Nazarov und Riese sichern Aues Klassenerhalt
Erzgebirge Aue bleibt Zweitklassig: Beim 3:1 in Regensburg sammelten die Sachsen dank eines couragierten Auftritts die entscheidenden Punkte für den Klassenerhalt. Allerdings profitierte Aue auch von dem Platzverweis für Regensburgs George, der früh in der zweiten Hälfte mit Gelb-Rot runter musste. Regensburgs Coach Achim Beierlorzer musste kurzfristig auf seinen Mittelfeldabräumer Geipl verzichten. Für den 27-Jährigen, der mit einer Rippenprellung passen musste, startete Fein. Gegenüber dem 3:4 beim FC St. Pauli blieb es die einzige Änderung in Regensburgs Startelf.
Im Vergleich zum 3:2 gegen Bochum veränderte Aues Trainer Daniel Meyer die Startaufstellung auf zwei Positionen: Iyoha und Baumgart begannen für Zulechner (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) und Kral.
Weis’ starker Reflex verhindert die kalte Dusche
Spielerisch benötigte die Partie eine ganze Weile, um auf Touren zu kommen. Der Jahn attackierte Aue zu Beginn früh beim Spielaufbau und verursachte so einige Ballverluste. Jedoch konnten die Oberpfälzer mit den größeren Spielanteilen nur wenig anfangen. Denn die neuformierte Fünferkette der Meyer-Elf stand über weite Strecken kompakt. Zudem kam der Jahn durch die tiefgestafelte Auer Abwehrreihe kaum zu seinem tempogeladenen Umschaltspiel. So entstand die erste Torannäherung durch Grüttner aus dem Zufall heraus. Al Ghaddioui hatte einen verunglückten George-Schuss noch mit der Hacke abgefälscht und so perfekt für Regensburgs Kapitän serviert. Kalig verhinderte den Einschlag aber mit einer Rettungsaktion (2.) .
Erstmals gefährlich wurde es dann nach einer knappen Viertelstunde: Aue löste sich von Minute zu Minute besser aus der Regensburger Umklammerung – auch weil sich die Donaustädter zunehmend sorgloser in der Zweikampfführung präsentierten – und Rizzuto legte mit einer Flanke aus dem Halbfeld perfekt für Hochscheidt vor, der aus zwölf Metern seinen Fuß in die Hereingabe hielt und Weis zu einer Glanzparade zwang (12.).
Hochscheidt nutzt den Tiefschlaf nicht
Im Anschluss hatte der Jahn zwar weiter mehr vom Spiel, die nächste gute Gelegenheit verzeichnete aber wiederum Hochscheidt. Nach einem kurzen Moment des Regensburger Tiefschlafs kam der Ex-Braunschweiger frei zum Abschluss. Hochscheidts Lupfer geriet jedoch etwas zu weit. Da der Spielfluss im weiteren Verlauf durch viele kleinere Fouls und Verletzungsunterbrechungen litt, ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
Regensburg wird doppelt bestraft
Direkt nach dem Seitenwechsel erwischte es den Jahn knüppeldick: Flügelstürmer George ließ sich nur drei Minuten nach der Gelben Karte zu einem harten Einsteigen gegen Rizutto hinreißen, wofür er von Schiedsrichter Pascal Müller vom Platz gestellt wurde (50.). Aus dem resultierenden Standard entstand dann Aues Führung: Breitkreuz hatte sich nach einer Hereingabe in die Luft geschraubt und per Kopf für Testroet quer gelegt. Der auffällige Angreifer musste die Kugel aus wenigen Metern nur noch zum 1:0 über die Linie drücken (52.).
Adamyan beantwortet Aues Führung prompt
Regensburgs Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Nur vier Minuten nach Testroets Führunstor, lag der Ball nach einer Kombination über Al Ghaddioui, Grüttner und Adamyan erneut im Tor. Allerdings hatte der Armenier bei seinem Abschluss aus knapp zehn Metern auch etwas Glück, dass der Schuss unhaltbar für Männel abgefälscht wurde (56.).
Beide Mannschaften blieben in dieser Phase auf dem Gaspedal. Und so benötigte das Team aus dem Erzgebirge wiederum nur fünf Minuten, um erneut zu jubeln. Weis hatte Hochscheidt nach einem folgenschweren Fehlpass von Saller im Sechzehner zu Fall gebracht und Nazarov aus elf Metern eiskalt zum 2:1 verwandelt. Etwas kurios: Aue-Coach Meyer hatte den Angreifer extra noch vor dem Strafstoß eingewechselt. Nazarov traf also mit seiner ersten Ballberührung direkt ins Ziel (61.).
Regensburgs Schlussoffensive bleibt ohne Erfolg
In der Schlussphase wechselte Regensburgs Trainer Beierlorzer offensiv und peitschte seine Mannschaft von der Seitenlinie nach vorne. Der Jahn warf fast alles nach vorne und agierte trotz Unterzahl weiterhin mit drei Stürmern. Dies sollte sich spät rächen: Aue konterte gegen die weitaufgerückten Operpfälzer und Riese traf von der Strafraumgrenze zum 3:1 (90.+1.).
Der Jahn, bei dem das Warten auf den ersten Ligasieg gegen die Sachsen (zuletzt im Sommer 2003) weitergeht, gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) in Köln. Aue, das nach vier Partien wieder in der Fremde gewinnen konnte, empfängt zeitgleich Fürth. (Quelle: kicker.de)