Ramos trifft nach 22 Sekunden

Dank eines Blitzstarts hat sich Hertha BSC erfolgreich in Aue durchgesetzt. Schon nach 22 Sekunden stellte Adrian Ramos die Weichen auf Sieg. Die Partie definierte sich ansonsten über viele leidenschaftliche Zweikämpfe und nicht über spielerische Höhepunkte. Über die komplette Distanz zeigte sich Berlin aber eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Genau das fehlte den Veilchen.Aues Trainer Karsten Baumann musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Duisburg auf den Gelb-gesperrten Nickenig verzichten. Dafür rückte Rau in die Innenverteidigung.

Hertha-Coach Jos Luhukay war nach dem 1:0-Sieg gegen den FC St. Pauli zu Veränderungen gezwungen: Pekarik (Schulter-OP) und Kluge (Magen-Darm-Infekt) fehlten. Dazu rotierte Brooks zurück auf die Bank. In die Startelf rückten dafür Hubnik, Bastians und Sahar.Das Spiel war keine 22 Sekunden alt, da zappelte das Spielgerät schon im Auer Netz. Nach einem Ballverlust der Veilchen im Mittelfeld schalteten die Berliner schnell um. Holland flankte von links nach innen und fand Sturmtank Ramos, der aus sieben Metern zum 1:0 einnicken konnte (1.). Der Fehlstart für den FC Erzgebirge war perfekt und deren Defensive noch immer im Tiefschlaf: Nach einem Ronny-Freistoß vom linken Flügel verlängerte Niemeyer auf Bastians. Von dessen Körper sprang der Ball Schröder an die Schulter und dann unhaltbar für Torwart Männel ins Netz (8.) – 2:0 nach nicht einmal acht Minuten!Aue antwortete sofort: Hensel setzte Müller auf rechts in Szene. Die flache Flanke des Flügelflitzers erreichte der heranrauschende Sylvestr, platzierte die Kugel aber aus nur sechs Metern über den Kasten (9.). Diese Aktion gab Auftrieb. Zwar blieb die sächsische Defensive wackelig, dafür entwickelten die Hausherren endlich auch Druck nach vorne. Vor allem Müller brach immer wieder mit schnellen Vorstößen durch. Die in der Luft hängenden Angreifer Wiegel/Sylvestr wurden unter dem Strich aber zu selten in Szene gesetzt.

So sahen die 11.150 Zuschauer im Erzgebirgsstadion viele Mittelfeldgeplänkel. Hertha ruhte sich auf dem Zwei-Tore-Vorsprung aus und entwickelte fast ausschließlich durch Standardsitationen und Distanzschüsse von Ronny Gefahr (11., 26., 36.). Die Veilchen spielten engagiert und gingen robust in die Zweikämpfe. Zum Abschluss kamen die Lila-Weißen aber zu selten. So ging es mit dem 0:2 in die Kabinen.Der zweite Durchgang startete mit wenigen spielerischen Highlights. Stattdessen ging es in den Zweikämpfen immer ruppiger zur Sache. Die Leerlaufphase in den Strafräumen unterbrach schließlich Sahar, der mit einem Tempo-Dribbling nicht mehr zu halten war und schließlich im Sechzehner von Höfler gelegt wurde (55.). Schiedsrichter Michael Weiner zeigte sofort auf den Punkt. Ronny übernahm die Verantwortung, trat an und verlud Männel mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck (56.).

Die Würfel waren so schon vorzeitig gefallen. Trotzdem gab sich der FC Erzgebirge nicht auf, rieb sich weiter in vielen Zweikämpfen auf und versuchte, offensive Akzente zu setzen. Dies gelang meist nur durch Standards (zweimal 60.), ansonsten wurden die Auer Angreifer bei sämtlichen Schussversuchen rechtzeitig geblockt (54., 58., 62.). Durch viele Ein- und Auswechslungen ging der Spielfluss komplett verloren. Vor allem die Hereinnahme von Wagner (67.) und Allagui (70.) sollten sich dann aber auszahlen. Wagner überlief Rau am rechten Flügel und spielte einen Steilpass an die Strafraumgrenze, wo Allagui Klingbeil und Männel umkurvte und dann aus spitzem Winkel ins leere Tor traf (74.). 4:0!

Obwohl die Partie längst entschieden war, gaben sich die Sachsen noch immer nicht auf und kamen zu Chancen in der Schlussphase: Kraft rettete gegen Sylvestr (79.), Wiegel hämmerte aus 20 Metern an die Latte (79.) und Sylvestr zielte aus 14 Metern knapp neben den Pfosten (82.). Berlin hatte durch Wagner sogar noch den fünften Treffer auf dem Fuß (86.), beließ es aber beim 4:0. Damit klettert die “Alte Dame” auf Rang zwei und erhöht den Druck auf Spitzenreiter Braunschweig. Der FC Erzgebirge ist nach wie vor mittendrin im Abstiegskampf und am Mittwoch (17.30 Uhr) in Ingolstadt gefordert. Die Hertha muss tags darauf am Donnerstag (20.15 Uhr) gegen den 1. FC Köln ran. (Quelle: kicker.de)

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Die Hertha ist in der 2. Liga angekommen

Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen ist Hertha BSC seit zwölf Partien ungeschlagen (acht Siege, vier Remis) und Tabellenzweiter.
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