König macht den kleinen Unterscheid aus
Hansa Rostock muss weiter auf den ersten Sieg warten. Die Rostocker unterlagen bei Erzgebirge Aue mit 0:1 und verpassten somit den erhofften Befreiungsschlag. Die Sachsen ihrerseits starteten mit dem zweiten Sieg in Folge eine Miniserie und wahrten zudem ihre blütenweiße Weste in Zweitliga-Heimspielen gegen Hansa. Drei Spiele, drei Siege! Aues Trainer Rico Schmitt vertraute auf dieselbe Startformation wie beim 3:2-Sieg beim FC St. Pauli. Hansa-Coach Peter Vollmann dagegen ließ im Vergleich zum 1:1 gegen Karlsruhe eine defensivere Elf auflaufen. Personell waren Langen und Holst neu im Team, Weilandt und Semmer mussten weichen. Taktisch hatte das zur Folge, dass die “Hansa-Kogge” mit einer Doppel-Sechs (Pannewitz und Peitz) und Schied als einziger Spitze begann.
Bei angenehmen äußeren Bedingungen (21 Grad Celsius) ließen es beide Mannschaft zunächst etwas ruhig angehen und tasteten sich ab. In der Abwehr agierten aber sowohl die Rostocker als auch die Auer oft zu unkonzentriert, klare Einschussgelegenheiten gab es dennoch nicht zu sehen, weil es auf beiden Seiten am letzten Quäntchen Präzision fehlte. Die Gäste hatten durch Perthel (6.) und Langen (8.) immerhin zwei Halbchancen. Im Sparkassen-Erzgebirgsstadion entwickelte sich so etwas wie ein “Sommer-Kick”, in dem keiner der Kontrahenten wirklich zwingend war. Das Problem: Beide Teams spielten zu statisch. Hansa setzte fast nur auf Konter, leistete sich dabei aber zu viele Abspielfehler und konnte folglich auch kaum für Gefahr sorgen. Bezeichnend: Schieds missglückter Fehlpass nach 21 Minuten bei einer Vier-gegen-Drei-Situation für die Rostocker. Die Sachsen machten es jedoch nicht besser, da ihr Rezept – lange Bälle auf König – ebenfalls nicht fruchtete.
Eins musste man allerdings beiden lassen – Einsatz und Wille waren da! Um jeden Zentimeter Rasen wurde gekämpft, was allerdings auch dazu führte, das kein Spielfluss aufkam. In den Strafräumen passierte demnach weiter herzlich wenig. Nur Schied, der gegen Männel den Kürzeren zog (28.), und auf der Gegenseite König, der aus fünf Metern hauchdünn rechts vorbei schoss (31.) sorgten für Abwechslung. Ansonsten passierte in Durchgang eins aber nicht mehr viel. Die einzige Ausnahme war ein Pfostenknaller von König, der aus 16 Metern direkt abgezogen hatte (40.). Nach dem Seitenwechsel kam dann deutlich mehr Leben in die Bude – maßgeblichen Anteil daran hatte Aues König, der bei einer Freistoßflanke von rechts goldrichtig stand und aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung einköpfte (49.).
Die Rostocker waren nun gefordert, und sie nahmen die Herausforderung an. Peitz hatte nach einer Ecke die schnelle Antwort auch auf dem Kopf, allerdings zielte er aus fünf Metern knapp über die Latte (53.).Die Begegnung hatte an Attraktivität gewonnen, vor allem weil Hansa jetzt deutlich mehr investierte und mehr Risiko ging – nur fehlte es an Kreativität. Die Erzgebirger zogen sich dagegen in ihre eigene Hälfte zurück und lauerten auf Konter, die sich zunächst aber nicht ergaben. Primär waren die Sachsen aber auf Ergebnisverwaltung bedacht und beschränkten sich in der Offensive nur noch auf das Nötigste. Die Rostocker blieben bemüht, allerdings auch ohne Durchschlagskraft.
Dem Aufsteiger mangelte es an zündenden Ideen, folglich blieben nur Einzelaktionen oder die Hoffnung auf gegnerische Fehler als letzte Ausfahrt. Zuerst scheiterte Lartey am linken Außenpfosten (80.) und schoss kurz darauf nach einem Missgeschick von Klingbeil unbedrängt vom rechten Fünfereck knapp links vorbei (82.). Das war dann aber auch schon alles, was die abgeklärten “Veilchen” zuließen. (Quelle: kicker.de)
Schlagwörter
Erzgebirgsstadion
Aue will Aufwärtstrend fortsetzen
- Dennoch: Aue hat nur halb so viele