Glückliches Händchen: Dotchevs Wechsel fruchten

Eintracht Braunschweig blieb auch im vierten Auftritt im Jahr 2017 sieglos. Der Tabellendritte kam gegen das vorhergehende Schlusslicht Erzgebirge Aue nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und verpasste somit drei wichtige Zähler im Rennen um die Aufstiegsplätze. Aue dagegen freute sich nach einem Rückstand über einen Bonuspunkt im Kampf um den Klassenerhalt. Bei besserer Chancenverwertung wäre für die Sachsen am Ende sogar mehr drin gewesen. BTSV-Coach Torsten Lieberknecht veränderte seine Startformation gegenüber dem 1:1 in Nürnberg personell auf vier Positionen. Reichel (nach Gelbsperre), Moll, Omladic und Biada kehrten zurück. Dafür mussten Kijewski, Zuck, Boland und Khelifi weichen. Auf Seiten der Gäste aus Aue wechselte Trainer Pavel Dotchev nach der Nullnummer gegen Greuther Fürth doppelt: Adler und Skarlatidis ersetzten Kvesic und Bunjaku (beide Bank), sodass mit der personellen auch eine taktische Veränderung vorgenommen wurde. Statt 4-4-2 hieß es 4-2-3-1 mit Köpke als einziger Spitze.

Bemüht, sofort die Kontrolle an sich zu reißen, startete Eintracht Braunschweig – seiner Favoritenrolle gemäß – in die Partie gegen das Tabellenschlusslicht. Zwar stand die Defensive des FC Erzgebirge zunächst sicher, allerdings ließ sich die Dotchev-Elf schon in der 10. Minute ein erstes Mal ausspielen. Einem Doppelpass zwischen Reichel und Biada folgte die präzise Flanke des Außenverteidigers, die Nyman am kurzen Pfosten durchließ, sodass dahinter Ofosu-Ayeh nur noch zur Führung einschieben musste.

Fandrichs Eckball Missgeschick

Fortan kontrollierte der BTSV das Geschehen weiter, schaltete allerdings auch einen Gang zurück. Richtig schnell nach vorne kombinierten sich die Lieberknecht-Schützlinge nur noch selten. Auch entwickelten die Niedersachsen nur selten Torgefahr, auch nicht durch Standardsituationen. Eine Freistoßflanke von Tiffert fing Eintracht-Schlussmann Fejzic sicher ab (24.), eine verunglückte Fandrich-Ecke landete ohne weitere Berührung an der Mittellinie beim aufgerückten Torwart Männel (25.). Passend zur Spielweise der Gastgeber wurde es in der Endphase der ersten Hälfte merklich ruhiger im Eintracht-Stadion. Einen Distanzschuss von Nyman nahm Männel sicher auf (34.). Auf der Gegenseite wurde es auch nach Skarlatidis? Querpass an die Fünfergrenze nicht richtig gefährlich, denn sowohl Köpke als auch Adler positionierten sich im Strafraum falsch (41.).

Nazarov gleicht aus

Mit Nazarov und Kaufmann startete Aue in den zweiten Durchgang, in dem die Sachsen aggressiver daherkamen und versuchten, die Eintracht schon früh in deren Hälfte unter Druck zu setzen. Durch erzwungene Ballverluste kamen Köpke (49.) und Nazarov (53.) zu vielversprechenden Abschlüssen, der verdiente Ausgleich fiel aber erst nach einem Elfmeter. Ofosu-Ayeh hatte mit einer Handabwehr den Strafstoß verursacht, den Nazarov sicher verwandelte (56.). BTSV-Coach Lieberknecht reagierte sofort, brachte umgehend nach dem Gegentreffer Angreifer Kumbela (60.). Allerdings war es nicht der 32-Jährige, der für den nächsten gefährlichen Abschluss der Löwen sorgte. Stattdessen verzog der aufgerückte Reichel nur denkbar knapp (65.). In dieser Phase war es ein offener Schlagabtausch, es ging es nun hin und her: Nur 60 Sekunden später prüfte Nazarov Fejzic mit einer flatternden Rakete aus der Distanz.

Und so merkte man bis in die Schlussphase hinein nicht, dass eigentlich der Tabellenletzte beim Dritten auflief. Denn Aue trat weiterhin mutig auf und erarbeitete sich Möglichkeiten. Köpke verpasste jedoch eine Kaufmann-Flanke (75.). Auch Braunschweig wollte den Dreier, doch bevor Zuck das Tor anvisieren konnte, versprang die Kugel unglücklich auf dem holprigen Rasen (78.). Die letzten beiden Großchancen gingen aber auf das Konto der Sachsen. Der eingewechselte Bunjaku köpfte das Leder erst aus spitzem Winkel ans Außennetz (89.), ehe er kurz darauf rechts im Strafraum nur knapp verzog (90.+1).

Braunschweig ist am kommenden Freitag ab 18.30 Uhr in Sandhausen im Einsatz. Den nächsten Auftritt der Veilchen bekommen wir am Sonntag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen Dresden zu sehen. (Quelle: kicker.de)

Eintracht-Stadion an der Hamburger Strasse