Clemens’ Traumtor sichert den späten Sieg
Köln sicherte sich beim Neustart nach der Winterpause gegen Aue einen glücklichen, aber verdienten Dreier. Der zunächst groß auftrumpfende FC versäumte es nach Blitzstart, in den ersten 20 Minuten Stanislawski-Elf gegen das unorganiserte Aue frühzeitig alles klar zu machen. So blieb es nach knapper Pausenführung spannend, weil der Kölner Motor nach und nach immer mehr stotterte und Erzgebirge auf und zum Ausgleich kam. Ein Sonntagsschuss am Samstag rettete den Geißböcken in der Nachspielzeit dann doch noch den Sieg. Kölns Trainer Holger Stanislawski konnte bis auf Chihi (Muskelbündel – und Sehnenriss im Oberschenkel) und Przybylko (Ellenbogenbruch) aus dem Vollen schöpfen. Für den jüngst geholten Verteidiger Bruno reichte es noch nicht für einen Platz im Kader, mit Stürmer Maierhofer saß die zweite Winterneuverpflichtung genauso auf der Bank wie etwas überraschend auch Eichner und Lehmann.
Aue-Coach Karsten Baumann brachte den Ex-Kölner Pezzoni bei seinem Pflichtspieldebüt für Erzgebirge in der Innenverteidigung, Kastrati nahm auf der Ersatzbank Platz. Nicht ohne Brisanz war Pezzonis Einsatz, hatte der 23-Jährige doch nach Fan-Anfeindungen seinen Vertrag in der Domstadt vorzeitig aufgelöst. Es fehlten die verletzten Schlitte (Bauchmuskelzerrung), Nickenig (Rotsperre) sowie Kern und Miatke (Aufbautraining). Munterer Auftakt in Köln: Klingbeil nickte FC-Keeper Horn bei der ersten Ecke in die Arme (2.) und war auf der Gegenseite ebenfalls beim ersten Eckstoß des FC durch Clemens mit dem Schädel dran – allerdings unabsichtlich: Der Kapitän fälschte Marohs Kopfball genau neben den rechten Pfosten ab – 1:0 (4.)!.
Auf tiefem Boden – es hatte zuvor stundenlang geregnet – ging es mit deutlichen Vorteilen für die Rheinländer weiter. Zwar spielte auch Aue schnell nach vorne, noch aber pflasterten zu viele Fehlpässe den Weg nach vorne. Präziser, ideenreicher und sehr variabel lief der Ball durch die Reihen des FC, dessen selbstbewusster Vortrag den Beifall der Fans hervorrief. Einziges Manko: Großchancen von Ujah (7.) und Royer (15., Lattenkopfball) blieben ungenutzt.
Bröker scheiterte an Männel (18.), dann schnaufte Köln nach 20 Minuten Angriffspower durch. Die Veilchen verschoben sich weiter nach vorne, gegen die sichere Defensive der Hausherren aber gab es kein Durchkommen. Viel Mittelfeldgeplänkel war in der Folge die Regel, weil auch der FC offensiv den Faden verloren hatte.
Die Partie hing doch gewaltig durch, erst Clemens’ direkter Freistoß Zentimeter vorbei ans Außennetz sorgte wieder für einen Höhepunkt (37.) – es war der letzte, ehe es in die Kabine ging. Doppelwechsel bei Erzgebirge: Mit Wiederanpfiff standen Wiegel und Kastrati für Hensel und Müller auf dem Platz, Baumann stellte die Zeichen auf Offensive. Fink gab gleich einen Warnschuss ab (48.), Wiegel jagte einen direkten 18-Meter-Freistoß in die Abwehrmauer (52.).
Kölns Motor stotterte sichtlich, schon der Aufbau geriet häufig fehlerhaft. Die Veilchen präsentierten sich zweikampfstark, wussten aber ihre deutliche Überlegenheit trotz der wenig sattelfesten Deckung der in Passivität erstarrenden Rheinländer nicht in zwingende Chancen umzumünzen.
Nach knapp 70 Minuten reichte es Stanislawski, der von seinem Team lediglich einen Hector-Distanzschuss als vernünftige Offensivaktion zu sehen bekommen hatte (60.). Er brachte Lehmann und Maierhofer für Jajalo und Royer, musste aber fast den Ausgleich mit ansehen, als Kastratis Schrägschuss aus der Drehung Zentimeter über den Balken strich (72.).
Das 1:1 fiel aber doch: Nach Wiegels Rechtsflanke brachte Kastrati den Ball am zweiten Pfosten in die Mitte zurück, wo Pezzoni hochstieg und ins rechte untere Eck einnickte (79.).
Erst in den Schlussminuten legte Köln den Schalter wieder um und drängte auf den Siegtreffer. Der sollte tatsächlich gelingen, und wie: Ujah stoppte ein hohes Zuspiel mit der Brust, Clemens nahm die Kugel auf und knallte aus 22 Metern halbrechter Position hoch ins linke Eck – ein Traumtor zum 2:1-Endstand! (Quelle: kicker.de)
Nur ein Mal jubelten die "Veilchen"
- Erzgebirge Aue gewann das Hinspiel m