Triste Nullnummer, Tristesse bei Aue
In einem eher spannenden denn unterhaltsamen Zweitligaspiel trennten sich Erzgebirge Aue und Greuther Fürth torlos. Beiden Seiten fehlte es im Offensivspiel an Spielfreude und Durchschlagskraft, Aue konnte trotz intensivierter Bemühungen im zweiten Durchgang keinen entscheidenden Nadelstich setzen. Den Gästen schmeckt der Punktgewinn sicherlich etwas besser, Aue bleibt auf den Abstiegsrängen stecken. Aue-Coach Pavel Dotchev wechselte im Vergleich zum 0:2 beim SV Sandhausen dreimal personell: Rizzuto, Kvesic und Bunjaku ersetzten Kalig, Nazarov und Adler. Auf der Gegenseite tauschte Fürths Trainer Janos Radoki im Vergleich zum 0:2 im Pokal gegen Gladbach ebenfalls dreimal: Megyeri stand wieder zwischen den Pfosten, zudem begannen Sararer und Freis für den gelbgesperrten Zulj sowie van den Bergh.
Nach dem Pokal-Aus unter der Woche gegen Mönchengladbach richtete sich der Fokus bei der SpVgg Greuther Fürth wieder auf die Liga. “Die Partie in Aue ist die wichtigere”, hatte etwa Gießelmann vor der Partie in Aue verlauten lassen, auch Dotchev hatte von einer “harten Prüfung” gesprochen.
Unterkühlte Begegnung
Wie recht er mit dieser Vorhersage hatte, wurde im ersten Durchgang ersichtlich: Im kalten Erzgebirge kam der Offensivmotor beider Teams nicht auf Touren, bis zur 40 Minute erspielte sich kein Team auch nur eine zwingenden Torchance. Die wenigen offensiven Strohfeuerchen verzeichneten Pinter (13.) sowie zweimal Köpke auf der Gegenseite (21./33.). Davon abgesehen herrschte in den Gefahrenzonen weitestgehend Flaute, Zweikämpfe um die Mittellinie bestimmten das Bild.
Das Positive aus Sicht der beiden Trainer: Die Abwehrreihen standen stabil. Für Fürths Trainer Radoki bewahrheitete sich dieser Satz bis zur Halbzeit, Dotchev musste kurz vor dem Pausenpfiff dagegen noch einmal durchatmen. Sararer hatte den gestarteten Freis per Lupfer über die Hintermannschaft freigespielt, der den Pass aus 16 Metern direkt nahm. Männel war bereits in die falsche Ecke unterwegs, da Susac den Schuss per Grätsche im letzten Moment abfälschte (40.). Zum Glück aus Auer Sicht landete das Leder knapp neben dem rechten Pfosten am Außennetz. Dann war Pause.
Köpke zu spät
Aue musste etwas mehr riskieren, wollten sie den wichtigen Dreier im Erzgebirge behalten. Und sie starteten das Unternehmen mit einer beherzten Aktion, Köpke verpasste Bunjakus Hereingabe aber um Haaresbreite (46.). Die Partie wurde etwas lebhafter, auch weil Aue nach und nach die Risikobereitschaft erhöhte. Sontheimer kam für die Gäste aus der Drehung zum Schuss, Männel parierte aber stark (53.). Dotchev war um Impulse von außen bemüht, brachte Skarlatidis und Soukou (59.). Nach Rizzutos Flanke von rechts war Skarlatidis auch gleich zur Stelle, prüfte Megyeri mit seinem Volleyversuch aber nicht ernsthaft (62.). Die Veilchen wurden nun aktiver, versuchten Druck auszuüben.
Nazarov verpasst Lucky Punch
Skarlatidis setzte seiner guten Einzelaktion nicht die Krone auf (74.), dann schlug beinahe Nazarovs Stunde: Nach Tifferts beherzter Hereingabe stoppte der Joker das Leder etwas glücklich, schloss aus fünf Metern ab, brachte die Kugel aber zu zentral aufs Tor. Megyeri wehrte ab, Köpke kam nicht an den Nachschuss (84.). Das war es dann aber auch mit Torraumszenen, ohne weitere Höhepunkte fand die Begegnung ihr Ende.
Während die Fürther wohl halbwegs mit dem Auswärtszähler am Ende der englischen Woche leben können, herrscht Tristesse im Erzgebirge. Letztlich verpassten es die Sachsen, die Franken ausreichend unter Druck zu setzen und den Rückstand auf die Spielvereinigung auf fünf Punkte zu verkürzen. Die Veilchen müssen am nächsten Spieltag in Braunschweig ran (Freitag, 18.30 Uhr). Fürth spielt am Samstag (13 Uhr) zuhause gegen die Fortuna aus Düsseldorf. (Quelle: kicker.de)