Yabo scheitert, Joker Okoronkwo sticht

In einer Partie auf durchschnittlichem Niveau musste sich Karlsruhe gegen Aue mit einem 1:1 begnügen. Die Badener gingen früh in Führung, beschränkten sich danach gegen auch nach dem Rückstand passive Veilchen meist auf die Verwaltung des Vorsprungs. Nach Wiederanpfiff wurde das Spiel offener, weil Erzgebirge sich offensiver zeigte. Nachdem der KSC das zweite Tor hatte liegen lassen, überraschte Erzgebirge mit einem glücklichen Jokertor und brachte den schmeichelhaften Punktgewinn über die Zeit. KSC-Coach Markus Kauczinski drehte gegenüber der 0:1-Pleite in Cottbus gleich viermal an der Personalschraube: Für Gordon, Schwertfeger, Alibaz und Hennings sollten es Gulde, Yabo, Torres und Nazarov richten. Aues Trainer Falko Götz brachte im Vergleich zum 2:2 gegen 1860 zwei Neue: Nickenig und Könnecke kamen für Fink und Novikovas zum Zug.

Im Wildpark schaltete der KSC sofort den Vorwärtsgang ein, viele Fehlpässe der feldüberlegenen Badener und resolutes Zweikampfverhalten der meist tief stehenden und auf Konter lauernden Auer verhinderten aber, dass daraus zunächst Möglichkeiten entsprangen. Die erste gelungene Kombination der Kauczinski-Elf mündete dann aber in die frühe Führung: Nazarov spielte direkt in den Sechzehner auf den links startenden Yabo, dessen Flanke Krebs im Fünfer am ersten Pfosten ins kurze Eck einnickte (13.).

Aues Offensivbemühungen blieben auch nach dem Rückstand überschaubar, lediglich Löning versprühte etwas Gefahr (19.). Die disziplinierten Badener hatten im Mittelfeld klar das Zepter in der Hand, gingen aber kaum ein Risiko. Ansätze gab es über die rechte Seite mit Klingmann und Torres, den Hereingaben fehlte es aber an der notwendigen Präzision.

Bis kurz vor der Pause tat sich so fast nichts: Aue blieb zu passiv, Karlsruhe beschränkte sich auf die Kontrolle der tempo- und höhepunktarmen Partie. Was fast ins Auge gegangen wäre, denn nachdem der KSC den Ball nicht wegbrachte, hatte Orlishausen mit Klingbeils trockenem Fernschuss alle Mühe (43.). Schwertfeger für Kempe beim KSC sowie Novikovas für Könnecke lauteten die Umstellungen mit Wiederanpfiff. Zunächst stand wieder Orlishausen im Blickpunkt, Benatelli unterzog den Keeper per Kopf einer weiteren Prüfung (47.). Die Veilchen begannen engagierter, brachten mehr Laufbereitschaft ein, verschoben sich deutlich weiter nach vorne.

Das eröffnete wiederum Räume für die Gastgeber. Gonzales fälschte Yabos Knaller aus dem Hintergrund glücklich neben den Pfosten ab (54.). Torres traf nach Schwertfegers Flanke die falsche Entscheidung (57.), und Männel hielt seine Elf mit einer Riesenparade gegen Yabo im Spiel (59.).

Statt des 2:0 fiel aber der Ausgleich durch den für Löning gekommenen Okoronkwo: Nach einem Pass an den Strafraum verschafft sich der Nigerianer mit einer guten Finte Raum zum Schuss und zog ab. Mauersberger fälschte ab, in hohem Bogen flog der Ball über Orlishausen hinweg ins rechte Eck (69.). Kauczinski reagierte, brachte Hennings für Nazarov (70.). Karlsruhe hatte weniger Joker-Glück, da Peitz nach toller Vorbereitung der neuen Offensivkraft Zentimeter vorbeischoss (71.).

Es sollte fast die letzte Möglichkeit des Spiels bleiben, denn kein Team kam lange Zeit entscheidend in Schlagdistanz. Fast hätte Sylvestr nach Schwertfegers Patzer noch für den Sieg Erzgebirges gesorgt (86.), was aber des Guten zu viel gewesen wäre. Der KSC konnte die Punktverluste der Konkurrenz also nicht nutzen und verpasste den Sprung auf Platz vier. Am Mittwoch (17.30) gastiert der KSC in Köln, Aue empfängt gleichzeitig den FSV Frankfurt. (Quelle: kicker.de)

Wildparkstadion

KSC und Aue peilen Trendwende an

Karlsruhe verlor zwei der letzten drei Spiele (jeweils auswärts mit 0:1). Auch Aue ist seit drei Spielen sieglos (zwei Remis, eine Niederlage). Das Polster auf den Relegationsplatz beträgt aber immer noch fünf Punkte (ab 13:15 Uhr im Live-Ticker).