Dank Kvesic: Aue überholt den FCK
Erzgebirge Aue überholte den 1. FC Kaiserslautern in der Tabelle und erarbeitete sich eine glänzende Ausgangsposition für den letzten Spieltag. In einer höhepunktarmen Partie waren die Sachsen über große Strecken die treibende Kraft und verdienten sich die drei Zähler, die Kvesic nach gut einer Stunde herstellte. Direkt absteigen können beide Teams nun nicht mehr, gesichert sind beide jedoch auch noch nicht.
Aues Trainer Domenico Tedesco tauschte im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim VfB Stuttgart zweimal Personal: Kvesic und Adler rückten Fandrich (5. Gelbe Karte) und Riese (Bank) in die Startelf. Auf der Gegenseite musste FCK-Coach Norbert Meier gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen St. Pauli eine Änderung vornehmen: Görtler ersetzte den verletzten Przybylko (Mittelfuß-Verletzung) im Sturmzentrum.
Das Unterfangen, Kaiserslautern in der Tabelle zu überholen, ging Aue mit hoher Initiative an. Während beide Teams zu Beginn versuchten, den schnellen Weg nach vorne zu suchen und auch durchaus mutig ins Pressing gingen, kamen die Veilchen dem gegnerischen Tor etwas näher. Ein Aktivposten der Hausherren war der neu ins Team gerückte Kvesic, der nach sieben Minuten den ersten Abschluss verzeichnete: Pollersbeck streckte sich und wehrte den tückischen Aufsetzer aus gut 30 Metern ab.
Trotz des Pressings, das beide Seiten situativ aufzogen, blieben Balleroberungen in den gefährlichen Bereichen nahezu komplett aus, auch weil beide Defensivreihen die Drucksituationen meist spielerisch lösten. Stattdessen griffen beide Parteien häufig zum taktischen Foul als Mittel, etwaigen Spielfluss bereits im Keim zu ersticken.
Kaiserslautern as usual
Das Duell lief nach dem Muster einer typischen Kaiserslautern-Partie ab: Die Pfälzer weisen in den Kategorien Treffer und Gegentore jeweils einen der niedrigsten Werte der Liga auf. Auch im ersten Durchgang blieben die Roten Teufel konsequent und brachten keinen einzigen ihrer Torschüsse aufs Gehäuse von Torwart Männel. Halfar (26.), Mwene (33.) und Moritz (35.) zielten allesamt deutlich zu hoch. Auf der Gegenseite stand der Abwehrriegel des FCK stabil, sodass Köpkes gefährlicher Distanzversuch (31.) bereits die letzte gute Chance des ersten Durchgangs war.
Zur Pause blieb Kaiserslauterns Ewerton in der Kabine, Ziegler ersetzte den über Übelkeit klagenden Verteidiger. Der Joker verbuchte auch gleich die bis dato gefährlichste Torannäherung der Gäste (47.), ehe Nazarov auf der Gegenseite verzog (48.). Das Spiel wurde unterhaltsamer: Zoua verbuchte eine Doppelchance (53.), die stellvertretend für den guten Start der Gäste in den zweiten Durchgang war.
Der FCK war also drin in der Partie – und Aue ging in Führung. Köpke setzte sich gegen den in dieser Szene unglücklich agierenden Koch durch und bediente Kvesic, der aus sechs Metern frei einschob (59.). Somit hatte Aue zu diesem Zeitpunkt den FC Kaiserslautern in der Tabelle überholt. Meier brachte mit Glatzel und Kerk zwei Offensive, die Wechsel fielen jedoch kaum ins Gewicht, da Aue den FCK unermüdlich beackerte und vom eigenen Tor fernhielt.
Überschaubares Aufbäumen des FCK
Die Schlussphase geriet zur Nervenschlacht. Obwohl Kaiserslautern keinen wirklichen Druck aufbaute, wurde es noch einmal unübersichtlich im Strafraum der Erzgebirgler. Glatzel vergab zwei Gelegenheiten, dann begrub Männel den Ball nach Heubachs Kopfball unter sich – und Schiedsrichter Robert Hartmann pfiff die Begegnung ab.
Aue überholte somit den FCK in der Tabelle, hat 39 Punkte und somit drei Punkte Vorsprung auf 1860 München auf dem Relegationsrang. Am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) reicht den Veilchen daher ein Remis in Düsseldorf für den Klassenerhalt. Kaiserslautern empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Nürnberg und muss bei nun zwei Zählern vor 1860 München gewinnen, um sicher in der Liga zu bleiben. (Quelle: kicker.de)