Schmidt nutzt Männels Patzer

Aue Trainer Rico Schmitt drehte nach der 0:2-Niederlage in Bochum kräftig am Personalkarussell: Kos, Schlitte, Curri, Birk, Glasner und Kern kamen für Lachheb (gesperrt), Klingbeil, Fabian Müller, Kempe, Milchraum sowie Ramaj zum Zug. Osnabrücks Coach Karsten Baumann brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei den Münchner “Löwen” Heidrich und Schnetzler für Adler und Bencik (Grippe). Auf tiefem Boden war von Beginn an klar, dass das spielerische Element zu kurz kommen würde. Einsatz, Kampf und Laufbereitschaft waren Trumpf. Viele Aktionen waren dem Zufall geschuldet, zwingende Torchancen blieben zu nächst Fehlanzeige.

 

Erstmals so richtig gefährlich wurde es in der 21. Minute: Nach langem Abschlag von Aues Keeper Männel waren sich Engel und Berbig nicht einig. Curri startete durch, traf aus halbrechter Position – noch bedrängt von Engel – aber nur die Querlatte. Der VfL geriet nach dieser Szene vorübergehend unter Druck, Entlastung blieb Mangelware. Berbig krallte sich Glasner Flugkopfball (30.), nach Engels Rettungstat gegen Curri am Strafraum blieb die Pfeife von Referee Winkmann trotz heftiger Proteste der “Veilchen” zu Recht stumm (32.).

Der VfL befreite sich in der Folge, Kastrati kam nach Tyralas Solo in der Mitte einen Schritt zu spät (35.). Wieder auf der anderen Seite verfehlte Glasners Freistoß den Winkel nur knapp (38.), ehe Osnabrücks Verteidiger Nickenig im Anschluss an einen Freistoß aus elf Metern freistehend drüberballerte (43.).Ohne personelle Veränderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter. Osnabrück startete besser, war präsenter in den Zweikämpfen und versuchte zumindest, zu kombinieren, wenn auch manch gut gemeinter Passversuch im Schlamm steckenblieb. Erzgebirges Passivität und eine ganze Reihe von katastrophalen Fehlpässen dagegen riefen alsbald den Unmut der heimischen Zuschauer hervor.

Bis zu 60. Minute blieben die Strafräume nahezu verwaist, ehe ein Standard fast zur Führung der Schmitt-Elf geführt hätte: Nach Freistoß von Curri herrschte Tohuwabohu im Strafraum des VfL, nacheinander brachten Hensel, Paulus und Kern den Ball nicht über die Torlinie, ehe Berbig den Kopfball des nachsetzenden Hensel zur Ecke lenkte.

Dies war die Initialzündung zu einer Drangperiode der “Veilchen”. Die Niedersachsen schwammen, Kern (61.) und Hensel (65.) vergaben weitere Gelegenheiten, ehe sich die Baumann-Schützlinge wieder stabilisieren konnten.

Gelungene Offensivaktionen der Gäste blieben aber im weiteren Verlauf zunächst Fehlanzeige. Auch Aue hatte sein Pulver verschossen, frische Kräfte (Adler für Kastrati auf der einen – Braham und Ramaj für Glasner und Curri auf der anderen Seite) brachten nicht den erhofften neuen Schwung. Ein weiterer Joker aber schlug dann doch zu: Schmidt, Sekunden zuvor für Tyrala eingewechselt, nutzte einen bösen Parter Männels, der unter dem Ball durchtauchte, per Kopf nach einer Ecke von Schnetzler zum vielumjubelten ersten Auswärtsdreier (89.) (Quelle: kicker.de)

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