Aue beweist nach DSC-Blitzstart Moral
Bielefeld musste sich im Kellerduell gegen Aue mit einem 2:2 begnügen und steht nun auf einem direkten Abstiegsplatz. Der DSC profitierte von einem Blitzstart, führte nach vier Minuten bereits mit 2:0 und geriet gegen das offensiv biedere Erzgebirge vor der Pause nicht in Bedrängnis. Die Veilchen agierten im zweiten Durchgang mutiger und bestraften die Passivität der Ostwestfalen, deren dicke Abwehrpatzer in den Ausgleich mündeten. Bielefeld-Coach Jürgen Kramny stellte im Vergleich zum 0:1 Pokal-Aus gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt zweimal um: Für Schütz (Gelbsperre) und Brandy standen Yabo und Staude in der Startformation. Bei Aue, das sich nach dem 1:4 im Ost-Duell gegen Dynamo Dresden von Coach Pavel Dotchev trennte, nahm Interimstrainer Robin Lenk gleich vier Veränderungen vor: Für Rizzuto (Gelbsperre), Skarlatidis (OP nach Handbruch) sowie Samson und Bunjaku (beide Bank) durften Kalig, Soukou, Kaufmann und Fandrich ran.
Des einen Traum- ist des anderen Horrorstart – schon nach vier Minuten lag der Ball zweimal im Netz von Aues Keeper Männel! Und zweimal war Erzgebirge in entscheidenden Luftduelle nicht auf der Höhe: Zunächst verlängerte Nöthe Salgers Ecke ins Zentrum, wo der Ball von Kallig in den Fünfer prallte – und Hemlein aus der Drehung die Führung markierte (2.). Und nur 102 Sekunden später jubelte der DSC erneut, als Salgers perfekt getretene Freistoßflanke auf Börners Kopf flog und der Innenverteidiger aus fünf Metern einnickte (4.).
Absolute Magerkost nach dem Blitzstart
Für Aue galt es, die beiden Tiefschläge schnell aus den Kleidern zu schütteln. Dies gelang mehr schlecht als recht. Obwohl die Arminia dem Gegner teilweise das Mittelfeld überließ, blieben die Angriffsaktionen der Veilchen sehr schüchtern. Kalligs Abschluss war weder Fisch noch Fleisch – wohlwollend als Torchance betrachtet war dies im gesamten ersten Durchgang die einzige “Bewährungsprobe” für DSC-Keeper Hesl (10.). Kein Wunder, denn energisches Attackieren hatten die Gäste nicht in ihrem Portfolio. Bielefeld tat so nicht mehr, als es musste, verlegte sich auf Ballbesitzfußball meist in den hinteren Reihen sowie vereinzelte Konter. Hemleins Flanke und Nöthes Kopfball im Fallen war die letzte gefährliche Torszene bis zum Kabinengang (14.) – danach waren Kampf und Krampf Trumpf, viele Unterbrechungen hemmten zudem den Spielfluss. Strukturierte Aktionen auf beiden Seiten blieben in einer zerfahrenen Partie absolute Mangelware.
Durchgang zwei begann unverändert – sowohl was das Personal als auch technische Unzulänglichkeiten anbelangte. Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe das Schlusslicht gegen abwartende Arminen mehr Mut fasste. Kaufmann war zweimal Initiator für eine Chance von Köpke (54.) und eine verkappte Rettungstat von Görlitz (56.).
Eigentor Görlitz – nur noch 2:1
Der Arminen-Verteidiger hatte sich dabei schon dem Tor gefährlich nah angenähert, wenig später war sein Eigentor perfekt: Nach Kaufmanns weitem Schlag in den Strafraum bugsierte Görlitz die Kugel an Hesl vorbei ins eigene Netz (57.). Aue war wieder im Geschäft, Lenk wollte per Doppelwechsel zusätzlichen Elan entfachen. Adler und Kvesic hießen die beiden Neuen, und nach deren Zusammenspiel reklamierten die Veilchen Handelfmeter, als Görlitz als kurzer Distanz abblockte – Referee Robert Kempter ließ weiterlaufen (64.). Nöthe vergibt, Schuppan legt für Adler auf!
Die Arminia löste sich danach aus ihrer Passivität, Staude schoss knapp drüber (66.), und Nöthe musste das 3:1 machen, wurde aber in letzter Sekunde von Kallig geblockt (70.). Eine Szene mit unmittelbaren Folgen: Breitkreuz brachte den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum. Schuppan “klärte” per Kopf ins Zentrum, Adler bedankte sich und markierte aus sechs Metern den Ausgleich (71.). Danach parierte Männel stark gegen Börners Kopfball (72.). Doch mehr im Tank hatte in der Schlussphase der Gast, bei dem Kvesic und Adler für mehr Struktur gesorgt hatten. Eine echte Gelegenheit zum Siegtreffer konnte sich aber der Aufsteiger nicht erspielen.
Arminia Bielefeld, das nach Karlsruhes Sieg gegen Hannover (2:0) nun auf Platz 17 abgerutscht ist, trifft am kommenden Spieltag auswärts auf den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 13.30 Uhr). Aue hat das Heimspiel gegen den nächsten Abstiegskonkurrenten vor der Brust, wenn der KSC im Erzgebirge gastiert (Freitag, 18.30 Uhr). (Quelle: kicker.de)
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Vorschau auf Arminia Bielefeld vs FC Erzgebirge Aue
Zu einem Kellerduell, das diesen Namen definitiv verdient hat, erwartet Arminia Bielefeld am 23. Spieltag den FC Erzgebirge Aue. Bielefeld liegt mit 19 Punkten auf dem Relegationsplatz, hat allerdings nur einen Punkt mehr auf dem Konto als die Veilchen