6:2! Füllkrug-Hattrick in zwölf Minuten

Acht Treffer gab es bei der Begegnung zwischen Aue und Fürth zu sehen. Diese verteilten sich mit 6:2 zu Gunsten der SpVgg. Die Kleeblättler erwischten einen Traumstart und gingen dank Niclas Füllkrug, der einen lupenreinen Hattrick schnürte, in Führung. Die Veilchen steckten nicht auf und setzten immer wieder Nadelstiche. Doch auch die Franken legten nach, sorgten letztlich für ein deutliches Ergebnis und sind damit zurück in der Erfolgsspur. Aues Trainer Falco Götz stellte seine Startelf im Vergleich zum 0:1 bei Union Berlin auf zwei Positionen um: Paulus und Miatke verdrängten Okoronkwo und Ishihara auf die Bank. Fürths Coach Frank Kramer reagierte nach der dritten Niederlage in Folge, dem 0:1 gegen Ingolstadt, mit drei personellen Wechseln: Baba, Füllkrug und Mudrinski begannen für die formschwachen Azemi, Pledl und Zillner (alle Bank). Damit agierte die SpVgg im 4-4-2 mit zwei echten Spitzen, Trinks agierte defensiver und gab die “Acht” im Mittefeld, Gießelmann spielte auf dem linken Flügel eine Position offensiver.

 

Beide Mannschaften machten nach dem Anpfiff einen nervösen Eindruck. Dann legte die SpVgg schneller den Schalter um und wurde mit einem Traumstart belohnt. Pezzoni spielte einen katastrophalen hohen Ball zurück zu Torwart Kirschstein, der seinen Sechzehner verlassen musste und einen Wimpernschlag gegen den längst durchgestarteten Füllkrug zu spät kam. Der Stürmer ließ noch Paulus ins Leere laufen und schob dann vom linken Fünfmeterraumeck zum 1:0 ein (5.). Nur drei Minuten später folgte der zweite Streich der Bremer Leihgabe: Trinks legte von der Grundlinie von rechts nach innen, wo Kirschstein am Ball verbeiflog, sodass Füllkrug aus drei Metern nur noch den Fuß hinhalten musste – 2:0 (8.). Der FC Erzgebirge reagierte geschockt und brachte kaum etwas aufs Papier. Die Kleeblättler starteten hingegen weiterhin Angriffe: Gießelmann (13.) und Trinks (15.) hatten den Torschrei schon auf den Lippen. Besser machte es erneut Füllkrug, der von der Strafraumgrenze einen platzierten Flachschuss abfeuerte. Der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort ins Tor – 3:0, der lupenreine Hattrick des 20-jährigen Angreifers war perfekt (17.).

Erst jetzt löste sich das paralysierte Aue aus seiner Schockstarre und suchte die Flucht nach vorne. Das wurde postwendend belohnt: Benatelli zirkelte eine Ecke von links nach innen, wo Sylvestr höher als Bewacher Baba sprang und aus sieben Metern ins rechte Eck einköpfte (25.). Der Anschlusstreffer gab den Sachsen Auftrieb. Da auch die Fürther Hintermannschaft nicht sattelfest stand, kamen die Veilchen immer besser auf. Kocer (28.), Müller (34.), Rau (43.) und Benatelli (45.+1) tauchten gefährlich vor SpVgg-Torwart Hesl auf. Auch der Beginn des zweiten Durchgangs ließ kaum Luft zum Atmen: Aue erwischte einen Sahnestart, denn Rau sprang nach Benatellis Freistoß vom linken Flügel höher als drei Fürther und köpfte aus fünf Metern zentraler Position zum 2:3 ein (47.). Doch nur eine Zeigerumdrehung später – die SpVgg drängte sofort nach vorne – flankte Brosinski flach von rechts in den Strafraum, wo Rau den Ball ins eigene Tor lenkte (48).

Diese verrückte Partie verlor kaum Schwung. Minuten später der nächste Aufreger: Bei der Ballannahme an der rechten Strafraumkante schirmte Gießelmann die Kugel mit dem Rücken ab und prallte dabei mit Kocer zusammen. Schiedsrichter Stieler zeigte sofort auf den Punkt – eine harte Entscheidung (55.). Stieber trat zum Elfmeter an und versenkte das Spielgerät sicher im rechten Eck. Kirschstein hatte zwar die richtige Seite geahnt, war aber chancenlos (56.). Die Franken schalteten nun einen Gang zurück und überließen den Sachsen die Spielkontrolle. Vor allem mit hohen Bällen entwickelten die Veilchen immer wieder Gefahr gegen die im Luftkampf unterlegene SpVgg. Fürth lauerte indes weiter auf Konter und entwickelte daraus Möglichkeiten: Stieber traf nach feiner Ballmitnahme den Pfosten (75.), Trinks zielte mit einem Flugkopfball nur knapp neben das Tor (82.).

In der Schlussphase ging das Tempo und der Spielfluss verloren. Die Kleeblättler legten trotzdem noch einen drauf: Trinks spielte einen Sahnepass in die Tiefe auf Baba, der frei vor Kirschstein auftauchte, aber noch einmal quer zum mitgelaufenen Füllkrug legte. Der Mann des Tages schob lässig ins leere Tor ein und markierte nicht nur den 6:2-Endstand sondern auch seinen vierten Treffer in dieser Partie.

Für Aue geht es nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Sachsen-Derby bei Dynamo Dresden weiter. Fürth ist schon am Freitag (18.30 Uhr) gefordert und hat dann ein Heimspiel gegen den SC Paderborn. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Strauchelt Fürth auch in Aue?

Zuletzt verloren die Franken erstmals seit drei Jahren in der 2. Bundesliga drei Spiele in Folge.
  • Aue hat gegen Greuther Fürth nur eines der letzten acht