90. Minute: Dotchev wechselt den Sieg ein
Nach einer turbulenten Schlussphase bezwingt Erzgebirge Aue zum Rückrundenstart den FC Heidenheim mit 2:1. Die Veilchen waren über die gesamte Spielzeit aktiv und bemüht, doch meist fehlte es offensiv an der Durchschlagskraft. Nach dem Ausgleich durch Verhoek schnupperten die Gäste bereits am Punktgewinn, ehe ein Joker für den umjubelten Schlusspunkt sorgte. Aue-Trainer Pavel Dotchev entschied sich im Vergleich zum 0:0 gegen Düsseldorf vor der Winterpause zu zwei Änderungen. Adler erhielt den Vorzug vor Soukou, zudem startete Rizzuto anstelle von Nazarov. Neuzugang Bunjaku nahm auf der Bank Platz. Ebenfalls zwei Umstellungen nahm Heidenheims Coach Frank Schmidt gegenüber dem 1:1 bei 1860 München vor dem Jahreswechsel vor. Wahl, auf Leihbasis von Ingolstadt verpflichtet, rückte für Beermann in die Innenverteidigung, daneben Halloran spielte für Kleindienst.
Wenig Höhepunkte zu Beginn
Auf schwierigem Untergrund – die Außenbahn war zu Beginn der Partie wegen der schattenspendenden Südtribüne weiß gefärbt – entwickelte sich eine an wirklichen Höhepunkten arme erste Hälfte. Die Hausherren waren aktiv und bemüht, doch im letzten Drittel fehlte es an Ideen und Überraschungen, um die beste Defensive der Liga in Bedrängnis zu bringen. Eine erste Ausnahme bildete die 26. Minute, als sich Aue über Hertner, Adler, Köpke und Samson sehenswert nach vorne kombinierte, der Abschluss von Kalig ging klar vorbei. Nur drei Minuten später schickte Tiffert mit einem Traumpass Köpke auf die Reise, der Angreifer umdribbelte Keeper Müller. Heidenheims Rechtsverteidiger Strauß eilte zurück und klärte den Schuss von Aues Torjäger kurz vor der Torlinie!
Die Offensivaktionen der Gäste sind schnell zusammengefasst – aus dem Spiel heraus sorgte lediglich Thomalla, der knapp neben den linken Pfosten zielte, für den Hauch einer Gefahr (28.). Ansonsten war es wenn dann Schnatterer, der mit Standardsituationen ein wenig Unruhe stiften konnte, doch ernsthaft in Bedrängnis kam Torwart Männel dabei nicht. Somit blieb es beim torlosen Remis zur Pause.
Goalgetter Köpke steht goldrichtig
Nachdem die ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts dem Geschehen der ersten Hälfte ähnelten, kamen die Gäste in der 52. Minute das erste Mal zwingend vor das Tor: Schnatterer wurde halblinks im Sechzehner bedient, sein Schuss ging allerdings genau auf Männel. Die Veilchen waren weiterhin bemüht – und belohnten sich: Müller ließ einen Distanzschuss von Hertner nur prallen, Köpke war in Torjägermanier zur Stelle und vollstreckte zum 1:0 – der Keeper machte dabei keine gute Figur (56.).
Der FCH wurde nun zielstrebiger, Feick nagelte eine Schnatterer-Ecke mit dem Kopf an den Querbalken (64.). Das Spiel wurde nun unterhaltsamer, denn Heidenheim musste etwas mehr ins Risiko gehen, was Aue Räume für Konter bot. Nach einem solchen hatte Fandrich das 2:0 auf dem Fuß, doch der Mittelfeldmann traf den Ball nicht voll (74.). Somit blieb es spannend, wenig später stand es dann doch plötzlich 1:1: Einen Einwurf von Schnatterer verlängerten Kleindienst und Titsch-Rivero zu Verhoek. Männel riss gegen den Kopfball die Arme hoch, doch im zweiten Versuch bugsierte der Angreifer das Leder über die Linie (84.).
Nazarov als Matchwinner
Trotz des Schocks warfen die Hausherren in den letzten Minuten alles nach vorne, Nazarov fasste sich dann ein Herz – und traf zum umjubelten Siegtreffer: Der Joker dribbelte von rechts in die Mitte und zog ab. Von Wahl noch leicht abgefälscht prallte die Kugel vom linken Pfosten ins Netz (90.)! Im Anschluss bekamen die Gäste noch einen Freistoß zugesprochen, der jedoch nichts einbrachte (90. +2).
Für Aue geht die Punktejagd am kommenden Samstag (13 Uhr) beim SV Sandhausen weiter, Heidenheim empfängt zur selben Zeit den 1. FC Nürnberg. (Quelle: kicker.de)