Aues Skarlatidis kegelt Fürth aus dem Pokal

Drittligist Erzgebirge Aue hat am Samstagnachmittag für eine kleine Pokalsensation gesorgt und den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth aus dem Wettbewerb gekegelt. In einer lange Zeit sehr chancenarmen Partie machte ein Standard den Unterschied. Skarlatidis erzielte den Treffer des Tages zum 1:0.

Aues Coach Pavel Dotchev tauschte seine Startelf im Vergleich zum 0:2 bei der SG Sonnenhof Großaspach in der 3. Liga auf zwei Positionen: Handle und Sasic begannen für Baranowski (nicht im Kader) und Könnecke (Bank). Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck kündigte nach dem 2:2 in Leipzig in der 2. Liga Rotation an und entschied sich für drei Wechsel: Flekken stand für Mielitz (Bank) im Tor, außerdem erhielten Tripic und Weilandt den Vorzug vor Freis und Stiepermann (beide Bank). Die SpVgg setzte in Ballbesitz auf viele Pässe im Aufbau, bei Ballverlust agierten die Franken mit Pressing. Der FC Erzgebirge hielt mit beherzter Zweikampfführung dagegen und schaffte es, sich durch dieses robuste Auftreten zu befreien. Die erste gute Möglichkeit verbuchte dann sogar der Drittligist: Adler wurde steil in den Strafraum geschickt und prallte dort aus vollem Lauf frontal mit Flekken zusammen (7.). Dabei traf der Angreifer den Torwart mit dem Knie im Gesicht – Flekken musste wenig später für Mielitz ausgewechselt werden (13.).

Nennenswerte Torraumszenen gab es auch in der Folge nicht, spielerisch lief auf beiden Seiten nicht viel zusammen. Während die Sachsen weiterhin auf bedingungslosen Kampf setzten, kontrollierte das Kleeblatt die Partie mit vielen Pässen. Entscheidend zum Abschluss kamen beide Seiten nicht. Mit fortschreitender Spieldauer fand Fürth immer weniger Zugriff: Das laufintensive Spiel der Franken wurde durch die äußeren Bedingungen – auf dem Rasen wurden zwischenzeitlich bis zu 44 Grad gemessen – torpediert. Die Sachsen kamen immerhin zu zwei Kopfball-Halbchancen durch Samson (42.) und Adler (44.). Entsprechend ging es torlos in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst sehr fehlerbelastet weiter. Die erste echte gute Torchance verbuchte nach 55 Minuten dann die SpVgg: Gjasula spielte von links flach in den Strafraum, wo Hofmann ein Luftloch schlug und die Kugel zufällig in den Lauf von Berisha leitete. Der Norweger stand plötzlich frei vor Männel, scheiterte aber an einer starken Fußabwehr des Keepers (55.). Im Gegenzug entwickelte dann auch der FC Erzgebirge Zug zum Tor: Kluft prüfte Mielitz aus spitzem Winkel (59.), Handle schoss von der Sechzehnergrenze knapp drüber (63.). Gerade in einer Phase, in der Fürth besser wurde, schlug dann der Außenseiter nach einem Standard zu: Hertner zirkelte einen Freistoß vom rechten Flügel ans linke Fünfmetereck, wo sich Skarlatidis gegen Gießelmann durchsetzte und per Kopf zum 1:0 traf (68.).

Nun also war der Favorit gefordert, doch statt offensiver Kleeblatt-Impulse verzeichneten die Veilchen gute Kontermöglichkeiten: Handle (73.) und Skarlatidis (74.) hatten das 2:0 auf dem Fuß, zielten aber zu ungenau. Das Kleeblatt mühte sich indes weiter, kam aber partout nicht in Schussposition gegen zweikampfstarke Veilchen. Einzig nach einem Standard brannte es noch einmal lichterloh: Gießelmann zirkelte einen 28-Meter-Freistoß auf den linken Winkel, doch Männel hob ab und kratzte den Ball spektakulär aus dem Kreuzeck (87.). Es blieb beim 1:0.

Damit zieht Aue in die 2. Runde des DFB-Pokals ein, die am Freitagabend ausgelost wird. Nun steht aber zunächst wieder der Ligaspielbetrieb auf dem Programm: Der FC Erzgebirge trifft am Samstag (14 Uhr) zu Hause auf die Stuttgarter Kickers, Fürth ist tags darauf (13.30 Uhr) auswärts in St. Pauli gefordert. (Quelle: kicker.de)

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