Sonntagsschuss am Dienstagabend: Ballas schockt Würzburg spät
Erzgebirge Aue stand gegen ein mutiges Schlusslicht Würzburg am Rande einer Niederlage, gewann aber durch zwei späte Tore noch mit 2:1. Das Lebenszeichen der Kickers verpuffte.
Aues Trainer Dirk Schuster setzte auf die Elf, die schon beim 1:0 in Osnabrück begonnen hatte. Würzburgs Coach Bernhard Trares, der den Stadioninnenraum nach seiner Roten Karte am Wochenende laut DFB-Urteil nicht betreten durfte, nahm nach dem 0:1 in Paderborn drei Änderungen vor: Statt Baumann, Dietz (beide Bank) und Ewerton (nicht im Kader) fingen Munsy, Meisel und Ewerton an.
Pieringer und Munsy lassen aus
Spielstarke Hausherren bestimmten die Anfangsminuten im verschneiten Erzgebirge. Testroet konnte sich nach einer gefährlichen Flanke nicht gegen Strohdiek durchsetzen (7.), nach der folgenden Ecke klärte Hansen seinen Flachschuss in höchster Not (8.). Kurz darauf fand auch das Schlusslicht aus Unterfranken immer besser in eine erste Hälfte, in der selbstbewusste Kickers dem FCE durchaus auf Augenhöhe begegneten.
Aues Offensive trat vor allem über ihr Umschaltspiel in Erscheinung, die besseren Chancen hatten allerdings die Gäste: Sontheimer fand rechts im Strafraum Pieringer, der einen Haken schlug, aus aussichtsreicher Position jedoch das kurze Eck verfehlte (26.). Im Gegenzug verpasste Krüger aus spitzerem Winkel das lange (27.), kurz danach war Krügers Flanke zu hoch für Testroet (30.). Klarer war Würzburgs nächste, in ihrer Entstehung etwas zufällige Chance: Munsy kam recht freistehend zentral im Sechzehner zum Abschluss, traf den Ball, der mittig bei Männel landete, allerdings nicht ideal (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff blockte auf der Gegenseite Strohdiek gegen Nazarov (45.+1).
Ex-Auer Munsy vollendet traumhaft – Aue dreht das Spiel
Der zweite Durchgang war gerade wieder angepfiffen, da ließ Krüger die Riesenchance zur Auer Führung liegen: Eine Hochscheidt-Flanke traf er freistehend am Fünfer unglücklich mit der Schulter (47.). Im gegenüberliegenden Strafraum packte Männel nach einem abgefälschten Hansen-Kopfball zu (50.). Zwei Zeigerumdrehungen später war das Urgestein dann machtlos: Feick schickte den Ex-Auer Munsy, der sich links im Sechzehner davonstahl, von wo aus er das Spielgerät sehenswert zur Würzburger Führung in den Giebel schweißte (52.).
In der Folge nahm die Chancenfrequenz sogar noch zu: Krüger ließ eine weitere Kopfballgelegenheit aus wenigen Metern liegen (61.), postwendend fand der von Pieringer herrlich freigespielte Kopacz seinen Meister in Männel (62.). Die Hausherren wurden allmählich druckvoller, Hansen rettete in letzter Sekunde vor Nazarov (65.).
Den Erzgebirgern fehlten irgendwie die zündenden Ideen – das 1:1 fiel schließlich etwas unverhofft nach einem Befreiungsschlag: Plötzlich liefen Testroet und Krüger in Überzahl aufs Tor zu, Ersterer legte für Letzteren uneigennützig quer (78.). Und kurz darauf jagte der aufgerückte Ballas einen Sonntagsschuss am Dienstagabend ins rechte obere Eck (85.) zur 2:1-Führung. Beherzte Kickers rafften sich in den Schlussminuten noch einmal auf, erspielten sich jedoch keine wirkliche Ausgleichschance.
Aue tritt am Freitag (18.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth an. Würzburg, das abgeschlagen Letzter bleibt, spielt zur gleichen Zeit gegen Düsseldorf. (Quelle: kicker.de)