Sechs verrückte Minuten in Aachen
Im Vergleich zur 2:3-Niederlage beim MSV Duisburg veränderte Aachens Coach Peter Hyballa seine Startformation auf lediglich einer Position: Demai wurde durch Höger ersetzt. Aues Übungsleiter Rico Schmitt stellte nach dem 1:1-Unentschieden gegen Karlsruhe mächtig um. Gleich fünf Akteure wurden durch frische ersetzt: Flauder, Le Beau, Schlitte, Hensel und Schröder kamen für Männel, Birk, Müller, Kempe und Curri.
Die Gäste aus Aue wussten, dass sie mit einem Sieg gegen Aachen noch einmal um den Aufstieg in das Fußball Oberhaus mitspielen würden. Dementsprechend aggressiv und offensiv begannen die Erzgebirger die Partie. Sie griffen tief in der Hälfte der Aachener an, sie ließen die Gastgeber in dieser Phase gar nicht ins Spiel kommen. Die erste Chance des Spiels sollte auch gleich den Führungstreffer bringen, doch nicht für die Sachsen: Hohs spielte einen weiten Ball auf Stieber. Der Offensivmann drang in den Strafraum ein, lupfte die Kugel geschickt über Lachheb und tunnelte Flauders aus kürzester Distanz (11.). Die Sachsen ließen sich durch den Gegentreffer nicht beirren und zogen ihre Linie konsequent durch. Mit Hilfe der Alemannia kamen die Gäste kurze Zeit später zum Ausgleich: Schlitte wurde auf die Reise geschickt, flankte von der rechten Seite in den Strafraum. Feisthammel schlug über den Ball, weswegen die Kugel zu Kern kam und der Angreifer keine Mühe hatte, einzuschieben (17.).
Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Alemannen das Kommando und setzten die Auer unter Druck. Das Spiel verflachte jedoch immer mehr, da die Gäste nur noch mit langen Bällen laborierten und somit kein Spielfluss zustande kam. Die Hausherren allerdings waren um ein gepflegtes Kombinationsspiel bemüht und hatten durch Arslans Schuss (24.), Stiebers Heber (29.)und Junglas Schuss (33.) gute Einschussmöglichkeiten. Von den Gästen kam in dieser Phase einfach zu wenig, sie zogen sich zu tief zurück und überließen den Alemannen die Spielkontrolle – sie waren zu kopf- und ideenlos. Anders die Aachener, nach Balleroberung schalteten sie blitzschnell auf Angriff um. Zum Ende der ersten Hälfte war lediglich ein Schuss von Ramaj (42.) erwähnenswert, denn Aachen kam nicht zwingend vor das Gehäuse der Gäste und die Auer fanden kein spielerisches Mittel, um die gut sortierten Hausherren in Verlegenheit zu bringen.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten waren die Erzgebirger bemüht, doch die große Spielkultur brachten sie nicht zustande. Ramajs Schuss aus zirka 20 Metern (50.) war die gefährlichste Situation. Auch Aachen näherte sich dem Tor wieder an und kam durch Auer (52.) und Junglas (54.), der aus zwölf Metern frei vorm Tor nur knapp rechts am Pfosten vorbeischob, zu Möglichkeiten.
Mit zunehmender Spieldauer verflachte die Partie, die Alemannia konnte sich nicht mehr entscheidend durchsetzen und Aue war spielerisch nicht in der Lage, sich gefährlich in Szene zu setzen. Eine Ecke musste schließlich für den Führungstreffer für Aue herhalten: Paulus köpfte am langen Pfosten zurück an den Fünfer, wo Hensel goldrichtig stand und ohne Gegenspieler einköpfen konnte (71.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Der dritte Treffer der Sachsen fiel nur kurze Zeit später. Ramaj spielte sich mit einem Doppelpass wunderbar frei und vollendete im Strafraum mit der Pike ins linke Eck (73.). Wiederum einige Zeigerumdrehungen später versenkte Hochscheidt eine Kontersituation (75.). Der Schlusspunkt letztlich in der 77. Minute, als Flauders einen Abstoß tief in die Hälfte der Alemannia brachte. Kern gelang an die Kugel und tänzelte die Abwehr inklusive Keeper aus und verwandelte zum 5:1. Zum Ende der Partie waren die Hausherren auf Schadensbegrenzung bedacht und hielten die Erzgebirger von ihrem Tor fern. Die Gäste brachten schließlich das Ergebnis über die Bühne und sind nun wieder voll dabei im Rennen um den Aufstieg. (Quelle: kicker.de)