Hochscheidt’s Ecken sorgen für Auswärtssieg

Oberhausens Trainer Theo Schneider nahm im Vergleich zum 1:1-Remis in München eine Veränderung vor. Landers ersetzte im Mittelfeld Bahcecioglu (Muskelprobleme). Auf der gegnerischen Seite baute Aues Coach Rico Schmitt seine Mannschaft nach dem 0:0-Unentschieden gegen Union Berlin ebenfalls auf einer Position um. Müller stand anstelle von Kempe (muskuläre Probleme im Oberschenkel) in der Startaufstellung.

Beim Aufstiegsaspirant aus Aue waren die zuletzt erlittenen fünf Auswärtsniederlagen kaum zu spüren. Er setzte die Hausherren früh unter Druck, wodurch einige Ballverluste erzwungen wurden. Für den ersten Aufreger sorgte Kern, der sich im Duell mit Hergesell im Strafraum in seinen Gegenspieler lehnte und zu Boden ging. Schiedsrichter Robert Kemper ließ aber zu Recht weiterlaufen (7.). Oberhausen konzentrierte sich gegen spielfreudige Gäste vornehmlich auf die eigene Defensive. Gefährliche Aktionen nach vorne waren Mangelware. Lediglich nach einem Terranova-Vorstoß und der anschließenden Ecke kam etwas Gefahr im Erzgebirge-Strafraum auf (11.).

 

Nach einer knappen Viertelstunde kam RWO besser in die Partie, jedoch verlor die Begegnung spürbar an Niveau. Beide Teams fanden keine Lücken mehr im Spielaufbau und suchten ihr Heil in langen Bällen, die zu häufig keinen Abnehmer fanden.Erst in der 24. Spielminute wurde es zum ersten Mal gefährlich. König legte am Elfmeterpunkt ab für Kaya, der sich um zwei Mann drehte und aus 16 Metern über den Kasten schoss. Zwei Zeigerumdrehungen später war es aber soweit: Hochscheidt brachte eine Ecke in die Mitte, wo sich Klingbeil gegen Kruse durchsetzte und zur Führung einnickte (26.). Oberhausen wäre aber beinahe der prompte Gegenschlag gelungen. Erneut legte König im Strafraum ab. Dieses Mal zog Petersch aus aussichtsreicher Position ab, verfehlte den linken Pfosten denkbar knapp (27.). Jetzt war wieder mehr Fahrt in der Partie. Auf beiden Seiten fehlte weiterhin die Genauigkeit im Passspiel, wodurch immer wieder gute Kombinationen ungenutzt blieben.

In der Schlussphase des ersten Durchgangs forderten die “Veilchen” erneut einen Elfmeter. Nachdem er Kaya auf rechts stehen ließ, zog Curri in den Strafraum und ging im Zweikampf mit Hergesell zu Boden. Schiedsrichter Robert Kempter ließ erneut weiterlaufen (39.). Aue-Keeper Männel wurde in der Schlussminute noch von seinen eigenen Mitspielern getestet. Nach einem holprigen Rückpass hatte der Schlussmann einige Mühe, das Spielgerät zu kontrollieren und aus dem Gefahrenbereich zu befördern (45.).

Nach dem Seitenwechsel kam Oberhausen prompt zu zwei guten Chancen. Zuerst konnte Lachheb nach Lamidi-Hereingabe klären (49.). Eine Zeigerumdrehungen später verpasste König eine Landers-Flanke von rechts knapp am kurzen Pfosten und zwang Männel so zu einer schnellen Reaktion (50.). Die Gäste zeigten sich abermals effektiver: Nach einem Hochscheidt-Eckball verlängerte Hensel in der Mitte auf den langen Pfosten. Kern nahm das Leder unbedrängt mit der Brust an und drückte ihn aus drei Metern mit dem Kopf über die Linie. Keeper Pirson konnte das Spielgerät wohl erst hinter der Linie fangen (52.). In der Folge blieben die “Veilchen” das aktivere und sicherere Team auf dem Rasen. RWO wollte in der Vorwärtsbewegung kaum etwas gelingen, sodass das Publikum mit zunehmender Spieldauer immer unruhiger wurde.

Die Schmitt-Elf zog sich eine Viertelstunde vor dem Spielende dann doch zurück und verwalteten den Vorsprung gegen einfallslose Hausherren mühelos. Lediglich Lamidi prüfte Aue-Keeper Männel mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (73.). Ansonsten scheiterten die Aktionen des “Kleeblatts” im Ansatz oder an der mangelnden Konzentration im Abschluss. Ein Geistesblitz von Lamidi sorgte jedoch noch einmal für Spannung: Der neue Mann steckte per Hacke durch zu Kruse, der im Duell mit Männel die Nerven behielt – 1:2 (78.). Schlagartig war die Stimmung im Stadion Niederrhein besser. Die Zuschauer feuerten ihre Mannschaft an und hofften auf den Ausgleichstreffer ihrer Mannschaft. Aue geriet in den letzten Minuten zwar massiv unter Druck, rettete den verdienten Erfolg aber über die Zeit. (Quelle: kicker.de)