Gusche fliegt, Hochscheidt staubt ab, Borg vergibt – Hansa geht wieder leer aus
Hansa Rostock ließ auch im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue weiter Federn. nach einer frühen Roten Karte gegen Gusche spielten die Norddeutschen nahezu über die gesamte Spielzeit in Unterzahl, wehrten sich verzweifelt, aber letztlich erfolglos gegen die Niederlage. Aue setzte sich so weiter von den Abstiegsplätzen ab, feierte den zweiten Sieg in Folge. Rostock schwebt weiterhin in allerhöchster Abstiegsgefahr. Hansa-Coach Wolfgang Wolf musste nach dem 2:2 in Karlsruhe auf seinen keeper K. Müller (Muskelverletzung im Oberschenkel) verzichten. So kam Hahnel zwischen den Pfosten zum Einsatz. Borg ersetzte zudem Weilandt. Aues Trainer Karsten Baumann durfte nach dem 2:1 gegen St. Pauli Kocer nicht einsetzen (5. Gelbe), schickte dafür Könnecke aufs Feld.
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Wenig nach Maß begann das Spiel für Hansa Rostock. Der Tabellenletzte nutzte die Anfangszeit der Partie zwar auch zu einem gefälligen Angriff über die linke Seite – Jänickes Hereingabe stocherte Schlitte fast in das eigene Tor hinein (9.), doch wenig später war das Spielkonzept der Hausherren jäh durchkreuzt. Gusche ging am eigenen Strafraumrand übermotiviert gegen Ball und Gegenspieler zu Werke, traf mit einem Sprung, der eher an asiatische Kampfkunst erinnerte Fabian Müller zwar unabsichtlich im Gesicht, entging der Bestrafung durch Referee Tobias Welz aber nicht. Die Rote Karte für den Abwehrmann war durchaus berechtigt (12.). In der Folge mühten sich die Gastgeber, den Vorwärtsgang nicht völlig zu vernachlässigen, kamen aber kaum noch einmal bis zu Aues Schlussmann Männel durch. Zu wenig druckvoll und präzise agierten Mintal & Co. In der Offensive, leisteten sich gleichzeitig in der Abwehr wenige, aber eben auch verhängnisvolle Schnitzer. So als Müllers Flanke Wiemann überforderte. Der Rettungsversuch schlug fehl, Hochscheidt durfte unbedrängt zum 1:0 abstauben (22.).
Die Führung in Ãœberzahl beflügelte die Auer aber keineswegs. Nur selten fand die Baumann-Elf den zielgerichteten Weg in den Rostocker Strafraum. Wenn die Hintermannschaft der Norddeutschen aber wackelte, nutzten weder König (33.), Könnecke (38.) noch Fabian Müller (45.) die sich bietenden Großchancen aus. Nach der Pause trat Hansa verändert auf. Nicht nur Pannewitz und Peitz waren neu dabei, auch die Attitüde der Wolf-Elf hatte sich sichtbar verändert. Mutig spielte Rostock jetzt nach vorne und besaß auch schnell die große Möglichkeit auf den Ausgleich. Schlitte hatte Jänicke im Sechzehner gefoult, doch Borgs Strafstoß kam viel zu schwach und unplatziert – Männel wehrte mit einem Sprung ins richtige Eck sicher ab (51.).
Rostock hatte sich besser auf das Manko Unterzahl eingestellt, verteidigte mit einer Dreierkette und suchte nun immer wieder den Weg nach vorne. Pannewitz schoss dabei Klingbeils Hand im Strafraum an, einen weiteren Elfmeter gab es dafür nicht (57.). Auch Mintal agierte ohne Glück, verzog aus günstiger Position eine Direktabnahme (65.). Aue verzichtete derweil fast ausnahmslos auf eigene Vorstöße. Erst in Minute 73. Hatten auch die Gäste mal wieder eine gefährliche Idee. Kern lauerte kurz vor der Rostocker Torlinie, der Ball kam genau auf ihn zu, doch Janecka rückte noch rechtzeitig ein und störte vor dem Torschuss. Hansas Antwort bestand aus einem Kopfball von Peitz, den er aber knapp über die Latte setzte (75.). Und auch Borg hatte die Möglichkeit, seinen Lapsus wieder auszugleichen. Sein strammer Schuss fand aber in Männel seinen Meister (81.). Die Moral stimmte, der Abschluss jedoch nicht. Peitz köpfte in der Schlussphase freistehend vorbei (84.), das war es dann aber auch gewese: Hansa ließ erneut federn, Aue gewann das zweite Mal in Folge. Die Abstiegssorgen an der Ostsee nehmen immer bedrohlichere Dimensionen an. (Quelle: kicker.de)