Es waren nicht nur zwei Treffer und die Torvorlagen des „auffälligsten Manns auf dem Platz” (Steffen Ziffert) im Testspiel gegen Bayern Hof, die Chefcoach Pavel Dotchev und den Sportdirektor auf Cebio Soukou neugierig machten.

„Uns gefiel, wie sich der junge Mann von der Ruhr schon beim ersten Vorspielen und dann im Türkei-Trainingslager selbst ins Gespräch brachte. Der wird auch menschlich zu uns passen, dachten wir”, sagt „Ziff ” über den 23-jährigen Stürmer, der im Leistungszentrum des VfL Bochum und dort in der Junioren-Bundesliga das Fußballrüstzeug erwarb. „Er hat seine Chance genutzt. Umso mehr freut sich das Trainerteam jetzt, dass Cebio mit seinem tollen Lupfertor in Aalen bereits begonnen hat, Vertrauen zurückzuzahlen.”

Vertrauen fand „Cebi” schon als kleiner Junge. „Eltern und Freunde haben mich immer unterstützt, gerade nach schweren Verletzungen oder wenn es sportlich nicht nach Wunsch lief ”, dankt der Winterneuzugang von Rot-Weiss Essen. Begonnen hatte er früh, als Dreijähriger auf dem Platz des TuS Bochum-Querenburg, neben dem die Soukous wohnten. Auch als der Junge mit sieben zum VfL Bochum wechselte, schauten seine Leute oft zu. Und jubelten über die U-19-Bundesliga- Torschützenkrone, die das Talent gewann. Als er in der zweiten Mannschaft der Bochumer feststak, ging er lieber zum West-Regionallisten RWE. Familienmensch sei er, deshalb scheut er die gut 500 Kilometer nach Bochum nicht und freut sich riesig, wenn eine seiner Schwestern oder ein guter Kumpel aus dem Pott extra zum Spiel nach Aue kommt. Hauptwohlfühlfaktor aber ist das Klima bei den Veilchen: „So einen Teamgeist wie hier hab’ ich nirgends erlebt, die Jungs und der Verein machen mir das Ankommen leicht. Und wenn dann noch der Erfolg da ist, muss Fußball ja Spaß machen.”

Den hatte Cebio zuletzt in Essen, wo er seit 2012 am Ball war, nicht mehr. Seine Bilanz dort nennt er durchwachsen; nachdem er die erste Saison durchgespielt hatte, war er in der zweiten fast komplett verletzt, fand zurück, war aber im letzten Jahr unzufrieden. „Ich schimpfe nicht, aber in solchen Momenten brauchst du Luftveränderung, in Aue habe ich die neue Herausforderung gefunden”, ist Cebio sicher, dem nicht zuletzt die Aue-Fans imponieren. „Bochum, Essen, das ist Kult. Aber dass Aue so ein cooler Klub ist, hatte ich vorher nicht geahnt. Unglaublich, was für Radau die für uns in Aalen gemacht haben oder wie viele sogar in die Türkei mitgeflogen sind!” Solcher Support wird „Cebi” helfen, Steffen Zifferts Voraussage wahr zu machen: „Cebio ist athletisch stark, torgefährlich, technisch gut ausgebildet, dynamisch, flexibel einsetzbar. Ihm fehlt noch Spielpraxis, aber er wird noch stärker werden!” (OS)

Quelle: fc-erzgebirge.de
Text: Olaf Seifert