Sylvestr ist doppelt zur Stelle
Drei Tore, zwei Rote Karten und ein umstrittener Strafstoß. Erzgebirge Aue bezwang in der letzten Partie des Kalenderjahres Energie Cottbus mit 3:0. Der Sieg der Veilchen fiel dabei etwas zu hoch aus, war gleichwohl verdient. Rote Karten für Nickenig und Adlung trübten das Ende der Partie. Aue-Trainer Karsten Baumann stellte nach dem 3:0-Erfolg bei St. Pauli einmal um. Schröder fehlte verletzt, Hensel rutschte nach abgelaufener Gelbsperre in die Mannschaft.
Energie-Coach Rudi Bommer musste nach dem 1:1-Unentschieden gegen Ingolstadt auf den mehrfach angeschlagenen Sanogo (Hämatom am Kiefer, dicker Knöchel, Beckenprellung) verzichten. Farina rutschte so ins Team.
Bei frostigen Temperaturen kam Energie besser in Tritt. Cottbus zeigte sich agiler, offensiver ausgerichtet als die Hausherren und kam rasch zu ersten guten Möglichkeiten. Die Veilchen hielten sich in der Offensive lange Zeit dezent zurück. Banovic schickte eine erste Warnung Richtung Männel (6.), Stiepermann tauchte dann in spitzem Winkel vor dem sicher reagierenden Auer Keeper auf (10.), und Bittroff probierte es vergebens aus der zweiten Reihe (11.). Aues Defensive war gefordert, lieferte dabei konzentrierte und erfolgreiche Arbeit ab. Und Männel erwischte dabei nicht unbedingt den schwächsten Tag seiner Laufbahn. Spektakulär fischte er einen tückisch und exakt platzierten Adlung-Freistoß aus dem Torwinkel, nahm dabei wenig Rücksicht auf seine Gesundheit: Mit dem Gesicht knallte er an den Pfosten, konnte aber nach wenigen Augenblicken wieder mittun (23.).Und es blieb dabei: Cottbus war das aktivere Team, probierte es immer wieder, aber ohne Ertrag vor allem über die Flügel. Ein Pfiff des Schiedsrichters sorgte dann für helle Aufregung im Stadion. Hochscheidt fiel im Duell mit Engel – Referee Marco Fritz, der in Minute 19, als Banovic einen Könnecke-Schuss im Sechzehner klar mit dem Arm abblockte, nicht reagiert hatte, entschied diesmal auf Strafstoß. Eine harte Auslegung der Szene. Sylvestr war dies schlicht egal. Unbeeindruckt von den massiven Protesten der Gästespieler verwandelte der Slowake sicher an Renno vorbei zum 1:0 (38.). Und nach feiner Fink-Vorarbeit stand Sylvestr kurz vor dem Doppelpack, vertändelte aber eine Großchance im Duell mit Energies Schlussmann (42.).
Die Lausitzer kamen mit Elan aus der Kabine auf das Feld zurück. Wuchtig, aber zu unpräzise zeigte Banovic mit einem Schuss aus knapp 20 Metern die Marschrichtung an (52.). Es blieb jedoch bis auf weiteres das einzige Mal, dass Aues Defensive in Bedrängnis kam. Zu diszipliniert und konsequent schirmten die Erzgebirger ihr Tor ab und stellten Energie so vor scheinbar unlösbare Probleme. Rudi Bommer reagierte nun personell, brachte den Ex-Auer Glasner für Farina. Stringenter wurde der Gäste-Vortrag dadurch nicht. Im Gegenteil: Aue nahm nun etwas Fahrt auf, suchte immer selbstbewusster über Konter die Entscheidung. Finks Kopfball rauschte nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (69.). Sylvestr scheiterte gleich doppelt binnen weniger Sekunden an Renno (71.).Den nächsten Versuch ließ der Slowake sich dann aber nicht mehr nehmen. Rennos Pass landete genau auf dem Fuß von Könnecke. Der setzte Sylvestr klug ein, die anschließende Bogenlampe war nicht zu parieren (79.). Es stand 2:0, die Entscheidung war gefallen. Finks Torpremiere im Auer Trikot (85.) bedeutete dann endgültig Feierstimmung auf den Rängen.
Gegen Ende der Partie trübten zwei Platzverweise das Bild. Zunächst ahndete der Unparteiische ein Nachtreten von Adlung mit dem Roten Karton (88.). In der Schlussminute musste dann Aue-Verteidiger Nickenig nach einem Schubsen gegen Brinkmann ebenfalls das Feld verlassen. (Quelle: kicker.de)