Lee kontert Hochscheidt – Nazarov vergibt vom Punkt

Holstein Kiel und der FC Erzgebirge Aue trennten sich nach einem vor allem in der zweiten Spielhälfte turbulenten Spiel mit 1:1. Die Sachsen hatten insgesamt mehr große Chancen, doch auch die Norddeutschen (zwei Aluminiumtreffer) spielten munter nach vorne.

Kiels Trainer Andre Schubert nahm nach dem 1:2 beim FC St. Pauli am Montag zwei Wechsel vor: Für Sander (Gesäßmuskelverletzung) und Lauberbach (Bank) begannen Schmidt und Hanslik (Debüt in der 2. Liga). Der neue Aue-Coach Dirk Schuster gab sein Debüt auf der Trainerbank der Erzgebirgler. Im Vergleich zum torlosen Remis gegen Stuttgart verzichtete der gebürtige Sachse auf Wechsel.

Reimann pariert, Hanslik scheitert am Pfosten

Nach abwartendem Beginn hatten die Störche in der 10. Minute die erste Chance der Partie: Hanslik verzog nach Vorarbeit über Baku und van den Bergh nur knapp. In der Folge entwickelte sich eine offene Partie auf mäßigem Zweitliga-Niveau, in der beiden Teams oft die letzte Genauigkeit fehlte. Erst Mitte der ersten Hälfte öffneten sich plötzlich mehr Räume; zunächst gerade für die Auer, da Mühling nach einem unsanften Zusammenprall mit Baumgart in der 23. Minute im Mittelfeld angeschlagen neben dem Feld verweilte. Während der Abwesenheit des Mittelfeldakteurs kam der FC Erzgebirge gleich zu zwei guten Gelegenheiten: Erst scheiterte Fandrich freistehend am aus dem Tor geeilten Reimann, nach der folgenden Ecke köpfte Mihojevic nur knapp am Tor vorbei (jeweils 26.).

Für Mühling ging es anschließend nicht weiter, Thesker kam in die Partie (29.), allerdings erst, nachdem Nazarov für die Gäste zwei weitere Schusschancen vergab (29.). Nachdem die Kieler wieder vollzählig waren, wurden die Hausherren selbst prompt wieder gefährlich. Hanslik scheiterte mit der besten Chance der ersten Hälfte vom Strafraumrand am rechten Pfosten (33.). So blieb es zur Halbzeit beim torlosen Remis.

Hochscheidt akkurat, Nazarov vergibt vom Punkt – Lee gleicht aus

Mit Glück und Geschick ging Aue kurz nach Wiederbeginn in Führung. Der links im Fünfmeterraum aus ganz spitzem Winkel abschließende Hochscheidt traf akkurat zwischen Reimann und dem Pfosten hindurch zum 1:0 (48.). Nur wenig später hätte Nazarov per Foulelfmeter sogar erhöhen können, Referee Lasse Koslowski hatte nach einem Tritt von van den Bergh gegen Kalig nach Video-Studium auf den Punkte gezeigt. Doch Reimann parierte den Strafstoß des Auers (54.). Aue hatte nun klar Oberwasser, auch wenn der Ex-Erzgebirgler Iyoha in der 60. Minute – aus Kieler Sicht fast aus dem Nichts – wuchtig an den Innenpfosten schoss. Auf der Gegenseite rettete Ignjovski bei einem Baumgart-Schuss für den geschlagenen Reimann gerade noch vor der Torlinie (63.).

Der Treffer sollte jedoch auf der anderen Seite fallen: Nach Vorarbeit von Baku und Thesker traf Lee aus kurzer Distanz per Kopfballaufsetzer (73.) – ein Tor, dass sich nicht unbedingt abgezeichnet hatte, auch wenn die Kieler in den Minuten zuvor das Tempo ein wenig forciert hatten. In der Schlussphase blieb die Partie dank guten Chancen auf beiden Seiten turbulent: Özcan verzog für Holstein knapp (76.), auf der Gegenseite zielte Joker Krüger (79., 83.) ebenso nur knapp vorbei wie Hochscheidt in der 90. Minute. Fast mit dem Schlusspfiff kam dann nach einem Abseitstor von Testroet noch einmal der VAR zum Einsatz (90.+6). Es blieb aber beim 1:1.

Nach der Länderspielpause geht es für Kiel am Samstag (13 Uhr), dem 14. September, mit dem Gastspiel in Heidenheim weiter. Aue hat sonntags (13.30 Uhr) den VfL Osnabrück zu Gast. (Quelle: kicker.de)

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