Schlitte bestraft Lauterer Nachlässigkeiten

In einer zunächst schwachen, am Ende dafür kuriosen Partie trennten sich Erzgebirge Aue und der 1. FC Kaiserslautern mit 1:1. Vor allem für die Pfälzer bedeutet dies den Verlust wichtiger Punkte im Aufstiegskampf, zumal es trotz Führung und doppelter Überzahl zu keinem Dreier reichte. Während die Foda-Truppe nun bereits zum fünften Mal in Folge auswärts sieglos blieb, konnten sich die Veilchen, welche über weite Phasen die aktivere Mannschaft waren, als moralischen Sieger feiern lassen. Aues Coach Karsten Baumann sah keinen Anlass, die Startformation im Vergleich zum 3:0-Auswärtserfolg beim VfL Bochum zu ändern und schicke die gleiche Elf auf den Rasen. Auch FCK-Trainer Franco Foda vertraute der selben Startelf gegenüber dem 3:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Köln und verzichtete auf Personalwechsel.

Die Zuschauer im Sparkassen-Erzgebirgsstadion sahen einen zerfahren Beginn, in welchem sich beide Mannschaften immer wieder schnelle Ballverluste leisteten. Folglich blieben gelungene Kombinationen und somit auch Torraumszenen zunächst Mangelware. Weil Lautern nach vorne wenig Engagement zeigte, übernahmen die Gastgeber die Initiative. Nach Klingbeils erster Torannäherung (12.) bewahrte Sippel gegen Fink (18.) die Gäste vor dem Rückstand. Von der Foda-Elf war in der Offensive wenig zusehen. Durch eine feine Einzelaktion von Baumjohann gingen die Pfälzer dann aber in Führung: Nach einem Männel-Abschlag schnappte sich der Mittelfeldakteuer die Kugel, marschierte einige Meter und schoss aus 20 Metern zentraler Position in das linke Eck (22.). Die Sachsen waren nun gefordert, doch hielt Kaiserslautern die Gastgeber durch geschickte Zweikampfführung vom eigenen Tor entfernt. Bis auf einen missglückten Hochscheidt-Abschluss (26.) konnte die Baumann-Elf in dieser Phase keine Tormöglichkeit für sich verbuchen.

Allerdings zeigten sich auch die Pfälzer in ihren Offensivbemühungen wenig inspiriert, so dass das Spielgeschehen zusehends verflachte. Auch in der Schlussphase des ersten Durchgangs wollte sich auf dem Rasen wenig ändern. Weil Sylvestr vor dem leeren Tor die falsche Entscheidung traf und anstelle vom Abschluss quer legte (42.), ging es mit einer insgesamt schmeichelhaften Gästeführung in die Kabinen. Mit Orban für Azaouagh begannen die Pfälzer den zweiten Abschnitt, wohingegen Aue-Coach Frank Baumann noch auf Wechsel verzichtete. Die Partie wurde lebhafter: Aue hatte Glück, dass Schlitte Idrissou noch entscheidend beim Abschluss behindern konnte (50.) und Männel kurz darauf einen strammen Bunjaku-Schuss parierte (51.). Auf der anderen Seite schloss Müller zu überhastet ab (52.). Die Veilchen konnten das Spielgeschehen zusehends in die Lauterer Hälfte verlagern, verpassten es aber zwingenden Druck aufzubauen. Die Pfälzer waren mittlerweile wieder in den alten Trott verfallen und hatten eine gehörige Portion Glück, dass Sylvestr einen Abpraller von Sippel aus fünf Metern über das Gehäuse der Gäste beförderte (65.).

Kurz darauf musste die Baumann-Truppe den nächsten Nackenschlag hinnehmen, nachdem Klingbeil als letzter Mann den durchgebrochenen Bunjaku zu Fall gebracht hatte. Schiedsrichter Felix Zwayer wertete dies als Notbremse und schickte den Auer Kapitän mit der Roten Karten vom Feld (66.). Die Gastgeber mussten nun mehr Risiko gehen und entblößten immer mehr die Hintermannschaft. Idrissou hätte dies fast ausgenutzt, doch traf der Kameruner nur den linken Pfosten (72.). Die Schlussphase brach an, und plötzlich stand Aue nur noch mit neun Mann auf den Rasen: Pezzoni stieg überhart im Mittelfeld gegen Borysiuk ein. Weil der Sachse bereits verwarnt war, zeigte Felix Zwayer die Ampelkarte (76). Die Partie schien entschieden, doch den nun aufopferungsvoll kämpfenden Gastgebern gelang trotz doppelter Unterzahl noch der Ausgleich: Sippel tauchte unter einem Müller-Freistoß hindurch, Paulus brachte die Kugel in die Mitte zu Schlitte, der das Leder über die Linie drückte (84.). In den letzten Minuten versuchte der FCK noch einmal alles für den Siegtreffer, konnte Männel in Auer Gehäuse aber nicht mehr überwinden. (Quelle: kicker.de)

Erzgebirgsstadion

Weiße Auer Heimweste

Aue hat zu Hause gegen den FCK noch kein Gegentor kassiert (1:0 und 0:0).
  • Auswärts dagegen haben die Sachsen alle drei Spiele gegen die Pfälzer klar verloren