Fürther Jokerglück: Steininger vollendet traumhaft
Mit einem hochverdienten 2:1-Erfolg gegen Aue sendet Fürth im Keller ein Lebenszeichen und pirscht sich an die Nichtabstiegsränge heran. Die SpVgg zeigte gegen defensive Veilchen eine kampfstarke Vorstellung und belohnte sich für ihr Engagement mit der Pausenführung. Erzgebirges Offensive fand auch nach Wiederanpfiff kaum statt, der Ausgleich war schmeichelhaft. Zwei Joker bescherten den Franken dann aber kurz vor Schluss doch den zweiten Saisonsieg. Fürths Coach Damir Buric stellte sein Team im Vergleich zur 0:3-Schlappe beim 1. FC Kaiserslautern viermal um: Für Keeper Megyeri kam Burchert in der Liga zum Saisondebüt, des Weiteren spielten Neuzugang Hilbert, Torres und Dursun für Sontheimer, Green und Hofmann.
Aues Trainer Hannes Drews setzte gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Union Berlin auf seine eingespielte Elf und vertraute exakt derselben Startformation.
Die SpVgg bestimmte die Anfangsphase klar. Bei strahlendem Sonnenschein stimmten das Engagement und die Einsatzbereitschaft bei den Gastgebern. Gegen defensive Veilchen gab es bei den Franken auch den einen oder anderen vielversprechenden Ansatz, Chancen blieben allerdings Fehlanzeige. Aue agierte sehr verhalten, stand hinten stabil, blieb offensiv gegen gut geordnete Fürther aber harmlos, die drei Spitzen hingen vollkommen in der Luft. Torgefahr blieb also auf beiden Seiten so zunächst ein Fremdwort. Es dauerte bis Mitte des ersten Durchgangs, bis Bertram beim ersten konstruktiven Angriff der Gäste Burchert einer kleinen Prüfung unterzog. Kerniger war Ayciceks Versuch im direkten Gegenzug aus der Distanz, Männels Stellungsspiel stimmte jedoch (22.).
Die überlegenen Franken mühten sich nach Kräften, spielerisch blieb das Niveau aber dürftig. Nur ein Wittek-Freistoß versprühte noch etwas Gefahr (27.), ehe sich die umkämpfte Partie Richtung Pause schleppte. Pech für die Sachsen, dass Bertram mit blutender Nase nicht weitermachen konnte – Bunjaku kam (39.).
Narey düpiert Kalig und netzt ein
Eine feine Einzelaktion sollte dann für Erleichterung bei den Hausherren sorgen: Narey brachte einen weiten Schlag von Hilbert unter Kontrolle, verschaffte sich am Strafraum mit einer Finte gegen Kalig Platz und nahm Tempo auf. Der Verteidiger konnte nicht folgen, aus elf Metern schoss Narey von halbrechts flach ins linke Eck ein – 1:0 (40.), gleichzeitig der Pausenstand.
Durchgang zwei startete mit einem Dribbling Männels gegen Dursun, der sich nach Meinung von Referee Rene Rohde zu robust gegen den Keeper einsetzte – leichtsinnige Aktion des Kapitäns (49.).
Die Drews-Elf löste sich aus ihrer vorher so defensiven Haltung, blieb aber zunächst ungefährlich. Die SpVgg hatte nun mehr Raum für ihre Attacken, bei einem schlampig ausgespielten Überzahlkonter war mehr drin (53.), erst recht bei Dursuns feiner Hackenablage für Torres, der aus 13 Metern verzog (61.). Wenig später lief der nächste Konter, Torres forderte nach Strafraumduell mit Rapp vergeblich Elfmeter (62.). Nun blitzte sogar das spielerische Vermögen der Franken auf: Hilbert am Ende einer feinen Kombination verpasste mit trockenem Distanzschuss bei seinem Debüt seinen Premierentreffer nur knapp (68.).
Längst hätte es 2:0 stehen müssen, stattdessen kassierte die Buric-Elf einen echten Nackenschlag: Der eingewechselte Kvesic setzte zum Solo an, Burchert konnte den von Magyar abgefälschten Schuss nicht entscheidend klären. Den an den Pfosten prallenden Ball bugsierte Bunjaku über die Linie (78.).
Steininger vollendet Joker-Co-Produktion
Fürth suchte nach einer Antwort, rannte sich aber immer wieder fest, Aue konterte mit Köpke und Bunjaku (83.). In der Schlussphase erlebte das Spiel dann aber seinen gerechten Ausgang: Joker Raum brachte den Ball mit allerletztem Einsatz vom zweiten Pfosten in die Mitte zurück, wo sich der ebenfalls eingewechselte Steininger seitlich in die Luft legte. Der Ball flog Richtung rechter Winkel, prallte genau ins Torkreuz und von dort hinter die Linie – 2:1, der viel umjubelte Endstand (87.).
Fürth, das sich auf den vorletzten Platz verbesserte, reist am Samstag (13 Uhr) in die Hauptstadt zu Union, Aue bekommt es am Sonntag (13.30 Uhr) mit Jahn Regensburg zu tun. (Quelle: kicker.de)