Paulus macht das halbe Dutzend voll
Besser machten es die Auer, die nach dem Motto “Jeder Schuss ein Treffer” den VfL nach Strich und Faden auseinander nahmen. Zuerst behielt Müller nach einer Flanke im Gewusel gegen Luthe, Chaftar und Sinkiewicz die Übersicht und stocherte den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen (7.). Nur zwei Minuten später folgte der nächste Streich: Diesmal zirkelte Hochscheidt eine Freistoßflanke von rechts scharf und halbhoch in den Gefahrenbereich, wo König am schnellsten schaltete – 2:0. Damit nicht genug, denn nur 60 Sekunden danach setzte König Hochscheidt in Szene, der dann im Eins-gegen-Eins mit Glück auf 3:0 stellte. Der 25-Jährige rauschte mit dem herausgeeilten Luthe zusammen und profitierte davon, dass der Ball beim Pressschlag ins Tor ging. Zu allem Übel für den VfL hatte sich Luthe in dieser Szene eine tiefe Risswunde zugezogen und konnte nicht weitermachen. Heerwagen kam also bereits nach zwölf Minuten.
Eins musste man dem VfL lassen, trotz dieser fünf Nackenschläge steckte er nicht auf, bewies Moral und war fortan mit viel Engagement darum bemüht, wieder den Anschluss zu finden. Nur fehlte es der Bergmann-Elf an zündenden Ideen gegen clevere Auer. Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse entwickelte sich ein Kampfspiel, in dem es durchaus zur Sache ging – so wirklich unfair wurde die Partie, die immer mehr an Schwung verlor, trotzdem nicht. Die Sachsen kamen mit den äußeren Bedingungen sichtlich besser zurecht und blieben auch im weiteren Verlauf spielbestimmend, wenngleich sie kaum noch zwingend vor dem gegnerischen Kasten auftauchten. Auf der Gegenseite strahlte Bochum jedoch so gut wie gar keine Torgefahr aus, sodass es ohne weitere Treffer zum Pausentee ging.
Den zweiten Durchgang begannen die Gäste mit Tasaka für Rzatkowski und kassierten direkt die nächsten Rückschläge. Aue gelang nämlich wieder ein Blitzstart – und zwei weitere Treffer: Zuerst traf Hochscheidt nach Doppelpass mit König aus 19 Metern (46.), dann legte der Doppeltorschütze für König auf – 5:0 (49.). Die Messe im Erzgebirge war gelesen, denn der VfL machte nicht mehr den Eindruck, als könnte er das nun notwendige Fußball-Wunder noch bewerkstelligen.
Das dachte sich wohl auch Bergmann, der mit der Hereinnahme von Abwehrmann Acquistapace für Stürmer Iashvili wohl ein totales Debakel verhindern wollte. Das Desaster war jedoch bereits in vollem Gange! Rothenbach wollte Sylvestr im eigenen Sechzehner einfach nicht loslassen und schenkte den Hausherren so einen Foulelfmeter. Paulus nutzte diesen und machte nach einer Stunde das halbe Dutzend voll. Danach stellte der VfL jegliche Bemühungen ein und ließ alles über sich ergehen. Die Gäste konnten nun froh sein, dass die Konzentration der Sachsen nachließ, sodass diese weitere teils Chancen nicht nutzten. Hensel (62.), Schlitte (63.) und der eingewechselte Savran (70., 74.) ließen weitere Möglichkeiten liegen, was die Veilchen aber ebenso verschmerzen konnten wie Paulus’ Eigentor in der Schlussminute, das den 6:1-Endstand bedeutete. (Quelle: kicker.de)
Schlagwörter
Erzgebirgsstadion
Bochum braucht dringend Punkte
- Der VfL Bochum ru