Rupp und Proschwitz sorgen für Aues erste Heimniederlage in 2012
Der FC Erzgebirge Aue hat einen Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen müssen. Gegen den SC Paderborn setzte es eine 0:2-Heimniederlage. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, wurden die Veilchen im zweiten Durchgang deutlich offensiver. Die Ostwestfalen nutzten ihre wenigen Chancen zum Sieg, heften sich so an die Fersen von Düsseldorf und St. Pauli und sind im Rennen um Platz drei weiter dabei. Aues Trainer Karsten Baumann stellte seine Mannschaft nach der 0:1-Niederlage bei Union Berlin auf einer Position um: Höfler erhielt den Vorzug vor Hensel im zentralen Mittelfeld.
Paderborn-Coach Roger Schmidt konnte im Vergleich zum 2:2 gegen 1860 München wieder auf Innenverteidiger Mohr (nach Sprunggelenksverletzung) und Kapitän Krösche (nach Bluterguss im Knie) zurückgreifen und beorderte beide in die Startelf. Außerdem durfte Demme für Meha von Beginn an ran. Der FC Erzgebirge ging gleich von Beginn an aggressiv und rassig in die Zweikämpfe und verschaffte sich so schnell Respekt. Den Gästen gefiel das gar nicht und so brauchte der SC einige Minuten, um sich an die harte Gangart zu gewöhnen. Aues Savran nutzte das fast aus, als er einen ersten Annäherungsversuch ans Tor der Ostwestfalen startete. Sein Schuss vom linken Strafraumeck strich nur knapp am Pfosten vorbei (10.).
In der Folge bekam Paderborn die umkämpfte Partie nun besser in den Griff hielt energisch dagegen. Das war für den Spielfluss jedoch nicht förderlich, da sich nun beide Teams im Mittelfeld neutralisierten. Das schwer bespielbare Geläuf im Erzgebirgsstadion erschwerte Kurzpass-Kombinationen. So passierte in den Strafräumen lange nichts. Halbchancen durch Müller (29.) und Kocer (31.) auf der einen, sowie durch Wemmer (23.) auf der anderen Seite zählten zu den Höhepunkten.
Kurz vor der Pause zappelte das Leder dann doch noch im Netz. Proschwitz zog an der Strafraumgrenze gleich vier Auer Verteidiger auf sich und behauptete die Kugel. Nach einem glücklichen Doppelpass mit Brandy zog Paderborns Top-Stürmer aus 16 Metern ab. Männel lenkte den Ball an die Latte. Daraufhin reagierte Rupp am schnellsten und staubte aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung ab (45.+1). Im zweiten Durchgang mussten die Veilchen nun mehr riskieren und standen deutlich offensiver. Das eröffnete den Paderbornern immer mehr Räume, in die die spielerisch stärkeren Ostwestfalen nun mit schnellen Kombinationen vorstießen. Nach einer solchen trat Alushi eine Ecke in den Gefahrenbereich und fand in Strohdiek einen Abnehmer, der die Kugel auf das Tor wuchtete. Männel kratzte das Leder mit einer sensationellen Parade aus dem Eck (49.). Im Gegenzug fand eine Hochscheidt-Flanke König, der zwei Verteidiger abschüttelte, danach aber über das Tor schoss (49.).
In der Folge riskierte Aue immer mehr und schnürte den SCP vor dem Strafraum fest. Die Sachsen versuchten, die Gäste durch Flanken und mit Standards zu knacken, offenbarten aber Mängel beim Abschluss. Stattdessen konterte Paderborn: Kara lief über das halbe Feld und spielte Rupp an der Strafraumgrenze an, der für Proschwitz abtropfen ließ. Der Stürmer hatte freie Schussbahn und versenkte den Ball zum 2:0 im Netz (68.). Der FC Erzgebirge ließ sich auch von diesem erneuten Rückschlag nicht unterkriegen und hielt an der offensiven Gangart fest. Das Ergebnis: Viele hochkarätige Chancen durch König (70.), Kocer (74.) und Klingbeil (78.). Bei allen Versuchen fehlte aber die Präzision, oder ein Paderborner brachte noch ein Bein zwischen Ball und Tor.
Auch in der Schlussphase rannten die Sachsen weiter an. König zwang Kruse noch einmal zu einer Parade mit einem Schuss aus spitzem Winkel (88.). Die erste Heimniederlage im Jahr 2012 konnte aber nicht mehr abgewendet werden. Der SCP durchbricht damit seine Negativserie: Seit fünf Spielen hatten die Ostwestfalen nicht mehr gewonnen. (Quelle: kicker.de)
Schlagwörter
Erzgebirgsstadion
Geht dem SC Paderborn die Puste aus?