Sylvestr tanzt bis ins Tor

Der FC Erzgebirge hat am Montagabend eine faustdicke Überraschung gelandet und den Aufstiegskandidaten Kaiserslautern mit 1:0 (1:0) besiegt. Aue trat mutig gegen den Favoriten aus der Pfalz auf, stand defensiv sicher und agierte nach vorne mit gefährlichen Konterangriffen. Den Roten Teufeln schmeckte das Auftreten der Veilchen gar nicht und blieb lange wirkungslos. Erst im zweiten Durchgang wurde der FCK zwingender, scheiterte aber reihenweise am überragenden Torwart Martin Männel.

Aues Trainer Falko Götz veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 in Aalen nur im zentralen Mittelfeld, wo Fink den Vorzug vor Diring (Bank) bekam. Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic nahm nach dem 1:0-Pokalsieg in Leverkusen zwei personelle Veränderungen vor: Ede und Idrissou begannen für Occean und Ring (beide Bank). Der FC Erzgebirge startete unbeeindruckt in diese Partie und spielte mutig nach vorne. Götz beließ es bei einem offensiveren 4-4-2-System und schien damit die richtige Wahl getroffen zu haben. Vor allem mit schnellen Vorstößen nach der Balleroberung wurden die Sachsen immer wieder gefährlich. So dauerte es nicht lange, bis der Außenseiter den Favoriten aus der Pfalz mit einem frühen Treffer schockte: Löning spielte einen Zuckerpass aus dem zentralen Mittelfeld in die Spitze auf Sylvestr. Der Slowake nahm Fahrt auf, ließ erst Simunek und dann Torwart Sippel gekonnt aussteigen und traf ins nun leere Tor zum 1:0 (5.).

In der Folge traten die Roten Teufel zwar aggressiver auf, bissen sich aber an gut sortierten Auern reihenweise die Zähne aus. Die Hausherren standen vor dem eigenen Strafraum kompakt und gewannen dort nahezu alle Zweikämpfe. Während der FCK keine Ideen hatte, um dieses Bollwerk zu knacken, starteten die Sachsen immer wieder Konterangriffe und blieben so gefährlich. So köpfte Könnecke eine Kocer-Flanke aus kurzer Distanz drüber (8.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff startete Sylvestr den nächsten Alleingang, doch ging ihm frei vor Sippel im entscheidenden Moment die Puste aus – die Großchance zum 2:0 verpuffte (44.).

Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit reagierte Runjaic, brachte mit Lakic einen zusätzlichen Stürmer und stellte von einem 4-2-3-1- auf ein 4-4-2-System um. Fortan waren die Gäste griffiger, gewannen wieder mehr Zweikämpfe und spielten entschlossener nach vorne. Tormöglichkeiten sprangen trotzdem nur selten heraus: Matmour (51.) und Ede (55.) verzeichneten immerhin Halbchancen.

Nach einer Stunde erhöhten die Roten Teufel die Schlagzahl merklich und wurden zwingender: Männel rettete gegen Idrissou (65.), seine Mitspieler Löning gegen Simunek (66.) sowie Miatke gegen Karl (67.) gerade noch vor der Linie. Die Pfälzer hatten nun Blut geleckt und näherten sich dem Ausgleich immer mehr an, doch Männel wuchs über sich hinaus: Erst parierte der Torwart einen Löwe-Freistoß (70.), dann entschärfte er einen Direktschuss von Ede aus kurzer Distanz mit einem starken Blitz-Reflex (70.).

Nun rührte Aue Beton an und stand mit zwei Viererketten kompakt vor bzw. im eigenen Strafraum. Während Götz defensiv wechselte, brachte Runjaic mit Occean den dritten nominellen Strafraumstürmer (80.). So brach eine einseitige Schlussphase an. Matmour (85.) und Occean (87.) hatten das 1:1 auf dem Fuß, brachten den Ball aber nicht um Tor unter. Im Gegenzug verpasste der FC Erzgebirge die Entscheidung: Luksik hob das Spielgerät auf das leere Tor, doch Torrejon klärte gerade noch vor der Linie (90.).

Aue ist am kommenden Freitag (18.30 Uhr) beim Schlusslicht Energie Cottbus gefordert. Kaiserslautern genießt am Sonntag (13.30 Uhr) Heimrecht gegen den VfR Aalen. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Lautern liegt den Auern nicht

Aue gewann nur eins von sieben Zweitligaduellen gegen Kaiserslautern (zudem zwei Unentschieden und vier Niederlagen); im März 2007 gab es einen 1:0-Heimsieg (Tor: Richard Dostalek, 11. Minute).

  • Im Erzgebirge hat Kaiser