Harnik und Füllkrug machen den Unterschied
Das erste Pflichtspiel zwischen Hannover und Aue endete 2:0 für die Niedersachsen. 96 präsentierte sich offensiver, spielstärker und dominanter – chancenlos war aber auch der FC Erzgebirge nicht. Am Ende aber machte die individuelle Qualität und die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss den Unterschied. Hannovers Trainer Daniel Stendel veränderte seine Startelf nach dem 2:2 in Braunschweig auf zwei Positionen: Sarenren Bazee und Sorg spielten für Felipe (Bank) und Sobiech (Knieverletzung). Aues Coach Pavel Dotchev brachte im Vergleich zum 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg zwei Neue: Kaufmann und Pepic erhielten den Vorzug vor Kvesic und Riese (beide Bank).
96 war offensiv ausgerichtet und drängte im 4-4-2-System vom Anpfiff weg nach vorne. Gegen den Ball agierten die Roten mit aggressivem Pressing und erschwerten den gegnerischen Spielaufbau beträchtlich. Der FC Erzgebirge sah sich in die Defensive gedrängt, startete aber punktuelle Gegenangriffe über die schnellen Offensivspieler Kaufmann (rechts), Adler (links) und Köpke (Spitze). Unterm Strich verbuchten die Veilchen die ersten guten Möglichkeiten: Soukous Schuss wurde neben das Tor abgefälscht (6.), Köpkes spitzelte die Kugel nach seinem Solo knapp vorbei (8.). Der Dauerdruck der Niedersachsen führte zwangsläufig zu vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Hier zeigte Schiedsrichter Christof Günsch allerdings eine eher unglückliche Auslegung der Duelle. Aus einem eher schmeichelhaften Freistoß ging Hannover dann in Führung: Prib zirkelte den ruhenden Ball aus dem linken Halbfeld vors Tor, wo Sané zwar knapp verpasste, dahinter stand aber Harnik, der aus fünf Metern zum 1:0 einköpfte (23.).
Bei Aue stieg das Frustrationslevel an. Die Veilchen taten sich schwer im Spielaufbau und hatten meist nur lange Bälle im Werkzeugkoffer. Diese wurden von der großgewachsenen 96-Innenverteidigung um Sané und Strandberg aber zuverlässig abgesogen. Stattdessen hatten die Roten durch Sarenren Bazee (26.), Klaus (31.) und Rizzuto, dem beinahe ein Eigentor unterlief (32.), weitere Möglichkeiten. Erst kurz vor dem Pausenpfiff bekamen die Sachsen wieder einen Fuß in die Tür und starteten eine kurze Drangphase. Köpke traf allerdings nur das Außennetz (45).
Nach dem Seitenwechsel war die Partie deutlich ausgeglichener. Aue investierte deutlich mehr in die Offensive und schickte die beiden Außenverteidiger Hertner (links) und Rizzuto (rechts) immer wieder mutig nach vorne. Allerdings fehlte es den Veilchen an spielerischen Mitteln, um die Defensive der Hausherren aus den Angeln zu heben. Wirklich gefährlich wurde es stattdessen einmal kurz vor dem anderen Tor: Harnik erreichte eine Hereingabe etwas glücklich. Aus sechs Metern hatte der Angreifer eigentlich freie Bahn, knallte die Kugel aber nur an die Latte (51.). Im weiteren Verlauf ergaben sich lediglich Halbchancen auf beiden Seiten. Intensiv ging es dafür in den Zweikämpfen zur Sache. Kniffelig eine Szene zwischen Klaus und Breitkreuz im Strafraum, bei der der Verteidiger dem Angreifer in die Parade fuhr – Günsch aber ließ weiterlaufen (70.).
Fortan versuchte Dotchev, mit offensiven Wechseln die Wende zu erzwingen. Stattdessen stach ein Joker auf der anderen Seite: Der eingewechselte Füllkrug nahm eine flache Klaus flanke am linken Fünfmetereck ab und erhöhte auf 2:0 für Hannover (77.). Die direkte Antwort verpasste auf der anderen Seite Köpke, der einen Querpass von Adler aus nur vier Metern (!) am Ziel vorbei schob (79.). Der FC Erzgebirge blieb zwar bemüht und gab sich nicht auf, doch auch Hertner (81.) und Joker Fandrich (87.) zielten nicht präzise genug.
Hannover ist nächsten Freitag (18.30 Uhr) zu Gast bei Fortuna Düsseldorf. Aue spielt gleichzeitig bei den Würzburger Kickers. (Quelle: kicker.de)
HDI-Arena
Vorschau auf Hannover 96 vs. FC Erzgebirge Aue
Klar verteilt sind die Rollen beim Duell Bundesliga-Absteiger gegen Aufsteiger, zu dem Hannover 96 im Rahmen des 13. Spieltages Erzgebirge Aue empfängt. Beide Teams bewegen sich in etwa in der Tabellenregion, wo sie vor der Saison erwartet wurden. Hann