Müller trifft das Tor nicht, Sylvestr nur den Pfosten
Aufwand hoch, Ertrag bescheiden, so das Fazit für Aue nach einer zweikampfbetonten Partie gegen Duisburg. Die Veilchen boten eine engagierte Vorstellung, bleiben aber nach der Nullnummer zunächst direkt in den Kampf um den Relegationsplatz involviert. Gegen den MSV, der offensiv alles vermissen ließ, aber meist in guter Ordnung stand, scheiterte das überlegene Erzgebirge an seiner mangelnden Chancenverwertung und musste sich mit einem Punkt begnügen.
Aues Trainer Karsten Baumann musste nach dem 1:1 in Braunschweig auf Rotsünder Nickenig verzichten, dafür kehrten gleich drei Akteure nach Sperren zurück: Paulus, Pezzoni und Klingbeil kamen für den Abwehrchef sowie Schröder und Könnecke zum Zug. MSV-Coach Kosta Runjaic tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Köln zweimal Personal aus: Sukalo und Wolze ersetzten Ibertsberger und Koch.
Im Erzgebirge lief bei beiden Teams in einer zweikampfbetonten Partie zu Beginn nicht viel zusammen. Erst als Müller Klingbeils Flanke nach der ersten starken Kombination des Spiels in der Mitte nicht versenken konnte (10.), erlebte die in den direkten Duellen energischere Baumann-Elf eine erste druckvolle Phase, die allerdings ohne Ertrag blieb. Der MSV blieb offensiv nahezu alles schuldig, die in der eigenen Hälfte sehr gut geordneten Gäste drangen kaum einmal bis zum gegnerischen Strafraum vor. Aue blieb optisch klar überlegen, die ganz große Möglichkeit erspielten sich Sachsen trotz allen Eifers gegen die tief stehenden Zebras aber zunächst nicht. Höfler (22.) und Hochscheidt (25.) kamen zu Abschlüssen, meist aber fehlte es an der letzten Präzision beim entscheidenden Pass, zudem war die einzige Spitze Sylvestr von der Duisburger Deckung isoliert.
Eine Einzelaktion von Hochscheidt förderte dann die Großchance zum 1:0 zu Tage, doch Fink traf nach Solo und abgeblocktem Flachschuss des Blondschopfs beim Abpraller das halbleere Tor aus elf Metern nicht und verpasste die Pausenführung (34.). Ohne Personalwechsel, aber gleich mit zwei Gelben Karten gegen Brandy (die 10.) und Öztürk startete der zweite Durchgang, in dem viele Unterbrechungen keinen Spielfluss aufkommen ließen. Runjaic brachte Baljak für Öztürk (53.), Offensivgeist blieb für den MSV aber auch in der Folge ein Fremdwort.
Erzgebirge hatte weiterhin mehr vom Spiel, lieferte auch nach der Pause einen beherzten Auftritt. Bajic fälschte Müllers Fernschuss ab (54.), derselbe Akteur verfehlte das Tor per Distanzschuss um zwei Meter (62.), ehe Sylvestr nach energischem Solo am Pfosten scheiterte (64.).
Die Zebras überstanden auch diese Drangperiode und verschoben sich etwas weiter nach vorne – es galt, den ersten Torschuss durch Brosinskis wenig gefährlichen Freistoß zu notieren (70.).
Die Endphase brach an, personell stellte Baumann mit Kastrati und Kocer für Fink und Paulus die Zeichen auf Schlussoffensive. Die verpuffte, auch weil Sylvestr bei der letzten großen Gelegenheit halbrechts frei vor Wiedwald nur das Außennetz traf (83.). (Quelle: kicker.de)