Doppelschlag auf Doppelpack: Mehlem ärgert Aue
Nach einer turbulenten Schlussphase trennten sich Erzgebirge Aue und Darmstadt am Sonntag mit 2:2. Die Veilchen verschenkten innerhalb weniger Sekunden einen komfortablen Vorsprung.
Aues Trainer Daniel Meyer war nach der 5:0-Gala in Fürth zu einer Umstellung gezwungen: Für den verletzten Rapp (zweifacher Bänderriss im linken Sprunggelenk) rückte Kalig in die Dreierkette.
Auch Darmstadts Coach Dirk Schuster nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Ingolstadt eine Veränderung vor: Kapitän Sulu kehrte nach Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück, für ihn musste Rieder weichen.
Die Lilien waren darauf bedacht, Aues Angriff in Schach zu halten und erfüllten diesen Auftrag in Abschnitt eins zumindest über weite Strecken. Die Gastgeber kamen nur schwer in die Partie, allerdings war auch Darmstadt weit entfernt von einem Erfolgserlebnis. Dursuns Kopfball konnte als erste Annäherung verbucht werden (11.), deutlich knapper wurde es nach 29 Minuten auf der Gegenseite: Heuer Fernandes war sowohl gegen Hochscheidt als auch gegen Testroet im Nachschuss zur Stelle.
Darmstadts Keeper musste auch kurz vor der Halbzeit gleich zweimal ran, diesmal wurde es deutlich gefährlicher. Erst fischte Heuer Fernandes einen schönen Schlenzer von Fandrich aus dem Winkel, dann parierte er nach der folgenden Ecke den Kopfball von Testroet (45.). Von den Gästen, bei denen Schuster schon nach 36 Minuten den Gelb-Rot-gefährdeten Stark vom Feld nahm, kam offensiv gar nichts.
Auf Testroets Doppelpack folgt Darmstadts Doppelschlag
Abschnitt zwei entschädigte schon nach wenigen Minuten für zähe erste 45. Auf zwei richtig gute Gelegenheiten für Darmstadt (Sulu-Kopfball freistehend vorbei, 48.; Dursun-Abschluss freistehend an den Pfosten, 50.) hatte Aue die eiskalte Antwort parat. Direkt im Anschluss an Dursuns missglückten Abschluss bediente Fandrich Testroet auf der linken Seite; der Angreifer zog in die Mitte, ließ Sulu aussteigen und schloss gekonnt in die lange Ecke ab (50.).
Die Veilchen waren aufgewacht und gingen sofort aufs zweite Tor, das wenig später auch fiel. Krüger war Kempe auf der rechten Seite enteilt und fand mit seiner Hereingabe im Zentrum noch gerade so Testroet, der sein linkes Schienbein reinhielt und den Doppelpack schnürte (64.). Von einer Vorentscheidung war Aue allerdings weit entfernt, denn in der Schlussphase schlief die Abwehr plötzlich ein.
Darmstadt gab sich nicht auf und kam infolge einer unglücklichen Männel-Abwehr durch Höhn zum Anschluss (76.). Und nur wenige Sekunden später war die Partie auf den Kopf gestellt: Weil Mehlem nach Hollands Hereingabe im Strafraum zu viel Zeit hatte, glich der Joker mit einem satten Volley aus (78.). Die Gastgeber waren verunsichert, brachten das Remis aber letztlich über die Zeit.
Aue, das zum Rückrundenauftakt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auf Union Berlin trifft, hat die Chance verpasst, die Abstiegsplätze vorerst hinter sich zu lassen. Der SVD dagegen nimmt einen Punkt für die Moral mit in das Duell bei Aufsteiger Paderborn am Sonntag. (Quellee: kicker.de)