Klauß’ Achterbahnfahrt: Pfosten, Latte, Tor!
Erzgebirge Aue und der VfR Aalen konnten im Jahr 2013 noch kein Spiel gewinnen. Dieser Bann sollte auch im direkten Aufeinandertreffen nicht gebrochen werden. Bei winterlichen Bedingungen in Sachsen setzte es ein 1:1 (1:0). Die Veilchen starteten aggressiv und gingen dadurch schon früh in Führung. Vor dem eigenen Tor halfen das Glück und vor allem das Aluminium. In der zweiten Halbzeit schlugen die Gäste dann aber doch noch zurück.
Aues Trainer Karsten Baumann stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Paderborn auf drei Positionen um: Hensel, Könnecke und König durften für Hochscheidt (Grippe), Nickenig und Schröder beginnen. Aalens Coach Ralph Hasenhüttl tauschte nach der 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC zweifach: Abe und Klauß starteten für Cidimar und Haller (Grippe).
Beide Mannschaften konnten im Jahr 2013 noch kein Spiel gewinnen. Vor allem die Veilchen erlebten mit drei Niederlagen einen klassischen Fehlstart und gingen entsprechend aggressiv in die Anfangsminuten. Nach einem leichtsinnigen Ballverlust von Kister tauchte Sylvestr frei vor dem Tor auf. Im letzten Moment grätschte Barth dazwischen. Schiedsrichter Sascha Stegemann ließ zwar weiterlaufen, doch Aalens Innenverteidiger hätte sich über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen (5.).
So waren die Sachsen sofort dominant im Spiel und näherten sich dem Tor weiter an (Hensel, 6.; Fink, 8.). Nach einer Kastrati-Flanke, die Traut noch abfälschte, war es dann soweit: Hensel stieg vor dem Tor am höchsten und köpfte aus sechs Metern zur bis dahin hochverdienten 1:0-Führung ein (10.).
Die Gäste waren nun wacher und starteten selbst erste Angriffe. Aue zog sich indes weiter zurück und lauerte auf Konter. So resultierten gute Chancen für den VfR: Nach einer flachen Lechleiter-Flanke von rechts kam Klauß aus fünf Metern zum Schuss und setzte den Ball an den linken Pfosten. Der Ball sprang zurück auf Klauß, der das Spielgerät im zweiten Versuch an die Latte nagelte (18.). Nach dieser kuriosen Situation war wieder Feuer in der Partie und FCE-Torwart Männel hielt bei Minusgraden dieser “Hitze” stand, als er einen Kister-Kopfball mit einer tollen Parade aus dem Winkel kratzte (19.).
Obwohl Aalen jetzt drückte, dabei aber zu selten zum Abschluss kam, blieb der FC Erzgebirge mit überfallartigen Kontern gefährlich. Kastrati prüfte Fejzic aus spitzem Winkel, doch der Schlussmann rettete mit einem starken Reflex (29.). Auf der anderen Seite verlängerte König einen Valentini-Freistoß auf den eigenen Querbalken (31.). Bis zur Halbzeitpause lieferten sich beide Mannschaften einen Abnutzungskampf im Mittelfeld. Die Veilchen nahmen das 1:0 mit in die Kabine. Im zweiten Durchgang ließ das Niveau deutlich nach. Waren im ersten Abschnitt noch gute Kombinationen zu sehen, so litt die Partie in der zweiten Hälfte unter den schlechter werdenden Witterungsverhältnissen. Der Schneefall wurde stärker und folglich ließen das Tempo und die Standfestigkeit merklich nach. Beide Teams rieben sich in vielen Zweikämpfen auf. Torraumszenen waren Mangelware.
Gerade als die Auer ein wenig eingelullt schienen, spielte Abe einen Steilpass in die Schnittstelle der Veilchen-Viererkette in den Lauf von Klauß. Der Linksfuß lief frei auf Männel zu und vollendete eiskalt zum 1:1 (62.). Nun war wieder alles offen und die Aggressivität nahm kurzzeitig zu.
Beide Trainer wollten das Momentum auf ihre Seite ziehen und reagierten mit Wechseln: Baumann brachte Höfler (65.), Hasenhüttl schickte Hofmann (72.) aufs Feld. Die erhofften Impulse blieben aber aus. Die Partie flachte immer mehr ab und bot keinerlei Strafraumszenen mehr. Zahlreiche Angriffsbemühungen versandeten im Nichts. Das einzig Erwärmende bei frostigen Temperaturen im Erzgebirgsstadion waren leidenschaftliche Zweikämpfe im Mittelfeld.
Auch in der Schlussphase schienen sich beide Mannschaften mit dem 1:1 abgefunden zu haben. Vor den Toren blieb es ruhig und die Punkte wurden folglich geteilt. So fuhr der FC Erzgebirge zwar den ersten Zähler in 2013 ein, doch warten die Sachsen genauso noch auf den ersten Dreier im neuen Jahr wie der VfR. (Quelle: kicker.de)