„Kannst du dir vorstellen, uns in Aue als Torwarttrainer zu unterstützen?” fragt Tommy Stipic donnerstags per Telefon und am nächsten Morgen schon sitzt Max Urwantschky mit dem Chefcoach beim Kennenlernfrühstück im „Blauen Engel”. Der 33-jährige Münchner überlegt nur kurz; die Herausforderung 2. Bundesliga und die Perspektive beim FC Erzgebirge überzeugen prompt und so sitzt der Bayer schon sonntags drauf bei den Veilchen auf der Bank.
Umso schöner, dass sein Einstand mit dem umjubelten 4:1 (ausgerechnet gegen die „Löwen”!) ein Heimsieg nach Maß war. „Ich wurde vom ersten Moment an von allen im Verein wie im Umfeld sensationell aufgenommen. Was hier gegen „Sechzig” auf den Rängen abging und wie uns die Fans auswärts unterstützen, ist überragend!” freut sich Max über den herzlichen Empfang. Auch von seinen Torleuten ist er überzeugt: „Vier Supertypen, alle richtig gute Jungs! Ich will voll dafür arbeiten, die Leistung unserer Profikeeper auf hohem Niveau zu halten und individuell zu verbessern. Aus jedem das Maximale rausholen!” Er freue sich auf die Arbeit im Team und auf die Kooperation mit dem Nachwuchs.
Dabei liegt die Zeit, als er selbst noch für die Junioren der SpVgg Unterhaching zwischen den Pfosten stand, nicht lang’ zurück. Als U-17-Talent war Urwantschky hierher gewechselt, entwickelte sich dort über die U 23 weiter und kam 2010 zu Wacker Burghausen. Dort stand er freilich nicht mehr im Kasten, sondern als Teammanager und Torwarttrainer beim Drittligisten seinen Mann. Der Arbeitsweg von München nach Aue ist seit Oktober zwar ungleich weiter, satte 377 Kilometer für eine Route, doch Freundin Bettina war sofort auf seiner Seite: Mach’ den Job im Erzgebirge, wir schaffen das gemeinsam! „Jetzt freue ich mich, ihr bald die herrliche Landschaft im Erzgebirge zu zeigen.” Er brauche nicht den Münchner Rummel, sondern wolle in Ruhe arbeiten und nette Leute um sich haben: „So wie hier in Aue!”
Erzgebirgsstollen übrigens kennt Max längst. Eben hat er Harald Mothes einen nach Ampfing ge bracht. Von dem Wismut-Urgestein wurde er in der Bayernliga trainiert, seither sind sie Freunde. „Er war einer der ersten, die mir zum neuen Job gratulierten”, verrät Max und grüßt: „Glückauf aus Aue, Harald!” (Quelle: fc-erzgebirge.de / Olaf Seifert)