Klopp wechselt den Erfolg ein

Hannovers Trainer Mirko Slomka musste im Vergleich zur 0:4-Klatsche in Hoffenheim auf zwei Positionen umstellen: Schulz fehlte wegen einer Zehenprellung, Schmiedebach war Gelb-Rot-gesperrt. Dafür spielten Eggimann und Stindl. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sah hingegen keinen Grund, Änderungen vorzunehmen und ließ daher dieselbe Elf auflaufen, die am vergangenen Donnerstag beim 0:0 in Paris in der Europa League begonnen hatte.

 

Dortmund trat von Beginn an wie ein Meisterschaftsanwärter auf. Der BVB kombinierte sich relativ leicht durch die gegnerischen Reihen, ließ es dabei aber ein wenig an Zielstrebigkeit vermissen. Zunächst kam der BVB daher nicht über den Status der “Schönspielerei” hinaus. Hannover hingegen hatte seine liebe Mühe, überhaupt aus der eigenen Hälfte herauszukommen. Die 96er ließen zwar hinten nicht viel anbrennen, leisteten sich aber in der Vorwärtsbewegung viel zu viele Fehlpässe, sodass sie einen westfälischen Angriff nach dem anderen auf sich zukommen sahen. Nach elf Minuten erkämpfte Götze den Ball. Sahin übernahm und passte blitzartig in die Gasse zu Kagawa, der quer am Sechzehner entlang dribbelte, dabei von der 96-Abwehr nicht angegangen wurde und schließlich aus 17 Metern flach ins rechte Eck vollendete. Die Dortmunder waren ganz klar am Drücker, verpassten es aber, frühzeitig nachzulegen. Der quirlige Kagawa ließ gleich zwei gute Chancen liegen (24., 25.), während es Piszczek an Mut zum Abschluss fehlte (27.). Auch wenn es nur eine knappe Führung war, so machte Hannover überhaupt nicht den Anschein, als würde es den BVB in Gefahr bringen können. Den Niedersachsen fiel nichts ein, sodass es geschlagene 31 Minuten dauerte, ehe es den ersten Torschuss der Slomka-Elf durch Stoppelkamp zu sehen gab.

Danach plätscherte das Duell eine Weile vor sich hin, weil Hannover weiterhin kaum etwas einfiel, während die Schwarz-Gelben nicht konsequent den nächsten Treffer suchten. Dafür wären sie in der 40. Minute fast bestraft worden, Ya Konan behauptete sich gegen Hummels, setzte den Ball aber hauchdünn über den Querbalken, sodass es bei dem knappen Pausenrückstand der Hausherren blieb. Slomka reagierte in der Halbzeit und brachte Forssell für Abdellaoue. Außerdem traten die Hannoveraner fortan deutlich aggressiver auf und drängten auf den Ausgleich. Die Partie wurde folglich offener, auch weil die Dortmunder über Konter stets gefährlich blieben. Nachdem Fromlowitz eine Doppelchance von Götze und Barrios vereitelt hatte (54.), tauchte im direkten Gegenzug plötzlich Stoppelkamp vor Weidenfeller auf. Der 23-Jährige scheiterte aber BVB-Schlussmann. Doppelt bitter für ihn, denn bei der Aktion verletzte er sich am rechten Sprunggelenkt und musste ausgewechselt werden. Beasley kam rein.

Es ging hin und her, auch wenn es nur selten ganz klare Torraumszenen zu sehen gab. Das änderte sich nach 72 Minuten: Piszczek wurde auf der rechten Außenbahn steil geschickt. Der Pole war schneller als Djakpa und passte in den Fünfer, wo Barrios aus fünf Metern zum 2:0 vollendete. Etwas später brachen alle Dämme bei 96, was man Haggui zu verdanken hatte: Abseits des Spielgeschehens trat der Tunesier gegen den eingewechselten Kuba im eigenen Strafraum nach. Schiedsrichter Brych hatte es nicht gesehen, dafür sein Assistent. Rot für Haggui und Elfmeter für den BVB. Sahin versagten aber die Nerven, sodass Fromlowitz parierte (78.).

Drei Minuten später sorgte ein anderer Einwechselspieler für die Vorentscheidung: Nachdem Kuba noch an Fromlowitz gescheitert war, staubte Lewandowski zum 3:0 ab. Der BVB gab sich damit aber nicht zufrieden und wollte mehr: Nachdem Piszczek (85.) und da Silva (88.) – ebenfalls von Klopp eingewechselt – noch an Fromlowitz gescheitert waren, leitete der Brasilianer mit einem wunderbaren Zuspiel auf Kuba den nächsten Treffer ein. Der Pole bedankte sich und zimmerte den Ball aus 13 Metern knallhart ins linke Eck zum 4:0-Endstand (90.+1). (Quelle: kicker.de)

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