Faustdicke Überraschung: Ulm wirft Aue aus dem Pokal

Regionalligist SSV Ulm hat für eine faustdicke Überraschung gesorgt: Die “Spatzen” zeigten Zweitligist Erzgebirge Aue die Grenzen auf und zogen dank eines verdienten 2:0-Erfolgs in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.

Aue-Coach Dirk Schuster startete mit zwei Sommer-Neuzugängen in die Pflichtspielsaison: Ballas (aus Dresden gekommen) und Gnjatic (aus Kielce gekommen) begannen in der Viererkette. In vorderster Front durften sich Zulechner und U-21-Nationalstürmer Krüger beweisen.

Geyer hat Glück, dass er nicht fliegt

Extrem engagiert und motiviert starteten die Ulmer in die Partie und hatten bereits früh im Spiel die ersten guten Gelegenheiten: Allen voran der umtriebige Rühle brachte Männel binnen Sekunden zweimal in die Bredouille (2., 3.). Aue wirkte ob der Intensität und Aggressivität des Gegners etwas überfordert und kam selbst kaum in die gefährliche Zone. Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe der Zweitligist am ersten Tor des Abends schnupperte: Geyer, der bereits verwarnt war, hatte Glück, dass er nach dem Foul an Zulechner nicht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Aue nutzte die Unachtsamkeit in der SSV-Defensive, ein schnell ausgeführter Freistoß brachte eben jenen Zulechner in den gegnerischen Strafraum. Alleine vor Keeper Heimann versagten ihm aber etwas die Nerven, woraufhin er den Ball Zentimeter neben den rechten Pfosten setzte.

Morina verpasst das zweite Tor

Auf der Gegenseite machte es der Regionalligist besser: Sapina hob den Ball in den Strafraum, wo Rinaldi klug auf links legte – und Rühle staubtrocken mit links die 1:0-Führung besorgte (37.). Kurz darauf hätte Sturmpartner Morina sogar erhöhen können, doch Männel rettete diesmal glänzend (41.). Es blieb bei der knappen Ulmer Pausenführung.

Schuster bringt Hochscheidt

Mit dem Seitenwechsel musste Schuster reagieren und das tat der 52-Jährige auch: Der deutliche offensivere Hochscheidt ersetzte Baumgart. Allerdings brachten die Veilchen auch nach der Umstellung nicht wirklich zu ihrem Spiel, weswegen Schuster nach 56 Minuten auch noch Testroet (für Zulechner) nachlegte. Bis auf einen harmlosen Schuss aus der Drehung von Testroet kam von den Gästen aber nicht viel (71.).

Krasse Fehlentscheidung verhindert 2:0

Deutlich druckvoller und zielstrebiger trug Ulm seine Angriffe vor – und hätte mit 2:0 in Führung gehen müssen: Morina wurde links in den Strafraum geschickt, wo er auf Joker Higl (für Torschütze Rühle gekommen) querlegte. Dieser schob lässig ein, doch das Team um Referee Michael Bacher wollte eine Abseitsposition gesehen haben – eine krasse Fehlentscheidung (72.).

Erinnerungen an 2018 werden wach

In der Schlussviertelstunde näherte sich nochmal Testroet einigermaßen gefährlich dem gegnerischen Tor an, ehe auch Nazarov knapp vorbeizielte (78., 84.). Doch es sollte auf der Gegenseite nochmal klingeln: Coban und Higl bekamen eine zweite Chance, der Flügelflitzer legte quer und Joker Higl besorgte den 2:0-Endstand (89.). In der Folge hatten Aue-Abwehrchef Gonther und erneut Higl die Chance auf weitere Tore, doch es blieb beim Erfolg mit zwei Toren Abstand (90.+2, 90.+3). Ulm sorgte also wie bereits 2018 (Sieg gegen Titelverteidiger Frankfurt in der ersten Runde) für eine faustdicke Überraschung und darf in Runde 2 auf einen namhaften Gegner hoffen.

Müde, aber wohl mit Rückenwind geht Ulm am Mittwoch in die nächste Partie: Um 19 Uhr geht’s in der Regionalliga gegen den FSV Frankfurt. Aue ist am nächsten Samstag (13 Uhr) zum Zweitliga-Auftakt bei den Würzburger Kickers zu Gast. (Quelle: kicker.de)

Donaustadion (Ulm)