Aue entführt einen Punkt aus Braunschweig
Eintracht Braunschweig kam am Freitagabend nicht über ein 1:1 gegen Erzgebirge Aue hinaus. Unter dem Interimscoach Robin Lenk wirkten die Veilchen wie ausgewechselt, zeigten eine klare Spielidee, verteidigten kompakt und setzten nach vorne immer wieder Akzente. Die Löwen hatten über weite Strecken Probleme, das eigene Spiel durchzudrücken, antworteten aber postwendend auf den Rückstand. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf nach dem 1:2 im DFB-Pokal in Kiel auf vier Positionen: Biada, Dacaj (Profi-Debüt), Khelifi und Sauer spielten für Breitkreuz (nicht im Kader), Hernandez, Hochscheidt und den Ex-Auer Samson (beide Bank). FCE-Interimscoach Robin Lenk tauschte im Vergleich zum Pokalaus in Wiedbaden (0:2) ebenfalls viermal Personal: Bertram, Riese, Rizzuto und Tiffert begannen für Hertner (Bank), Kaufmann (suspendiert), Kempe (Gelb-Rot-Sperre) und Soukou (kurzfristige Verletzung).
Doch nicht nur personell, sondern auch taktisch präsentierten sich beide Mannschaften verändert: Die Eintracht stellte von einer Dreier- auf eine Viererkette um und agierte in einem 4-1-2-2-1-System. Der FC Erzgebirge setzte auf eine Fünferkette im 5-2-3-System. Während die Niedersachsen spielerisch mehr zu bieten hatten, operierten die Sachsen aus einer gesicherten Defensive heraus und setzten nach vorne immer wieder Nadelstiche durch Konter.
Nazarovs Fackel – Khelifis Kunstschuss
Insgesamt war es eine Partie auf Augenhöhe, die phasenweise auch gute Tormöglichkeiten bot: Tiffert hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch Baffo warf sich für den bereits geschlagenen Keeper Fejzic noch in die Schussbahn (8.). Auf anderen Seite gab Dacaj bei seinem Profidebüt gleich zwei wuchtige Distanzknaller ab (10., 22.), zudem prüfte Nyman Torwart Männel mit einem Aufsetzer aus der Nahdistanz (21.).
Ein FCE-Standard sollte dann den Bann brechen: Tiffert zirkelte eine Ecke in den Rückraum, wo Nazarov aus 15 Metern direkt abnahm und die Kugel ins Tor hämmerte (24.). Die Antwort des BTSV ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Unfreiwillig legte Nyman mit dem Rücken für Khelifi ab, der sehenswert aus 17 Metern in den linken Winkel traf (26.). Die Erlösung war beim Torschützen groß – es war Khelifis erster Treffer seit über einem Jahr (7. August 2016). Nach weiteren intensiven und hart umkämpfen Minuten ging es mit 1:1 in die Pause.
Aue mit Vollgas aus der Kabine
Personell unverändert kamen beide Teams aus der Kabine – Aue brachte auch noch jede Menge Tatendrang mit: Fejzic wischte eine Rizzuto-Flanke vor die Füße von Nazarov, der aus spitzem Winkel aufs Tor schoss, doch Reichel rettete noch vor der Linie (46.). Auch danach wirkten die Veilchen präsenter, setzten die Löwen schon früh unter Druck und provozierten einige Fehler bei den Hausherren und ließen diese kaum noch nach vorne kommen. Ein Distanzschuss von Zuck blieb für lange Zeit die einzige Braunschweiger Offensivaktion (56.).
Lieberknecht reagierte mit personellen und taktischen Wechseln, stellte auf Dreierkette um und sah, dass seine Mannschaft im 3-4-3-System wieder mehr Zugriff bekam. Aus einer umstrittenen Szene, in der Schiedsrichter René Rohde gegen Riese nicht auf Notbremse entschied und nur Gelb zeigte (70.), resultierte ein 30-Meter-Freistoß, den Dacaj aufs Tor hämmerte, doch Männel rettete mit einer tollen Parade (72.).
Gerechte Punkteteilung
In der Schlussphase war die Partie in alle Richtungen offen. Die Gäste aus dem Erzgebirge wagten sogar ein wenig mehr und investierten viel in die eigene Offensive. Nazarov (76.) und Kalig (81.) zielten allerdings zu unplatziert. Erst in den Schlussminuten nahm auch der Druck der Eintracht noch einmal zu. Es blieb am Ende aber beim leistungsgerechten 1:1.
Braunschweig ist in zehn Tagen am Montag (20.30 Uhr) zu Gast in Kaiserslautern. Aue ist bereits am Samstag (13 Uhr) zu Hause gegen Nürnberg gefordert. (kicker.de)
Eintracht-Stadion an der Hamburger Strasse
Vorschau auf Braunschweig vs Erzgebirge Aue
Der DFB-Pokal ist sowohl für Eintracht Braunschweig als auch für Erzgebirge Aue schon nach der ersten Runde Geschichte. Während durch die 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel Braunschweigs eigentlich guter Saisonstart mit vier Punkten aus den ersten beiden