Siegtreffer in Unterzahl: FCN-Joker Teuchert sticht
Der 1. FC Nürnberg hat sich am Samstagnachmittag mit einem 2:1-Heimsieg gegen den FC Erzgebirge Aue wohl endgültig aus den Fängen des Abstiegskampfes befreit. Der Club kam trotz Platzverweis für Kammerbauer in Unterzahl zurück und buchte dank eines Jokertreffers einen wichtigen Heimdreier aufs Konto. Nürnbergs Trainer Michael Köllner tauschte nach der 0:2-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli dreimal Personal: Matavz, Möhwald und Petrak spielten für Baumann (nicht im Kader), Brecko (Bank) und Hovland (5. Gelbe). Aues Coach Domenico Tedesco brachte im Vergleich zum 3:0 gegen den TSV 1860 München drei Neue in seiner Startelf: Adler, Köpke und Kvesic begannen für Bertram, Fandrich und Soukou (alle Bank).
Torraumszenen und Torschüsse gab es in der Frankenmetropole lange nicht zu sehen – beide Mannschaften schienen gut aufeinander abgestimmt und neutralisierten sich im Mittelfeld. Der Club agierte im 4-2-3-1, der FC Erzgebirge im 3-4-3. Dabei liefen beide Teams schon früh an und störten den gegnerischen Spielaufbau empfindlich. Die Partie war also lange nur von Zweikämpfen geprägt – Offensivaktionen waren eine Seltenheit und resultierten meist nur nach Abwehrfehlern.
Kempe eiskalt
So auch, als die Veilchen erstmals Torgefahr versprühten: Nach zu kurz geratener Kopfball-Abwehr von Kammerbauer zog Nazarov sofort ab, scheiterte aber an einem Schäfer-Reflex (21.). Effektiver dagegen der FCN: Als Kalig eine Möhwald-Flanke nicht entscheidend klärte, behauptete sich Kempe und traf aus zwölf Metern zum 1:0 (24.). Der Treffer gab Nürnberg Sicherheit. Die Franken agierten nun eher abwartend, standen kompakt und lauerten auf Konter. Aue fand kein Durchkommen, agierte immer mehr mit langen Bällen, leistete sich aber zu viele Abspielfehler in der gegnerischen Hälfte. In einer Szene hatte der Club allerdings ein wenig Glück, dass Schiedsrichter bei einem Zweikampf zwischen Bulthuis und Köpke nicht auf Elfmeter für den FCE entschied (31.). Nach einer langen Leerlaufphase kam Matavz noch einmal vors Tor, kam aus spitzem Winkel aber nicht an Männel vorbei (39.). Auf der anderen Seite leistete sich Bulthuis einen Querschläger, den Adler beinahe bestraft hätte, doch Schäfer rettete mit einer Parade (45.+1) – ebenso kurz nach Wiederanpfiff gegen Köpke (47.).
Notbremse – Rot – Freistoß – Ausgleich
Kurz nach Wiederbeginn musste der FCN dennoch gleich zwei Nackenschläge verdauen: Kammerbauer zog gegen Köpke die Notbremse und flog mit glatt Rot vom Platz (49.). Den fälligen Freistoß aus 18 Metern zentraler Position zirkelte Kvesic unhaltbar ins linke Eck – 1:1 (51.). Trotz Ausgleich und Unterzahlsituation versteckte sich Nürnberg nicht und spielte weiter nach vorne. Der kurz zuvor eingewechselte Teuchert wurde aus der Nahdistanz gerade noch geblockt (58.). Erst nach über einer Stunde wurden die Erzgebirger wieder griffiger, agierten mit vielen Steilpässen auf die schnellen Angreifer in der Spitze. Wirkliche Hochkaräter sprangen dabei aber nicht heraus. Köpke (61.), Nazarov (65.) und Kvesic (69.) kamen immerhin zu Halbchancen.
Joker Teuchert sticht
In der Schlussphase bekam Nürnberg noch einmal eine zweite Luft: Behrens köpfte eine Ecke genau auf Männel (81.), dann chippte er die Kugel in die Spitze auf Teuchert, der allen davonsprintete und gegen die Laufrichtung des Keepers aus 16 Metern zum 2:1 traf (82.). Samson hatte zuvor nicht gut ausgesehen. Nun rührte der Club Beton an und verlegte sich voll aufs Kontern, die Veilchen warfen alles nach vorne. In der Nachspielzeit lag der erneute Ausgleich in der Luft, als Joker Bunjaku eine Ecke auf die Latte köpfte (90.+4). Am Ende gewann der FCN, der damit wohl nicht mehr in Abstiegsgefahr gerät. Für die Sachsen spitzt sich die Situation dagegen weiter zu.
Nürnberg ist nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) im kleinen fränkischen Derby bei den Würzburger Kickers gefordert. Aue genießt tags zuvor (13 Uhr) Heimrecht gegen Hannover 96. (Quelle: kicker.de)
Vorschau auf 1. FC Nürnberg vs FC Erzgebirge Aue
Sechs Mannschaften stehen in der Tabelle zwischen dem achtplatzierten 1. FC Nürnberg und dem FC Erzgebirge Aue, der als Fünfzehnter gerade noch am rettenden Ufer steht. Wie eng es in der Liga und letztlich auch im Abstiegskampf zugeht, verdeutlicht ein