC Erzgebirge presste in der Folge viel offensiver, verpasste jedoch chronisch das finale Zuspiel in den Strafraum. Adler antizipierte kurz vor der Pause noch einmal klasse, brachte nach der Balleroberung aber nur ein extrem ungenaues Zuspiel ins Zentrum (44.).

In der kurzen Halbzeitpause der Auer schickte Trainer Götz seine Mannen schon extrem früh wieder aufs Feld. Die Trotzreaktion auf die schwache Vorstellung zu Beginn erfolgte jedoch noch nicht: Der SVS presste extrem weit vorne, erstickte so etwaige Kontergelegenheiten für die Veilchen direkt im Keim. Nach einer Ecke kam Aue dann aber doch zum ersten Hochkaräter: Okoronkwo kam nach dieser freistehend an den Ball. Seine Drehung dauerte aber zu lange, sodass der Stürmer nur noch Ulm anschießen konnte. Von dort prallte der Ball zu Nickenig, der Torhüter Riemann voll im Gesicht traf. Unter dem Strich blieben Schmerzen für den Schlussmann des SVS stehen und die erneute Erkenntnis, dass der FC Erzgebirge seine wenigen, aber guten Chancen nicht zu nutzen wusste (50.). Acht Minuten später vertändelte Okoronkwo erneut eine gute Gelegenheit, brauchte dabei für seinen Abschluss viel zu lang.

Dieses Bild folgte noch einige Male: Aue hatte durchaus gute Kontergelegenheiten oder Halbchancen, die sie jedoch kläglich vergaben oder mit einem Fehlpass jäh beendeten. Die Partie verflachte mehr und mehr, weil auch der SVS sich mit der knappen Führung begnügte. Immerhin verzeichnete Joker Sylvestr drei ganz passable Abschlüsse (70., 77. und 82.). Das reichte allerdings nicht mehr für den Ausgleich, während die Sandhäuser sich letztlich erfolgreich auf die Defensive konzentrierten. Finale Konter im eigenen Stadion? Komplette Fehlanzeige! Die Kurpfälzer überwintern nun mit 27 Punkten, während die Sachsen mit 21 Zählern im tiefen Keller stecken bleiben. Besonders bemerkenswert: Das Team von Trainer Schwartz profitierte vergangene Spielzeit noch vom Zwangsabstieg der Duisburger und rangiert aktuelle schon mit einem Punkt mehr (!) als damals im Tableau zu Buche standen.

Nach der Winterpause geht es für Sandhausen am Freitag (07. Februar, 18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Energie Cottbus weiter. Aue gastiert dann zeitgleich in Aalen. (Quelle: kicker.de)

Hardtwaldstadion

Sandhausen erwartet seinen Angstgegner

Sandhausen hat keines der sieben Pflichtspiele gegen Aue gewonnen (drei Remis, vier Niederlagen). In der Hinrunde gab es eine 0:1-Niederlage für den SVS (Tor: Jakub Sylvestr, 83. Minute).

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