Wilder Schlagabtausch: Krügers Volley bringt Aue einen Zähler
Erzgebirge Aue und der Hamburger SV trennten sich am 20. Spieltag 3:3. Der HSV hatte in Hälfte eins alles unter Kontrolle und spielte dominant, doch Aue blieb bissig und nutzte in der zweiten Halbzeit die Fehler der Hanseaten eiskalt aus. In der Schlussphase fehlten dem HSV offensiv die Mittel, Aue konnte mit dem Punkt leben.
Aues Trainer Dirk Schuster musste nach der deutlichen 0:3-Niederlage gegen Fürth auf Ballas wegen muskulären Problemen verzichten, er wurde durch Breitkreuz ersetzt. Zudem begann Hochscheidt, Doppeltorschütze beim 3:0-Sieg gegen den HSV in der Vorsaison, rückte für Rizzuto (Bank) in die Startelf.
HSV-Coach Daniel Thioune hatte nach dem 3:1-Sieg gegen Paderborn in der vergangenen Woche ebenfalls eine Hiobsbotschaft hinnehmen müssen, da Leistner sich einen Muskelbündelriss im hinteren linken Oberschenkel zugezogen hatte. Jung begann dafür.
HSV beginnt furios – Terodde sofort zur Stelle
Beide Teams mussten unter der Woche nicht im Pokal ran, vor allem der HSV wirkte vom Anstoß weg äußerst frisch. Dirk Schuster versuchte es etwas überraschend mit einer Viererkette, doch sein Plan mit dem 4-4-2-System ging nicht auf. Der HSV dominierte nach Belieben und ging in Minute 14 daher hochverdient in Führung: Leibold flankte auf den rechten Flügel, in der Mitte drückte – wenig überraschend – Terodde den Ball über die Linie. Kurz darauf bediente Torjäger Terodde Heyer mustergültig, dieser verpasste aber das 2:0 und setzte den Ball an den Pfosten (16.).
Die Gastgeber aus dem Erzgebirge wirkten phasenweise überfordert, der HSV brillierte mit tollem Offensivspiel. Wenig überraschend erhöhte Kinsombi nach einem Doppelpass mit Kittel auf 2:0 (22.). Es schien ein gebrauchter Tag für die Veilchen zu werden, sie bekamen bis zu diesem Zeitpunkt keinen Fuß auf den Rasen.
Aue darf kurz schnuppern – Terodde vom Punkt eiskalt
Doch das änderte sich überraschend in Minuten 26: Aue legte nach einer HSV-Ecke einen Konter wie aus dem Lehrbuch hin, Hochscheidt vollendete zum etwas überraschenden Anschlusstreffer.
Trotzdem wurde der HSV nicht nervös sondern lebte seinen Offensivdrang weiter aus, keine zwei Minuten später wurde es im Auer Strafraum wieder kurios: Kittel kam am Elfmeterpunkt an den Ball, Fandrich setzte zur Grätsche an und brachte den Hamburger zu Fall (28.). Schiedsrichter Florian Badstübner entschied auf Elfmeter, was zunächst bitter für den HSV war. Denn die Kugel sprang zu Leibold, der ins Netz traf. Der Treffer aber wurde nicht gegeben, da Badstübner schon gepfiffen hatte. Die Situation wurde kurz überprüft, dann trat Terodde an und ließ Männel vom Punkt keine Chance (30.).
Der alte Abstand war also wieder schnell hergestellt. Bis zur Pause nahm der HSV den Fuß etwas vom Gas, nach hinten ließ er nichts mehr anbrennen. Einen Wermutstropfen gab es aber noch, da sich Dudziak mit Oberschenkelproblemen verabschiedete und durch Hunt ersetzt wurde (42.).
Hunt im Pech – Jattas Fehler wird bestraft
Auch Abschnitt zwei nahm schnell an Fahrt auf – und wie: Auf der einen Seite klatschte ein Versuch von Hunt an den rechten Pfosten (49.), nur wenige Sekunden später lag die Kugel hinter Ulreich im HSV-Tor: Jatta hatte den Ball im Aufbauspiel verloren, Hochscheidt bediente Fandrich mustergültig und plötzlich kam Aue zum Anschlusstreffer (50.). Zolinski hatte kurz darauf sogar den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Schuss zischte über den Querbalken (53.).
Bei den Hanseaten war nun Unsicherheit zu spüren, viele kleine Unkonzentriertheiten und Ballverluste ließen die Sachsen besser ins Spiel kommen und am Ausgleich schnuppern. Und so kam dieser dann auch. Bussmanns Kopfball parierte Ulreich noch stark, doch Krüger nahm den Nachschuss volley und traf perfekt aus der Drehung ins lange Eck – 3:3, Ausgleich (61.)!
Alles offen – Welches Team hat den längeren Atem?
Das Spiel war völlig auf den Kopf gestellt, und weiter war mit einem Mal der Gastgeber etwas am Drücker, doch Testroets Abschluss rauschte knapp einen Meter am Tor vorbei (75.), wenig später schloss der eingewechselte Nazarov zu unpräzise ab (79.). Hamburg bemühte sich zwar nach vorne weiterhin, doch Kittel, Terodde & Co blieben im zweiten Durchgang weitestgehend blass.
Thioune reagierte nochmal, brachte Narey und Onana für Heyer und Jatta (81.), doch auch das half nicht mehr, in der Schlussphase passierte nichts mehr. Der HSV verspielte seine Zwei-Tore-Führung, ist aber dennoch seit nunmehr zehn Spielen ungeschlagen und weiter Tabellenführer. Aue bleibt weiterhin im oberen Mittelfeld des Tableaus.
Erzgebirge Aue ist am Samstag (13 Uhr) in Heidenheim zu Gast, der HSV empfängt zeitgleich Fürth. (Quelle: kicker.de)