„Erzgebirger sind sehr direkt. Hier wirst du schon mal im Supermarkt oder auf der Straße aufs letzte Spiel angesprochen. Das Familiäre ist aber gerade das schöne in Aue, auch wenn es nach einer Niederlage nicht so angenehm ist”, findet die aktuelle Nummer eins im Kasten. Nach sechs Jahren beim FCE kennt Martin das, stimmt junge Spieler darauf ein. Doch als er mit 20 aus Cottbus hier her kam, überraschte ihn dieser offene, ehrliche, doch auch unverblümt kritische Ton im Veilchenland.

Trainer Heiko Weber hatte ihn 2008 zusammen mit Jan Hochscheidt, Marc Hensel und Arne Feick aus Cottbus ins Lößnitztal geholt. Männels Fazit seither ist ein positives: „Ich bekam die Chance, mich bei den Profis erst in der 3., bald auch in der 2. Bundesliga durchzusetzen. Dabei bin ich sicher auch menschlich gewachsen, mit der Leistung wurde meine Rolle in der Mannschaft größer. Und privat fühlen sich meine Frau Doreen, der kleine Anton und ich uns im Erzgebirge sehr, sehr wohl.” Darum hat der Sportler jetzt nicht nur seinen Vertrag bis 2016 verlängert; die Familie denkt daran, hier ein Haus zu bauen. Zu Hause sein heißt für den Profi Männel freilich nicht ausruhen, gerade in der laufenden Saison musste sich der Keeper durchbeißen wie wohl noch nie in der Karriere. „Konkurrenz im Fußball ist wichtig, um die Top-Leistung rauszukitzeln. Martin hat den Kampf angenommen, auch als Nummer zwei stets hart trainiert und bewiesen, dass er ein herausragender Torhüter ist”, wertet Torwarttrainer Russi Petkov die Leistung.

Martin selbst empfand die Situation im Sommer als bitter: „Ich kannte das so nicht, hatte mir auch nichts vorzuwerfen und brauchte einige Zeit, um es einzuordnen. Aber ich ließ mich nie hängen, versuchte auch von der Bank aus meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beizutragen.”

Das komplette Porträt im neuen VeilchenECHO zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden.

Text: Olaf Seifert
Quelle: fc-erzgebirge.de