Adlers Seitfallzieher entscheidet das Kellerduell

Der FC Erzgebirge Aue hat das Kellerduell gegen den FC St. Pauli mit 1:0 für sich entschieden. Nach einer ausgeglichen Anfangsphase brachte Adler die Veilchen sehenswert in Front. Im weiteren Spielverlauf dominierte Aue, St. Pauli fand nur selten den Weg nach vorne. Die beste Möglichkeit für die Gäste bot sich dem eingewechselten Schneider, der aber nur die Latte traf und somit die Niederlage seiner Mannschaft nicht verhindern konnte. Aue-Coach Domenico Tedesco nahm nach dem 1:1 beim VfL Bochum eine Veränderung in seiner Startelf vor: Adler verdrängte Soukou auf die Bank. St. Paulis Trainer Ewald Lienen tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen Hannover 96 drei Akteure: Für Gonther (Bank), Sahin (grippaler Infekt) und Bouhaddouz (Gelb-Sperre) begannen der nach seiner Gelb-Sperre zurückgekehrte Sobiech, Kalla und Thy. Wenige Minuten vor Spielbeginn musste außerdem Nehrig das Aufwärmtraining abbrechen. Er wurde durch Hornschuh ersetzt.

Die Last des Abstiegskampfs war beiden Mannschaften anzumerken, trotzdem entwickelte sich im ersten Durchgang eine unterhaltsame Partie. Wirklich gefährlich wurde es in den ersten 25 Minuten allerdings jeweils einmal auf beiden Seiten nur nach Standardsituationen: Zunächst köpfte Sobiech eine Ecke von links knapp über das Tor (2.). Zwölf Minuten später verzeichnete Kvesic die erste richtige Torchance für Aue: Sein Freistoß von rechts landete am Außennetz (14.).

Adler erzielt sehenswert die Führung

Mit Ausnahme eines Distanzschusses von Hornschuh (22.) passierte in der Folge vor den Toren wenig – bis zur 28. Minute. Hertner flankte von links und fand Nazarov im Strafraum der Gäste. Der Nationalspieler Aserbaidschans nahm die Kugel mit der Brust an, sein Schuss misslang jedoch – wurde aber zur unbeabsichtigten Vorlage für Adler abgefälscht. Der 31-Jährige nahm den Ball am linken Eck des Fünfmeterraums per Seitfallzieher direkt und traf so zur Führung (28.). Nun war die Tedesco-Elf die bessere Mannschaft und dominierte das Geschehen. Bis auf einige aussichtsreiche Torannäherungen sprang allerdings keine klare Möglichkeit mehr für die Sachsen heraus. St. Pauli dagegen wirkte ideenlos in der Vorwärtsbewegung und ließ sich von der Hausherren phasenweise tief in der eigenen Hälfte einschnüren.

Kvesic vorbei – Schneider an die Latte

Nach der Pause dominierte Aue das Spiel weiter, St. Pauli mühte sich vergeblich, überhaupt mal in das letzte Drittel der Gastgeber vorzustoßen. Die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel verzeichneten auch die Veilchen durch Kvesic, dessen satter Rechtsschuss am Kasten von Heerwagen vorbeizischte (59.). Lienen reagierte und verhalf U-23-Stürmer Schneider zu seinem zweiten Zweitliga-Einsatz (67.). Nur zwei Minuten später hätte es der gebürtige Hamburger seinem Coach beinahe gedankt: Einen hohen Ball nahm er halblinks im Auer Strafraum postiert direkt, scheiterte jedoch an der Latte (69.).

St. Paulis Schlussoffensive zu ineffektiv

In der Schlussviertelstunde wagte sich St. Pauli noch einmal mutiger nach vorne, Aue hatte zunächst Schwierigkeiten, die richtige Balance zwischen offensiver Entlastung und konsequenter Verteidigung zu finden. Allerdings schaffte es die Tedesco-Elf, die Gäste in den Schlussminuten wieder besser vom eigenen Tor fernzuhalten. Lienen beorderte Innenverteidiger Gonther als Rammbock in die Offensive, doch weder diese Maßnahme, noch die rund sechsminütige Nachspielzeit konnte etwas am Endergebnis ändern. Stattdessen verpasste Kvesic mit einem Freistoß die Entscheidung, traf stattdessen nur die Latte (90.+2).

Aue überholt den FC St. Pauli damit im Zweitliga-Tableau und springt zumindest bis Samstag auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Für den FC Erzgebirge geht es nun mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin weiter (Mittwoch, 17.30 Uhr). Für den FC St. Pauli hält die englische Woche das Duell mit dem SV Sandhausen parat (Dienstag, 17.30 Uhr). (Quelle: kicker.de)

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