Remis ist zu wenig für Aue und den FCK

Der 1. FC Kaiserslautern hat die große Chance vergeben, den Ausrutscher des SV Darmstadt auszunutzen. Letztlich erspielten sich die Pfälzer zu wenige gute Torgelegenheiten, um sich drei Punkte zu verdienen. Im Gegenteil: Bei besserer Chancenverwertung hätten auch die Hausherren als Sieger vom Platz gehen können. Beide Teams rutschten in der Tabelle einen Platz ab und drohen, ihre Saisonziele zu verpassen. Aues Trainer Tomislav Stipic setzte auf die Elf, die zuletzt den 2:1-Sieg bei Union Berlin eingefahren hatte. Auf der Gegenseite rotierte Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli mächtig durch: Sippel kehrte für Müller zurück ins Tor, außerdem begannen Heubach, Fomitschow und Hofmann für Heintz, Demirbay (beide auf der Bank) und Matmour (Muskelfaserriss).

Für beide Mannschaften stand einiges auf dem Spiel: Für die angestrebten Saisonziele Klassenerhalt beziehungsweise Aufstieg musste auf beiden Seiten ein Sieg her. Dementsprechend war den Teams das Bemühen anzusehen, möglichst keinen frühen Fehler zu begehen. Aue zog das gewohnt gepflegte Kurzpassspiel auf und kombinierte sich durchaus ansehnlich nach vorne, blieb aber meist an der FCK-Defensive hängen. Ausnahme: Die siebte Minute. Nachdem Kaiserslauterns Schulze den Ball aus kürzester Distanz ins Gesicht bekommen hatte, entschied Schiedsrichter Peter Sippel auf Elfmeter für Aue. Es hagelte zu Recht großen Protest der Pfälzer, in der Folge besprach sich Sippel mit seinem Gespann und nahm die Entscheidung wieder zurück – die einzig richtige Konsequenz.

Die Szene erhitzte die Gemüter, die Intensität in den Zweikämpfen nahm zu. Die taktische Disziplin stand über allem, Gelbe Karten nach taktischen Fouls waren die Folge. Daran lag es auch, dass die Partie in Sachen Torchancen wenig zu bieten hatte. Abschlüsse von Karl (15.), Zoller (24.) und Ring (25.) generierten keine Torgefahr. Auf der Gegenseite waren die Hausherren bestens im Spiel, verpassten es aber ihrerseits, Sippel einen Leistungsnachweis abzuverlangen. Es dauerte eine ganze halbe Stunde, bis einer der Keeper sich strecken musste: Männel riss nach einem Freistoß-Kracher von Löwe die Fäuste hoch, Orban vergab den Nachschuss (31.). Aus dem Spiel heraus taten sich die Gäste schwer, beide Defensivreihen agierten umsichtig und gaben sich keine Blöße. Auch die Hausherren kamen meist nicht durch, wurden aber gegen Ende des ersten Durchgangs besser. Erst wurde Benatelli im Strafraum von Ring geblockt (38.), dann tauchte Sippel ab und parierte den Schuss des Mittelfeldspielers aus 16 Metern sehenswert (39.).

Von diesen beiden Aktionen und der Anfeuerung der eigenen Fans motiviert, drängten die “Veilchen” die “Roten Teufel” in deren Hälfte und zogen ein Powerplay auf. Der FCK schwamm, ging aber nicht unter. Woods Querpass fand keinen Abnehmer im Zentrum, dann durften die Pfälzer durchatmen: Pause.

Die Gäste kamen verbessert aus der Kabine, nach fünf druckvollen Minuten hielten sich die Kräfteverhältnisse jedoch wieder die Waage. Der FCK musste sich darum sorgen, nicht nur am SV Darmstadt dranzubleiben, sondern auch den Karlsruher SC auf Distanz zu halten. Die nächsten Torszenen gehörten aber den Hausherren, bei denen Wood (51.) und Mugosa (53.) aus aussichtsreichen Positionen das Tor nicht trafen. Mit Thommy brachte Runjaic frisches Offensivpersonal ins Spiel, und der Joker führte sich prächtig ein: Seine Vorlage nutzte Karl zum 25-Meter-Schuss, den Männel entschärfen konnte (64.). Dass auf ihn Verlass ist, zeigte der Schlussmann auch zwei Zeigerumdrehungen später, als er Zollers Kopfball über den Querbalken lenkte (66.).

Kaiserslautern lief die Zeit davon, und den Pfälzern fiel nicht viel ein. Die Begegnung trudelte ihrer Schlussphase entgegen, einzig Gelbe Karten und personelle Wechsel waren zu verzeichnen. Alles schien auf das 0:0 hinauszulaufen, als sich Aue der Matchball bot: Wood stürmte alleine auf Sippel zu, der im direkten Duell die Nerven behielt (84.). Die Hausherren schöpften noch einmal Hoffnung, der eingewechselte Kortzorg scheiterte aber ebenso am starken Lauterer Keeper (88.). Kurz darauf war Schluss, gerade aufgrund der vergebenen Chancen zum Ende hin dürfte sich der Punkt für Aue anfühlen wie eine Niederlage. Die Sachsen rutschen auf den vorletzten Platz ab, Kaiserslautern auf den vierten. Einziger Trost für beide Vereine: Am letzten Spieltag können die Verhältnisse immer noch umgebogen werden – wenn auch nicht aus eigener Kraft.

Aue braucht am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) einen Sieg beim 1. FC Heidenheim, Kaiserslautern muss gleichzeitig gegen Erstliga-Aufsteiger FC Ingolstadt gewinnen. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Das Relegations-Duell

Kaiserslautern steht auf Platz 3 und würde aktuell die Relegation um den Aufstieg spielen, Aue müsste sich hingegen als 16. mit dem dritten der 3. Liga messen. Gelingt einem Team in dieser brisanten Partie der Schritt nach oben (ab 15:15 Uhr im