Breitkreuz gegen Hefele: Griechisch-römisch, 1:1

Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden haben sich in einem innersächsischen Direktvergleich mit einem leistungsgerechten Remis getrennt. Die SGD, die weiter souverän von der Liga-Spitze grüßt, war nach der Führung dem 2:0 näher. Doch im zweiten Durchgang zahlte sich für kampfstarke Veilchen die Wucht eines Innenverteidigers aus. Nach dem Sachsenderby ist vor dem Sachsenderby. Dies galt für den FC Erzgebirge vor dem Kraftprobe mit dem Spitzenreiter auch dahingehend, dass Aue-Coach Pavel Dotchev seine Startformation gegenüber dem 2:1 in Chemnitz unverändert ließ.SGD-Coach Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 2:2 bei Wehen Wiesbaden derweil zweimal Personal: Jim-Patrick Müller – beim 1:0 im Sachsenpokal in Auerbach jüngst in der Verlängerung der Siegtorschütze – übernahm im Mittelfeld für Tekerci. Testroet, der vor der Länderspielpause als Einwechselspieler getroffen hatte, rutschte für Aosman ins Team.

Trotz stimmungsvoller Kulisse nahm der Regionalvergleich nur schleppend Fahrt auf. In einer höhepunktarmen Anfangsphase bestimmten aufmerksame Defensivabteilungen das Geschehen. Etwas griffiger in der Vorwärtsbewegung wirkten die Veilchen, die auf heimischer Spielwiese zunächst mehr in die Offensive investierten. Ausdruck fand dies in zwei Chancen: Moll lenkte die Kugel nach einer Freistoßflanke von Hertner mit dem Kopf über den eigenen Kasten (7.), ein Kvesic-Schuss wurde von Modica geblockt (14.). 18 Minuten waren im Lößnitztal durch, als sich auch die 115 Kilometer weit gereisten Gäste ein erstes Mal zu Wort meldeten. Da Testroet aber den Ball nicht richtig traf, resultierten keine Probleme für Aue-Keeper Männel daraus. Die Szene wirkte dennoch als Wachmacher für Dynamo. Nur eine Minute später ging Dresden in Front: Teixeira adressierte von rechts eine Maßflanke an Testroet, der sich im Luftduell gegen Rizzuto behauptete. Noch vom Veilchen-Verteidiger abgefälscht, sprang das Spielgerät vom Innenpfosten ins Tor.

Das Sachsenderby wurde nun munterer. SGD-Keeper Kornetzky war bei einem tückischen Weitschuss von Kresic (21.) ebenso gefordert wie im Anschluss an eine Ecke, als der Franzose reaktionsschnell klärte (24.). Auch wenn sich die Veilchen in einer wütenden Antwort versuchten, spielte die Führung den Dresdnern in die Karten. Der Liga-Primus bekam größere Räume und hatte vor der Pause zwei Gelegenheiten, um aufzustocken: Teixeira fand bei einer schönen Direktabnahme seinen Meister in Männel (26.), ein Modica-Kopfball sauste knapp am Kasten vorbei (33.). Die Neuhaus-Truppe war dem 2:0 nun näher, hätte sich aber auch nicht über den Ausgleich beschweren dürfen: Ein abgefälschter Tiffert-Schuss verfehlte das Tor kurz vor dem Kabinengang denkbar knapp (45. +1).

An Engagement mangelte es Aue auch nach Wiederanpfiff nicht. Das Dotchev-Team warf im zweiten Durchgang Lauf- und Kampfbereitschaft in die Waagschale. Gegen im Abwehrverbund gut sortierte Landeshauptstädter tat sich der FC Erzgebirge aber schwer, zu Chancen zu kommen. Ausnahmen gab’s dennoch: Ein mutiger Distanzschuss von Rizzuto sauste übers Gehäuse (51.), bei Skarlatidis’ Abschluss war Kornetzky per Fußabwehr zur Stelle (64.). Nicht immer präsentierte sich der SGD-Schlussmann jedoch so sicher wie in dieser Szene, am nicht unverdienten Ausgleich der Hausherren hatte der Gästekeeper aber keine Mitschuld. Nach einem Rizzuto-Freistoß behauptete sich der aufgerückte Breitkreuz im intensiven Innenverteidiger-Duell mit Hefele und lenkte den Ball im Fallen ins Netz (74.).

In der Schlussphase gingen beide Teams auf den Dreier. Dresden hätte nur wenig später wieder in Führung gehen können – wenn nicht sogar müssen. Lambertz tauchte alleine vor Männel auf, jagte das Spielgerät aber hauchdünn über die Latte (78.). Es ging nun hin und her. Da aber Wegner bei zwei Chancen kein Schussglück hatte (81., 88.) und auf der Gegenseite ein Schuss des eingewechselten Aosman knapp rechts vorbeistrich (90. +1), blieb es in Aue beim 1:1.

Am nächsten Spieltag ist der FC Erzgebirge Aue sonntags (14 Uhr) bei Fortuna Köln gefordert. Dynamo Dresden hat tags zuvor (14 Uhr) Preußen Münster in einem Spitzenspiel zu Gast. (Quelle: kicker.de)

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