Kempe schießt Aue Richtung Herbstmeisterschaft
Aues Trainer Rico Schmitt wirbelte seine Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Osnabrück kräftig durch: Kos, Birk, Schlitte und Glasner fanden sich allesamt auf der Bank wieder, Lachheb, Klingbeil, Fa. Müller und Kempe durften dafür ran. FSV-Coach Hans-Jürgen Boysen ging trotz der 0:6-Pleite in Düsseldorf sparsamer mit personellen Konsequenzen um. Stein und Gallego standen für den angeschlagenen C. Müller und Fillinger in der Startelf.Beide Teams zeigten sehenswerte spielerische Ansätze in der Anfangsvierteltunde. Dies war erstaunlich, denn der Rasen im Erzgebirgsstadion war tiefgefroren und löchrig, beinahe jeder Ball versprang unvorhersehbar.
Auf Frankfurter Seite bewies Gjasula seine Fähigkeiten auf tiefem Rasen, nach seinem Alleingang war aber Endstation in den Armen von Keeper Männel (11.). Noch bessere Gelegenheiten in der Anfangsviertelstunde ergaben sich für die Sachsen: Torhüter Klandt parierte aber sowohl bei einem Distanzschuss von Hensel als auch nach der anschließenden Ecke beim Kopfball von Innenverteidiger Lachheb (14.) glänzend.
Bis zur Pause triumphierte aber doch der Kampf über die Filigranarbeit. Im Wesentlichen spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, Torchancen hatten absoluten Seltenheitswert. Den etwas aktiveren Eindruck hinterließen die Auer gegen zunehmend defensiv eingestellte Gäste aus Hessen. Doch die wenigen Versuche, meist über die Flügel vorgetragen, endeten im Abwehrverbund oder im Abseits. Die Frankfurter kamen nur nach schnellen Gegenstößen zum Zuge. Gallego schloss einen Sololauf erfolglos ab, sein Schuss aus 17 Metern flog einen Meter am Tor vorbei (32.). Kurz vor der Pause klappte es doch noch mit dem Flügelspiel der Auer. Hochscheidt gab flach nach innen, Schlicke haute über das Leder. Nutznießer war Kern, der aus kürzester Distanz die nicht unverdiente Führung für die Auer erzielte.
Beide Trainer reagierten zur Pause. Frankfurts Coach Boysen brachte Bouhaddouz und Fillinger für S. Müller und den enttäuschenden Mölders, bei Aue kam Schlitte für le Beau ins Spiel. Am Spielverlauf änderte das zunächst wenig. Aue war das spielbestimmende Team gegen bemühte, aber planlose Frankfurter. In der 51. Minute hatte Hochscheidt das 2:0 auf dem Fuß, seinen Heberversuch aus 17 Metern parierte Klandt jedoch glänzend.
Dass Frankfurt in der 65. Minute trotz durchwachsener Leistung der Ausgleich gelang, war eher einem Zufallsprodukt zu verdanken. Schlicke köpfte den Ball von der Mittellinie aus in den Lauf von Gjasula, der bis in den Strafraum spazieren durfte. Sein platzierter Flachschuss fand den Weg ins Tor zum schmeichelhaften 1:1. Doch Aue schlug sofort zurück. Ein Querschläger von Konrad am eigenen Strafraum brachte seine Abwehr in die Bredouille. Kempe setzte sich in der Mitte durch und markierte per Drehschuss aus elf Metern das 2:1 (69.). Bei dessen ersten Zweitligatreffer sah Schlicke erneut nicht gut aus.
Das Bemühen war den Frankfurtern in den Schlussminuten nicht abzusprechen – und beinahe wäre tatsächlich nochmals der Ausgleich gefallen. Wunderlichs Schuss im Strafraum wurde noch abgefälscht, Männel rettete sein Team mit einem starken Reflex. Im Gegenzug machte Aue alles klar, Curri markierte per Abstauber seinen ersten Saisontreffer. Das Tor war allerdings umstritten, da Klandt die Hand wohl auf dem Ball hatte, als Vorbereiter Kern nachsetzte. (Quelle: kicker.de)