Adler stürzt Cottbus noch tiefer in die Krise

Die Durststrecke von Cottbus hält an. Auch bei Erzgebirge Aue gelang den Lausitzern kein Dreier. Energie unterlag den Veilchen mit 0:1 und blieb damit im siebten Spiel in Folge sieglos. Cottbus begann ordentlich, baute dann aber ab. In der zweiten Hälfte fehlten den Gästen die Mittel, um Aue zu gefährden. Eine Großchance zum Ausgleich hatte die Krämer-Elf aber in der 90. Minute. Aues Trainer Pavel Dotchev nahm nach dem 1:0-Sieg in Erfurt drei Änderungen an seiner Startelf vor: Handle, Adler und Kluft verdrängten Skarlatidis, Kvesic und Könnecke auf die Ersatzbank.

Cottbus sorgte mit dem jüngsten 1:1 in Rostock für etwas Ruhe im Umfeld. Eine Niederlage, so war in der Lausitz zu vernehmen, hätte Energie-Coach Stefan Krämer den Arbeitsplatz kosten können. Doch nach dem Teilerfolg stand er auch im Erzgebirge unter Druck. Er nahm zwei Wechsel an seiner Anfangsformation vor und brachte Berger und Breitkreuz für Holz (Bank) und Michel (Sprunggelenksverletzung). Die Lausitzer fanden besser in die Partie und hatten durch Ledgerwoods Distanzschuss den ersten, wenngleich harmlosen Abschluss (5.). Cottbus war in den ersten Minuten das aktivere Team, durch Berger hätte die Krämer-Elf in Front gehen können, doch dessen Schuss ging über Aues Kasten (12.).

Erst nach rund einer Viertelstunde legte die Heimelf zu. Mit der Torchance für Breitkreuz, der nach einem Standard unbehelligt abziehen durfte und sein Ziel nur knapp verfehlte, waren die Veilchen im Spiel. Die Hausherren drängten Cottbus zurück und machten Druck. Besonders Kluft machte auf dem linken Flügel viel Betrieb und stellte die Gäste-Abwehr vor ein Rätsel. Erst legte der 25-Jährige für Adler auf, der von der Strafraumgrenze knapp verzog (28.), dann initiierte er das Führungstor, bei dem sich Adler in letzter Instanz in Rizzutos Schuss warf – 1:0 (32.). Aue hatte das Spiel nun vollends im Griff, von Cottbus kam in der Offensive kaum noch etwas. Nur einmal zog Breitkreuz aus rund 17 Metern ab und schlenzte das Leder am Pfosten vorbei (35.). So ging es mit einem knappen Vorsprung für die Dotchev-Elf in die Kabine.

Wenige Minuten nach der Halbzeitpause war die Partie schon wieder unterbrochen. Cottbuser Fans zündeten Pyrotechnik in ihrem Block und sorgten für dichte Rauchschwaden im Stadion. Schiedsrichter Florian Badstübner verschwand mit seinen Assistenten in den Katakomben, kehrte nach etwa vier Minuten zurück und pfiff die Partie wieder an. Kurz darauf hatte Handle die bis dato größte Möglichkeit des zweiten Abschnitts: Der Auer schlenzte die Kugel von der Strafraumgrenze auf das Tor, Renno entschärfte den Versuch mit einer sehenswerten Flugeinlage (61.). Den Gästen war der Wille zwar nicht abzusprechen, allerdings fehlten ihnen lange die Mittel, um die Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Zwei Ausnahmen: die Torchancen von Kauko (66.) und Sukuta-Pasu (69.), die Männel zunichte machte.

In der Schlussphase lebte die Partie nur noch von der Spannung. Die Mannschaften lieferten sich einen erbitterten Kampf, die fußballerische Note blieb auf der Strecke. Und doch hätte Cottbus noch zum 1:1 kommen können: Nach herrlicher Vorarbeit des eingewechselten Bouziane scheiterte Sukuta-Pasu völlig freistehend am glänzend reagierenden Männel (90.). In der Nachspielzeit hätte Kvesic für Aue nochmal erhöhen können, sein Versuch wurde aber geblockt (90.+4). Doch auch so reichte es für die Veilchen zum Heimsieg.

Damit wartet Cottbus weiter auf einen Dreier. Die nächste Chance, die Talfahrt zu beenden, haben die Lausitzer am Mittwochabend (19 Uhr) gegen Holstein Kiel. Tags zuvor (18.30 Uhr) gastiert Aue bei der Reserve von Mainz 05. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Aue gegen Cottbus: Zwillinge im Fokus

Premiere für Breitkreuz-Zwillinge

Im Mittelpunkt des Ostderbys stehen zwei Brüder, die in Berlin aufgewachsen sind. Am 18. Januar 1992 kamen Steve und Patrick Breitkreuz zur Welt, landeten als 14-Jährige bei Hertha BSC Berlin und spielten dort