Bartels bricht zweimal durch
Zum Hinrundenabschluss hat der FC St. Pauli Kontakt zu den Aufstiegsrängen hergestellt. Die Hamburger siegten bei Erzgebirge Aue mit 2:0 (2:0). Dabei zeigten sich die Hanseaten eiskalt in der Chancenverwertung und bestraften ausgelassene Hochkaräter der Veilchen – darunter auch ein früher Foulelfmeter – postwendend mit Toren. Bartels brach zweimal durch. Aues Trainer Falko Götz tauschte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Paderborn auf zwei Positionen: Novikovas und Sylvestr spielten für Müller (Gelb-Sperre) und Okoronkwo (Bank). St. Paulis Coach Roland Vrabec nahm nach dem 0:3 gegen Köln gleich vier personelle Wechsel vor: Mohr, Kalla, Kringe und Gregoritsch (Startelfdebüt) durften für Gonther (Rot-Sperre), Halstenberg, Thy und Nöthe (alle Bank) von Beginn an ran.
Bei winterlichen Bedingungen im Erzgebirge nahmen beide Mannschaften sofort den Kampf an und warfen sich im Mittelfeld in die Zweikämpfe. Nach einer Flanke von links stiegen Mohr und Sylvestr zu einem Luftduell hoch. Zur großen Überraschung ertönte daraufhin ein Pfiff im Stadion: Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte ein Foul von Mohr gesehen und entschied auf Strafstoß (5.). Der gefoulte Sylvestr trat selbst an, platzierte seinen Elfmeter aber flach und zentral in die Mitte. Hamburgs Torwart Tschauner tauchte zwar nach rechts ab, konnte den schwachen Schuss aber dennoch parieren (6.). Die Strafe hierfür folgte gleich mit der nächsten Aktion der Gäste: Buchtmann schlug einen langen Ball aus der eigenen Hälfte und hebelte die Aue-Abwehr damit aus. Bartels empfing halblinks und etwa 13 Meter vor dem Tor und zog ab. Der Ball flog an den Innenpfosten des rechten Winkels und prallte von dort zum 1:0 ins Tor (8.). Die Veilchen reagierten mit einer kurzen Schockstarre, antworteten dann aber mit wütenden Angriffen. Nach einer Novikovas-Ecke von rechts lag der Ausgleich in der Luft, doch Klingbeils Kopfball aus kurzer Distanz klärte Rzatkowski gerade noch vor der Linie (23.).
Die Strafe für die nicht genutzte Chance folgte erneut postwendend: Nach einem Rzatkowski-Kopfball im Mittelfeld startete Bartels erneut einen Alleingang, lief frei auf FCE-Keeper Männel zu und legte dann im richtigen Moment für den mitgelaufenen Gregoritsch ab, der locker ins leere Tor einschob (25.). Die Führung gab den Hamburgern Selbstvertrauen, denn die Hanseaten gewannen die Schlüsselduelle mit einer leidenschaftlichen Zweikampfführung. Aue war zwar bemüht, hatte aber keinerlei Ideen, um die kompakt verteidigenden Gäste zu knacken. Gleichzeitig blieben die Veilchen anfällig in der Defensive. Mit dem 0:2 ging es in die Pause. Der FC Erzgebirge startete motiviert in den zweiten Durchgang und störte die Gäste beim Spielaufbau schon früh mit aggressivem Pressing. Aus dem Spiel heraus entwickelten die Sachsen aber nach wie vor kaum Gefahr. Einzig nach Standards näherten sich die Auer dem Tor an: Ivan Gonzalez verlängerte einen Janjic-Freistoß unmittelbar vor dem Tor in Richtung Tschauner, doch der Schlussmann entschärfte die Szene mit einem blitzartigen Reflex und lenkte das Spielgerät über die Latte (47.). Nach einer Novikovas-Ecke fiel der Ball eher zufällig vor die Füße von Fink, der aus 16 Metern zentraler Position abzog und an einer Glanzparade von Tschauner scheiterte (60.).
Ansonsten zogen sich die Gäste von der Alster immer weiter zurück, verwalteten das Ergebnis und lauerten auf den alles entscheidenden Konter. Aue musste mit fortschreitender Spieldauer immer mehr riskieren und die Defensive öffnen. Götz brachte für hohe Abnahmen in der Spitze noch Sturmtank König (71.). Aus dem Spiel heraus gelang den Veilchen aber weiterhin wenig. Stattdessen stellte Tschauner weiterhin sein Können nach Standards unter Beweis: Novikovas feuerte einen Freistoß aus 30 Metern direkt aufs Tor, doch der Torwart kratzte den Schuss aus dem rechten Winkel (79.). Auf der anderen Seite lag die vorzeitige Entscheidung nach einem Hamburger Konter in der Luft: Der eingewechselte Halstenberg setzte Bartels in Szene. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze drehte Männel mit einer blitzschnellen Reaktion gerade noch um den Pfosten (84.). Danach passierte nichts mehr.
Für Aue steht nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr) erneut ein Heimspiel auf dem Terminkalender. Der FC Erzgebirge empfängt den FC Ingolstadt. St. Pauli ist tags darauf (20.15 Uhr) auswärts bei 1860 München gefordert. (Quelle: kicker.de)
Erzgebirgsstadion
St. Paulli's sschwarze Serie
Der FC St. Pauli ist gegen den FC Erzgebirge Aue (Freitag, ab 18:15 Uhr im Live-Ticker) seit fünf Pflichtspielen sieglos (ein Remis und drei Niederlagen in de