Löning nutzt Kirstens Ausflug cool aus
Der FC Erzgebirge Aue kann für ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga planen. Durch den 2:0-Erfolg im Sachsenderby gegen Dynamo Dresden erreichte die Götz-Truppe die 40-Punkte-Marke und hat bei nun noch drei ausstehenden Partien neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, den nach wie vor Dresden belegt. Schon früh stellte Aue die Weichen auf Sieg, Dynamo rannte lange an, kam aber nicht am starken Männel vorbei. Aue-Trainer Falko Götz wirbelte seine Elf im Vergleich zu der 1:2-Niederlage gegen Fürth kräftig durcheinander: Gonzales, Schröder, Luksik, Diring und Okoronkwo sollten für Nickenig (nach Kniereizung), Benatelli (Fußprellung), Kocer, Fink und Löning (Oberschenkelprobleme) weichen. Weil Miatke wegen Adduktorenproblemen aber kurz vor dem Anpfiff passen musste, durfte Luksik doch beginnen. Dresden-Coach Olaf Janßen sah hingegen nach dem überzeugenden 4:2-Erfolg gegen 1860 München keinen Grund, seine Startformation umzustellen. Er schickte die siegreiche Elf vom Montag auf den Rasen.
Die Hausherren begannen selbstbewusst und übernahmen sofort die Spielkontrolle. Immer wieder suchten sie ihre Spitzen Löning und Sylvestr, die die Bälle entweder ablegten oder weiterverteilten. Gefährlich wurde es zunächst aber nur nach Standardsituationen: Erst kratzte Dynamo-Keeper Kirsten einen Luksik-Freistoß aus dem Winkel, den anschließenden Eckball von Benatelli nickte Fink dann aus sieben Metern links unten zur Führung ein (6.).
Sofort schalteten die Hausherren einen Gang zurück und überließen den Gästen mehr Spielanteile. Dynamo spielte bis zum Strafraum ganz ansehnlich, im letzten Drittel verteidigte Aue aber rigoros. Abschlüsse brachten die Dresdner so nicht zustande. Anders der FC Erzgebirge, der sich mit der Führung im Rücken aufs Kontern verlegte. Nach 18 Minuten sah Nickenig Sylvestr durchstarten und wollte den Kollegen per langem Schlag bedienen. Kirsten ging dazwischen und boxte das Leder weg – allerdings genau vor die Füße von Löning, der aus gut 30 Metern gefühlvoll ins verwaiste Tor einschoss – das 2:0. Nur Sekunden später hatte Kempe die Möglichkeit, seine Farben wieder zurück ins Spiel zu bringen, ließ sich nach einem Poté-Querpass aber noch entscheidend von Klingbeil stören (21.). Ansonsten war der Dynamo-Angriff mehr ein laues Lüftchen denn ein Sturm, was Coach Olaf Janßen reagieren ließ. Er nahm den jungen Stefaniak vom Feld und brachte den erfahreneren Grifo in die Partie, um ein Stück Routine ins Offensivspiel zu bringen (29.). Und tatsächlich kamen die Gäste nun gefährlicher vor das Männel-Tor. Koch nickte eine Kempe-Flanke aus elf Metern drüber (33.), Grifos scharfe Hereingabe schnappte sich der hellwache Aue-Keeper (34.). Dem Torerfolg am nächsten war Kempe, als er einen Freistoß aus 20 Metern an den Querbalken schlenzte (42.).
Aue fühlte sich in der eigenen Hälfte und mit der auf Konter ausgelegten Marschroute sehr wohl und kam nur noch sporadisch über die Mittellinie. Wenn, dann wurde der schnelle Sylvestr geschickt, dessen Aufgabe es dann war, den Ball zu halten, bis die Kollegen nachrückten. Weil das nicht oft gelang, ging es mit dem 2:0 in die Pause.
Zur zweiten Hälfte setzte Janßen auf mehr Offensive, brachte Dedic für Kempe in die Partie. Dynamo spielte fortan im 4-1-3-2, mit Losilla als alleinigem Sechser. Die Gäste blieben weiterhin die optisch überlegen, Aue lauerte auf Konter. Dresden entfachte vor allem über die rechte Seite viel Gefahr, brachte Dedic zweimal in Position, was der Joker jedoch nicht zu nutzen wusste (52., 54.). Der Druck auf die Heimelf wurde immer größer, die SGD immer zwingender. Poté hatte gleich zwei dicke Möglichkeiten, scheiterte aber mit seinem Flachschuss und per Kopf jeweils am starken Männel (56.).
Aues Trainer Falk Götz hatte genug Dresdner Chancen gesehen und brachte Mittelfeldmann Diring für Torschütze Löning (59.). Mit dem neuen Mann kam wieder mehr Sicherheit ins Auer Spiel, der Dynamo-Druck ebbte etwas ab. Dresden war zwar weiterhin bemüht, die Verhältnisse umzukehren, allein, es mangelte an Durchschlagskraft in der Spitze. In der Schlussphase schien den Gästen langsam aber sicher die Luft auszugehen, das Montagspiel steckte dem ein oder anderem offenbar noch in den Beinen.
Aue beschränkte sich mittlerweile komplett auf die Abwehrarbeit, Kocers Volleyschuss (81.) war ein seltenes Offensivzeichen. Dynamo brachte den sicheren Männel indes gar nicht mehr in Verlegenheit, sodass das Sachsenderby an den FC Erzgebirge ging. Während die Götz-Truppe für ein weiteres Jahr 2. Bundesliga planen kann, bleibt Dresden mitten im Abstiegskampf.
Nächsten Samstag (13 Uhr) reist Aue nach Düsseldorf, Dresden empfängt tags darauf (13.30 Uhr) den Karlsruher SC. (Quelle: kicker.de)
Erzgebirgsstadion
Dynamo im Aufwind zum Ost-Duell nach Aue
Am Montag gelang Dresden gegen die Löwen endlich der erste Sieg im Jahr 2014. Dynamo ist seit fünf Partien ungeschlagen, verlor nur eins der vergangenen acht Spiele.
- Dresden spielte ligaweit auswärts am hä