Doppelschlag: Kocer kann’s rechts wie links
Aue brachte Bochum verdient die vierte Pleite in Folge bei. Nach Blitzstart kontrollierten die Westfalen die Partie meist souverän, Erzgebirge fehlte es zunächst an Struktur sowie Esprit und verpasste zudem zwei Hochkaräter zum Ausgleich. Fortuna stand den Veilchen kurz nach Wiederanpfiff zur Seite, die dann aber binnen zwei Minuten den Spieß umdrehten und sich überhaupt im zweiten Durchgang stark verbessert zeigten. In Unterzahl rettete die Götz-Elf den Sieg über die Zeit. Erzgebirge-Coach Falko Götz tauschte im Vergleich zum 1:3 in Frankfurt einmal Personal aus: Janjic kam für Könnecke zum Zug. Bochums Trainer Peter Neururer schickte nach dem 0:1 gegen Ingolstadt vier Neue auf den Rasen: Für Acquistapace, Bulut, Ilsö und Aydin durften Chaftar, Tasaka, Cwielong und Sukuta-Pasu ran.
Möglicher Elfmeter verwehrt, beim ersten Angriff des Gegners das 0:1 kassiert – so das Fazit aus Auer Sicht nach drei Minuten: Nachdem Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus nach Sylvestrs Strafraumduell mit Chaftar hatte weiterlaufen lassen, schlug der VfL bei seinem ersten Angriff gleich zu: Tasaka flankte von rechts. Etwas zu hoch, aber Tiffert brachte den Ball halblinks im Strafraum erneut in die Mitte, wo Sukuta-Pasu nicht eng genug markiert von Rau das Leder aus der Drehung hoch in die rechte Ecke jagte – erstes Saisontor des Angreifers.
Erzgebirge verpasste durch Janjic, der den Ball nach Kocers Flankenlauf im Zentrum nicht richtig traf, die schnelle Antwort (7.). Und tat sich danach immens schwer, überhaupt an und in den gegnerischen Strafraum vorzustoßen. Fahrig schon der Aufbau, hoch die Fehlpassquote der Götz-Schützlinge gegen einen meist souveränen und zweikampfstarken VfL, der die klarere Spielanlage zeigte. Einziges Manko: Die Gäste versäumten es, gegen verunsicherte Veilchen energischer auf das zweite Tor zu spielen.
Und die Westfalen hatten Glück, dass Sylvestr nach einer Unaufmerksamkeit von Fabian per Kopf die zweite Großchance zum Ausgleich verpasste (28.). Es blieb die letzte Möglichkeit vor dem Kabinengang: Erzgebirge ließ es nach wie vor an Struktur fehlen, Bochum nach oft guten Kombinationen an Zielstrebigkeit im letzten Drittel. Bei Aue wurde es mit Wiederanpfiff offensiver, Götz brachte Okoronkwo für Fink. Und es wurde sogleich mächtig turbulent: Zunächst verpasste Sukuta-Pasu mit einem Pfosten-Kopfball das 0:2 (47.).
Und dann sorgte Kocer für einen Bochumer Doppelschock: Janjics Pass nach rechts fand Schröder, nach dessen Flanke Kocer das Leder halblinks aus acht Metern volley ins rechte Eck jagte (48.). Nur zwei Minuten später hatte der FCE die Partie gedreht: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld enteilte Kocer auf der linken Seite, drang in den Sechzehner ein und knallte das Leder aus sechs Metern hoch ins kurze Eck.
Die Gäste hatten Mühe, den Doppelschlag aus den Kleidern zu schütteln. Die Veilchen hatten kräftig Selbstvertrauen getankt, waren besser in den direkten Zweikämpfen und zeigten auch spielerisch den einen oder anderen guten Ansatz. Chancen blieben zunächst Mangelware, erst Benatelli (68.), Sylvestr (72.) und vor allem Schröder (75.) auf der einen sowie der eingewechselte Kreyer auf der anderen Seite (70.) sorgten wiefer für Aufregung vor den Toren.
Dann musste Schröder, am Knie verletzt, raus (80.). Nach bereits drei Wechseln musste Aue in Unterzahl zu Ende spielen und lief noch einmal ernsthaft Gefahr, den Ausgleich zu kassieren: Der Ball sprang nach Chaftars Freistoß von der Unterkante ins Feld zurück (86.).
Aue gastiert am Sonntag, den 27. Oktober, um 13.30 Uhr in Berlin, Bochum empfängt beim Montagabendspiel um 20.15 Uhr Kaiserslautern. (Quelle: kicker.de)