Debütantenball in Bochum

Erzgebirge Aue hat mit einem souveränen 3:0-Auswärtssieg in Bochum einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt geschafft. Die Veilchen schlugen in den richtigen Momenten eiskalt zu, anschließend reichte eine solide Leistung, um die Bochumer in Schach zu halten. Der VfL enttäuschte hingegen wieder einmal in der Offensive, agierte bei Standards katastrophal und steuert nach der vierten Niederlage in Serie auf unruhige Wochen zu. Bochums Coach Karsten Neitzel nahm gegenüber der 0:2-Auswärtsniederlage bei Hertha BSC drei Änderungen vor: Für Tasaka (fünfte Gelbe), Lumb (Risswunde und Mittelfußprellung) und Dabrowski (Bank) begannen Freier, Aydin und Chaftar. Sein Auer Kollege Karsten Baumann wechselte im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen 1860 München auf gleich auf vier Positionen: Fink, Schröder, Paulus und Schlitte ersetzten Höfler (fünfte Gelbe), Hensel, Könnecke und König (alle Bank).

 

Die Zuschauer im Rewirpower-Stadion sahen eine ausgeglichene Anfangsphase, in welcher sich der VfL in den ersten Minuten ein leichtes optisches Übergewicht erarbeiten konnte. Die Gäste waren ihrerseits zunächst auf eine konzentrierte Defensivarbeit bedacht, um dann schnell in die Spitze zu spielen. Torchance gab es keine, ehe Freier auf der rechten Seite etwas übermotiviert in den Zweikampf mit Schröder ging und den Auer Akteur zu Fall brachte. Den fälligen Freistoß zirkelte Hochscheidt von der linken Seite in den Bochumer Strafraum, wo Klingbeil wuchtig zur Gäste-Führung einköpfte (9.). Die Neitzel-Truppe tat sich mit dem frühen Rückstand merklich schwer, bis auf einen Goretzka-Schuss aus 18 Metern halbrechter Position (11.) kam kaum ein Ball auf das von Männel gehütete Auer Gehäuse. Weil die Veilchen aber nicht sonderlich aktiv in der Vorwärtsbewegung agierten, konnte der Revierklub das Spielgeschehen mehr in die Auer Hälfte verlagern. Mehr als zwei harmlose Goretzka-Versuche (25., 27.) sowie einen Schlenzer von Rzatkowski (28.) sollte der Neitzel-Truppe aber nicht gelingen. Auf der Gegenseite zeigte sich die Baumann-Elf kaltschnäuzig: Wieder war ein Hochscheidt-Freistoß der Ausgangspunkt, als Luthe gegen Schröder noch retten konnte, gegen Nickenig im Nachschuss aber machtlos war (29.).

Der Revierclub war nun völlig verunsichert, bis auf eine Aydin-Chance nach einem Männel-Patzer gelang in der Offensive gar nichts (36.). Doch es sollte für die Heimtruppe noch schlimmer kommen. Wieder war es eine Standardsituation, nach welcher Sylvstr im Strafraum die Übersicht behielt und auf Müller ablegte. Der Auer Mittelfeldakteur netzte zum dritten Gäste-Tor ein (37.). Der erste Abschnitt war damit gelaufen. Von zahlreichen Pfiffen und höhnischem Applaus begleitet, schlichen die Bochumer Spieler in die Kabinen. VfL-Coach Karsten Neitzel reagierte zur Pause und brachte mit Ortega und Dedic für Freier und Iashvili (46.) neues Offensivpersonal. Am Spielgeschehen sollte sich allerdings wenig ändern. Die Sachsen attackierten bissig, wohingegen das Bochumer Spiel weiterhin durch Fehlpässe und Missverständnisse geprägt war. Dedics Schuss aus halbrechter Position (54.) sowie Nickenigs Rettungstat gegen den Slowenen (61.) sollten in dieser Phase noch die aufregendsten Szenen sein. Weil die Baumann-Truppe auf dem Platz zwar solide Arbeit verrichtete, in der Offensive aber die notwendige Risikobereitschaft vermissen ließ, verflachte die Partie. Im Stadion war es mittlerweile deutlich stiller geworden, einzig dem Auer Anhang war zum Feiern zu Mute. Die Schlussphase brach an, der VfL wollte wenigstens noch den Ehrentreffer und hätte diesen durch Aydin (73.) fasst erzielt. Der Schuss vom Bochumer Angreifer rauschte aber am langen Eck vorbei.

Dies sollte gleichzeitig die letzte erwähnenswerte Offensivaktion des Spiels gewesen sein. Die Veilchen spielten die letzten Minuten souverän zu Ende, einzig Nickenigs verletzungsbedingte Auswechselung (87.) für Hensel konnte die Freude der Sachsen trüben. Nach zuletzt vier Auswärtsspielen ohne Sieg konnte die Baumann-Truppe wieder jubelnd einen fremden Platz verlassen. (Quelle: kicker.de)

Ruhrstadion

Sieger garantiert

Keines der acht Pflichtspiele zwischen dem VfL Bochum und dem FC Erzgebirge Aue endete unentschieden (fünf VfL-Siege, drei Auer Erfolge).
  • Bochum gewann zuhau