Per Fallrückzieher: Schmidt macht Dresden zum Derbysieger

Dynamo Dresden hat im Tabellenkeller das nächste Lebenszeichen entsendet: Im Sachsenderby gegen Aue drehte die SGD einen Rückstand und liegt dank des 2:1 nun nur noch einen Punkt hinter Relegationsrang 16. Die Tendenz zeigt klar nach oben.

Patrick Schmidt feiert mit seinen Offensivkollegen
Über diesem Derbysieg steht groß sein Name: Dynamo-Angreifer Patrick Schmidt erzielte gegen Aue einen Doppelpack.imago images
Dynamo-Coach Markus Kauczinski baute seine Mannschaft nach dem 2:1 in Regensburg lediglich auf einer Position um: Im defensiven Mittelfeld begann Petrak für Klingenburg.

Aues Trainer Dirk Schuster verzichtete nach dem euphorisierenden 3:0 gegen den HSV wenig überraschend auf Veränderungen an seiner Startformation.

Mihojevic köpft an den Pfosten

Mit der Leichtigkeit vom vergangenen Wochenende startete Aue ins Derby – und wäre nach zwei Minuten beinahe schon in Führung gegangen, doch Mihojevic traf per Kopf nach einem Freistoß nur den linken Pfosten. In der sechsten Minute zappelte die Kugel dann im Netz, wobei Referee Manuel Gräfe eine Abseitsposition erkannt haben wollte. Es dauerte kurz, ehe ihm der VAR mitteilte, dass sich Torschütze Hochscheidt beim Kopfball von Rasmussen doch nicht im Abseits befunden hatte. Der lässige Heber über Keeper Broll hinweg bedeutete also doch das 1:0 (6.).

Makienok verpasst das 2:1

Dresden reagierte wütend und hatte durch Makienok die große Ausgleichschance, allerdings parierte Männel bärenstark (10.). Neben knackigen Zweikämpfen – Gräfe verteilte im ersten Abschnitt vier Gelbe Karten – hatte die Partie auch in der Folge viel Tempo. Dynamo fehlte im letzten Drittel aber stets der entscheidende Pass. Bis zur 44. Minute: Nach einem starken Konter fand Donyoh am ersten Pfosten Schmidt, der cool ins kurze Eck vollstreckte. Nach dem 1:1 hatten die Hausherren sogar noch zwei dicke Chancen, das Spiel komplett zu drehen, doch Makienok scheiterte binnen Sekunden an Männel und der Latte (45.+2).

Mit dem Seitenwechsel holte Kauczinski Verteidiger Wahlqvist vom Platz und brachte dafür Kreuzer. Dieser sollte auch an der ersten gefährlichen Szene der zweiten 45 Minuten beteiligt sein, doch im letzten Moment wurde Makienok nach Kreuzers Flanke gestoppt (49.). Kurz darauf sorgten Rizzuto und Makienok für dezente Highlights (51., 52.).

Donyoh dreht auf

Aus Auer Sicht zog sich die Schlinge allerdings allmählich zu, denn Dynamo drängte angetrieben vom eigenen Anhang auf das 2:1. Donyoh näherte sich binnen 60 Sekunden zweimal brandgefährlich an, doch Männel entschärfte beide Versuche sehenswert (57., 58.). Für das 2:1 hatte sich Dresden ein echtes Schmankerl aufgehoben: Hamalainen brachte den Ball von links in den Strafraum, wo Schmidt die Kugel annahm, zum Fallrückzieher ansetzte und den Ball so ins linke untere Eck beförderte – Traumtor, Spiel gedreht (59.).

Schuster brachte bei Aue nach und nach Samson, Krüger und Zulechner von der Bank, doch wirklich zwingend wurden die Veilchen in der letzten halben Stunde nicht mehr. Dresden ließ bei den wenigen Umschaltmomenten die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Defensiv ließen die Hausherren bis auf eine Halbchance für Zulechner (90.) aber nichts mehr anbrennen, sodass es beim 2:1 für die SGD blieb. Sekunden vor Abpfiff holte sich Aues Verteidiger Rizzuto zu allem Überfluss noch eine Gelb-Rote Karte ab (90.+2).

Nach dem zweiten Sieg in Serie gastiert Dynamo Dresden am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Derbyerfolg im Rücken bei den ebenfalls aufstrebenden Hannoveranern. Für Erzgebirge Aue geht es bereits am Samstag (13 Uhr) gegen Sandhausen weiter. (Quelle: kicker.de)

Die Pressekonferenz mit den Cheftrainern beider Mannschaften:

Rudolf-Harbig-Stadion