Fünf “Veilchen” für Aue
Im Sparkassen-Erzgebirgsstadion stieg am 2. Spieltag die Begegnung zwischen Aue und Bochum. Während der Saisonauftakt des FC Erzgebirge dünn ausfiel (0:1 in Nürnberg), zeigte der VfL beim 1:1 gegen Fürth eine gute Leistung, auf die sich aufbauen ließ. Genau das taten die Ruhrstädter auch, begannen bereits in der ersten Halbzeit stark und torreich. Im zweiten Durchgang begnügten sich die Gäste mit weniger Arbeit, die aber dennoch zu zwei weiteren Toren und zum hochverdienten 5:1 reichte. Die Männer des Tages: Vorbereiter Gregoritsch und die Torschützen Sestak, Tasaka und Terodde. Falko Götz veränderte seine Startelf nach dem 0:1 in Nürnberg auf zwei Positionen: Novikovas und Könnecke vertraten Kortzorg und Luksik. Im Sturm dagegen vertraute der FCE-Trainer weiterhin auf Okoronkwo und Löning. Neuzugang Henri Anier (kam vom FC Motherwell und wurde von Götz als “Topstürmer der schottischen Liga” bezeichnet) saß demnach zunächst auf der Bank.
Bochums Coach Peter Neururer vertraute dagegen nach der guten Leistung beim 1:1 gegen Fürth auf dieselbe Elf. Und genau auf diese Truppe konnte der 59-jährige Übungsleiter schon nach fünf Minuten stolz sein. Schon bis dahin gab der VfL den Ton an, schlug schließlich zu: Ein öffnender Pass fand auf der linken Außenbahn Gregoritsch, der das Leder stark und mit Tempo mitnahm. Anschließend legte der Flügelspieler den Ball quer zu Sestak, der aus der Drehung abschloss. Männel kam zwar ran, wischte sich das Spielgerät aber selbst in den Winkel – hier hatte der FCE-Torwart wahrlich nicht allzu gut ausgesehen. Fortan dominierten die Bochumer weiterhin, ließen den Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. Allerdings lag dies auch daran, dass den Sachsen wirklich nicht viel einfiel – bis zur 16. Minute, als es plötzlich zum 1:1 klingelte: Novikovas führte zunächst eine Ecke aus, die zwar zu kurz kam, aber wieder vor seinen Füßen landete. Die zweite Flanke kam dann deutlich besser, wurde von Torhüter Luthe jedoch vollkommen unterschätzt – ein klarer Patzer. Am Ende konnte Okoronkwo humorlos und ohne Bedrängnis einnicken.
Zwar drückten die Veilchen in der Folge der Partie etwas mehr ihren Stempel auf, doch blieb dabei die Kreativität auf der Strecke. Lange Bälle, Einzelaktionen von Novikovas und das Warten auf Standards war quasi schon das gesamte Potpourri der Hausherren. So kam es letztlich noch im ersten Durchgang, wie es verdientermaßen kommen musste: Der VfL schlug zurück. Wieder war es zunächst Gregoritsch, der später verletzt runter musste (34., Terrazzino kam), der dieses Mal über die rechte Außenbahn eilte. Der Leihspieler aus Hoffenheim schlug in der Nähe der Grundlinie einen Haken zurück, flankte mit links stark nach innen und exakt auf den Kopf von Sestak, der seinen Doppelpack schnürte (28.). Kurz vor der Pause tanzte dann auch noch der Japaner Tasaka, der einen Freistoß rund 22 Meter zentral vor dem Tor eiskalt ins linke untere Eck bugsierte. Männel streckte sich vergebens (41.). Mit einem verdienten 3:1 ging es in die Pause.
Mit der zweiten Halbzeit brachte Aues Trainer Götz direkt zwei neue Akteure: Müller und Kortzorg kamen für Schulz und Könnecke (46.). Und siehe da: Die Veilchen machten plötzlich Druck, ohne aber die glänzende Idee zu haben. Außer einmal, als Novikovas einen Freistoß an den rechten Pfosten nagelte (47.). Bochum hingegen ruhte sich auf der soliden Führung aus, tat nicht mehr als unbedingt nötig. Nachdem die Begegnung anschließend etwas verflachte, dauerte es bis zur 62. Minute, ehe es wieder turbulent wurde: Nach einer Ecke segelte der Ball zunächst wild hin und her, fand am Ende und nach einem Kopfball von Vucur schließlich fast den Weg über die Linie. Dort wurde er aber gerade noch geklärt und von Torwart Luthe gefangen.
Das Aufbäumen der Sachsen wurde letztlich aber noch vor der anbrechenden Schlussphase eingedampft, denn quasi aus dem Nichts und völlig kurios fiel das 4:1: Losilla hatte zunächst über rechts viel zu viel Platz, konnte in den Strafraum quer zum blank stehenden Terodde spielen. Der Angreifer wollte mit rechts aufs Tor schießen, legte sich das Rund aber irgendwie hoch und an den rechten Oberschenkel. Von dort hüpfte das Leder über Männel hinweg ins Tor (66.). Jetzt kam es gar richtig dick: Terrazzino hatte keinen Gegenspieler, wurde mit einem Steilpass in den Strafraum geschickt. Zudem kam die Auer Abwehr höchst löchrig daher, sodass der Joker letztlich quer auf Terodde legen konnte, der nur noch abstauben musste (78.).
Das 6:1 hatte wenig später gar noch Joker Bulut auf dem Fuß, der einen Querschläger von Männel annahm und von der Mittellinie aus aufs leere Tor bringen wollte – vergebens (84.). In der Endphase kam bei den Veilchen außerdem noch Neuzugang Henri Anier zum Zuge, der einen Schuss ansetzte (81.) und sich zudem in die Sünderkartei eintrug (88.). Dann war Schluss und das hochverdiente 5:1 der Bochumer dingfest.
Am nächsten Wochenende steht bekanntlich die 1. Runde im DFB-Pokal an. Aue bekommt es am Sonntag (14.30 Uhr) mit Regionalligist Carl-Zeiss Jena zu tun, Bochum empfängt einen Tag vorher (15.30 Uhr) den Bundesligisten VfB Stuttgart. In der Liga geht es für den FC Erzgebirge dann am Freitag (22. August, 18.30 Uhr) bei RB Leipzig weiter, der VfL bestreitet am 3. Spieltag das Topspiel am Montagabend (25. August, 20.15 Uhr) gegen Union Berlin. (Quelle: kicker.de)
Bochum will wieder Punkte aus Aue mitnehmen
Lange hat der VfL Bochum nicht mehr in Aue gewonnen. Das Team von Peter Neururer möchte das beim Aufeinandertreffen am Samstag (ab 15:15 Uhr im Liveticker) nun ändern.
- Aue gewann die letzten vier Heimspiele gegen Bochum